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Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition)

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition)

Titel: Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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Augen.
    Und da begreife ich: Natürlich würde Tris anstelle von Caleb ins Waffenlabor gehen.
    Natürlich würde sie das.
    Christina schreit irgendetwas, aber ihre Stimme dringt nur gedämpft zu mir durch, als wäre mein Kopf unter Wasser. Caras Gesicht verschwimmt, die Welt zerläuft in einem Schleier trüber Farben.
    Ich darf mich nur nicht bewegen – wenn ich einfach still stehen bleibe, kann ich verhindern, dass es wahr wird, dann kann ich so tun, als sei alles in Ordnung. Christina wird von ihrem Kummer in die Knie gezwungen, Cara umarmt sie, und ich
    … ich stehe einfach nur da.

5 2 . Kapitel
    Tobias
    Als sie in das Netz fiel, habe ich nur einen grauen Wirbel wahrgenommen. Ich habe sie zu mir herübergezogen, und ihre Hand war klein, aber warm, und dann stand sie vor mir, winzig und dünn und in jeder Hinsicht wenig bemerkenswert – bis auf die Tatsache, dass sie zuerst gesprungen war. Die Stiff war zuerst gesprungen.
    Nicht einmal ich bin zuerst gesprungen.
    Ihre Augen waren so streng, so beharrlich.
    Schön.

53. Kapitel
    Aber das war nicht das erste Mal, dass ich sie je gesehen habe. Ich habe sie in den Gängen der Schule gesehen und bei der vorgeblichen Beerdigung meiner Mutter und in den Seitengassen des Altruan-Viertels. Ich habe sie gesehen und doch nicht gesehen; niemand hat sie so gesehen, wie sie wirklich war, bis sie gesprungen ist.
    Ich nehme an, einem Feuer, das so hell brennt, ist es nicht bestimmt, von Dauer zu sein.

54. Kapitel
    Tobias
    Ich sehe mir ihren Leichnam an … irgendwann. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, seit Cara es mir erzählt hat. Christina und ich gehen Seite an Seite; wir laufen in Caras Fußstapfen. Ich erinnere mich nicht an den Weg vom Eingang bis zum Leichenschauhaus, nur an einige verschwommene Bilder und an irgendwelche Geräusche, die die Barriere durchdringen, die in meinem Kopf ist.
    Sie liegt auf einem Tisch, und für einen Moment denke ich, dass sie nur schläft und gleich wieder aufwachen wird, wenn ich sie berühre, dass sie mich anlächeln und mir einen Kuss geben wird. Aber als ich sie berühre, ist sie kalt und steif.
    Christina schluchzt. Ich drücke Tris’ Hand und bete, dass ich, wenn ich nur fest genug drücke, Leben in ihren Körper zurückbringen werde und dass sie wieder Farbe annehmen und aufwachen wird.
    Ich weiß nicht, wie lange ich brauche, um zu begreifen, dass das nicht geschehen wird, dass sie fort ist. Als ich es endlich begreife, schwinden alle meine Kräfte, und ich falle neben dem Tisch auf die Knie, und ich denke, ich weine, oder zumindest will ich es tun, und alles in mir schreit nach einem einzigen weiteren Kuss, einem einzigen weiteren Wort, einem einzigen weiteren Blick, nur einen noch.

5 5 . Kapitel
    In den folgenden Tagen hilft mir Bewegung, nicht Stillstand, die Trauer in Schach zu halten, also gehe ich durch die Flure, statt zu schlafen. Ich beobachte alle anderen, wie sie sich von dem Gedächtnisserum erholen, das sie dauerhaft verändert hat, und ich tue es wie aus weiter Ferne.
    Jene, die im Nebel des Gedächtnisserums verloren sind, werden zu Gruppen zusammengeschlossen, und man sagt ihnen die Wahrheit: dass die menschliche Natur vielschichtig ist, dass all unsere Gene verschieden sind, aber weder beschädigt noch rein, weder defekt noch perfekt. Man erzählt ihnen außerdem die Lüge: dass ihre Erinnerungen gelöscht worden seien aufgrund eines schrecklichen Unfalls und dass sie kurz davor gewesen wären, den Behörden die Gleichheit für GD s abzutrotzen.
    Ich fühle mich abwechselnd erdrückt von der Gesellschaft anderer und gelähmt von der Einsamkeit. Ich habe schreckliche Angst, und ich weiß nicht einmal wovor, denn ich habe bereits alles verloren. Meine Hände zittern, als ich in den Kontrollraum gehe, um die Stadt auf den Bildschirmen zu beobachten. Johanna arrangiert den Transport für jene, die die Stadt verlassen wollen. Sie werden hierherkommen, um die Wahrheit zu erfahren. Ich weiß nicht, was mit jenen geschehen wird, die in Chicago bleiben, und ich bin mir nicht sicher, ob es mich interessiert.
    Ich schiebe die Hände in die Taschen und schaue einige Minuten lang auf die Monitore, dann gehe ich wieder und versuche meine Schritte meinem Herzschlag anzupassen und wenn möglich nicht auf die Rillen zwischen den Fliesen zu treten. Als ich am Eingang vorbeikomme, sehe ich eine kleine Gruppe von Menschen neben der Steinskulptur versammelt, einer von ihnen in einem Rollstuhl – Nita.
    Ich gehe an der

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