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Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition)

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition)

Titel: Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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verschränkt, die mich von ihr fernhält.
    » Ich kann nicht fassen, dass du das wirklich tust « , sagt sie. » Sie lügt. Warum begreifst du das nicht? «
    » Weil es nichts zu begreifen gibt « , erwidere ich. » Du bist nicht die Einzige, die Lügen durchschauen kann. Und in diesem Fall könnte dein Urteil von etwas anderem getrübt sein. Zum Beispiel von Eifersucht. «
    » Ich bin nicht eifersüchtig! « , widerspricht sie und sieht mich finster an. » Ich bin nur nicht auf den Kopf gefallen. Sie plant etwas Größeres, und wenn ich du wäre, würde ich niemandem trauen, der mich für eine Sache einspannt, ohne mir zu sagen, was er vorhat. «
    » Tja, du bist aber nicht ich. « Ich schüttle den Kopf. » Gott, Tris. Diese Leute haben deine Eltern ermordet, und du willst nichts unternehmen? «
    » Ich habe nie behauptet, dass ich nichts unternehmen will « , erwidert sie gereizt. » Aber das heißt nicht, dass ich mich dem erstbesten Plan anschließen muss, den ich höre. «
    » Eigentlich habe ich dich hierher mitgenommen, weil ich ehrlich zu dir sein wollte, nicht damit du bissige Kommentare abgibst und mir sagst, was ich zu tun habe! «
    » Erinnerst du dich daran, was beim letzten Mal passiert ist, als du meinen bissigen Kommentaren nicht getraut hast? « , erwidert Tris kalt. » Du musstest einsehen, dass ich recht hatte. Ich hatte recht damit, dass Edith Priors Video alles ändern würde, ich hatte recht, was Evelyn betraf, und ich habe recht, was das hier angeht. «
    » Ja. Du hast immer recht und du machst alles richtig « , sage ich. » War es richtig, dich ohne Waffen in Gefahr zu begeben? War es richtig, mich zu belügen und mitten in der Nacht zum Hauptquartier der Ken und in deinen Tod zu gehen? Hattest du recht, was Peter betrifft? «
    » Wage es nicht, mir das alles vorzuhalten. « Sie zeigt auf mich, und ich fühle mich wie ein Kind, das von seiner Mutter belehrt wird. » Ich habe nie behauptet, perfekt zu sein, aber du – dir steht deine eigene Verzweiflung im Weg. Du hast Evelyn zugestimmt, weil du dich nach einer Mutter gesehnt hast, und jetzt machst du hier mit, weil du nicht defekt sein willst … «
    Das Wort fegt durch mich hindurch.
    » Ich bin nicht defekt « , sage ich leise. » Ich kann nicht glauben, dass du so wenig Vertrauen in mich hast, dass du mir sagst, ich solle mir selbst nicht vertrauen. « Ich schüttle den Kopf. » Ich brauche deine Erlaubnis nicht. «
    Ich gehe zur Tür, und als ich meine Hand auf den Griff lege, höre ich Tris sagen: » Einfach zu gehen, um das letzte Wort zu behalten, das ist wirklich erwachsen! «
    » Genau so erwachsen, wie jemandem böse Absichten zu unterstellen, nur weil er hübsch ist « , sage ich. » Was das angeht, sind wir also quitt. «
    Mit diesen Worten verlasse ich den Raum.
    Ich bin kein verzweifeltes, unsicheres Kind, das jedem blind vertraut. Ich bin nicht defekt.

26. Kapitel
    Tris
    Ich presse die Stirn gegen das Okular des Mikroskops. Das Serum verschwimmt orangebraun vor meinen Augen.
    Ich war so damit beschäftigt, Nitas Lügen aufzudecken, dass die Wahrheit kaum zu mir durchgedrungen ist: Die Tatsache, dass sich dieses Serum hier befindet, beweist, dass das Amt es selbst entwickelt und anschließend Jeanine zugespielt hat. Ich trete von dem Mikroskop zurück. Aber warum hat Jeanine mit dem Amt zusammengearbeitet, wo sie doch alles darangesetzt hat, in unserer Stadt zu bleiben, weit weg von der Außenwelt?
    Die Leute vom Amt und Jeanine hatten gemeinsame Interessen. Beide wollten das Experiment am Laufen halten. Beide hatten Angst vor einem Abbruch. Beide waren bereit, dafür Unschuldige zu opfern.
    Ich dachte, dieser Ort könnte für mich ein Zuhause werden. Aber auch hier lauern überall Killer.
    Der Gedanke trifft mich mit einer solchen Wucht, dass ich zurückzucke, als hätte mich eine unsichtbare Kraft vor die Brust gestoßen. Mit klopfendem Herzen verlasse ich den Raum.
    Ich ignoriere die wenigen Menschen, die vor mir durch die Gänge schlendern, und laufe immer weiter in das Gebäude des Amts hinein, dringe tiefer und tiefer ins Herz der Bestie ein.
    Vielleicht könnte dieser Ort mein Zuhause werden, höre ich mich zu Christina sagen.
    Diese Leute haben deine Eltern ermordet, hallen Tobias’ Worte in meinem Kopf. Ich weiß nicht, wohin ich laufe, nur dass ich Platz brauche und Luft. Ich kralle die Finger um meinen Sicherheitsausweis und verfalle auf Höhe des Kontrollpunkts in eine Art Laufschritt, bis ich die Skulptur

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