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Die Bettelmoenche aus Atlantis

Titel: Die Bettelmoenche aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Beweise für ein Verbrechen vorlegen, ehe die hiesige Polizei eingreift.«
    »Und was willst du unternehmen, Papi?«, fragte Gaby ihn. »Darüber mache ich mir gerade Gedanken. Uns wird schon was einfallen.«
    Tarzan unterdrückte ein Lächeln. Er hätte gewettet, dass dem Kommissar schon was eingefallen war.
    Sicherlich, dachte Tarzan, hat er das Gleiche vor wie ich. Sie marschierten zurück.
    Den Nachmittag benutzten sie zum Eingewöhnen.
    Alle schwammen im Meer. Dann spielten sie Tischtennis im Park. Mit einem Tretboot strampelten Tarzan und Gaby ein Stück in die Bucht hinaus.
    Währenddessen saß Klößchen im Maurischen Café. Er probierte alle Gebäcksorten, die angeboten wurden. Denn wer so weit reist, muss reich an Erfahrungen heimkehren.
     
    Kommissar Glockner hatte sich in den Liegestuhl unter einer schattigen Palme zurückgezogen.
    Der Hotelkomplex war U-förmig angelegt, offen zum Strand. Die Gebäudetrakte umschlossen den Park. Für alles war gesorgt. Einen ganzen Urlaub konnte man hier verbringen, ohne das Fourati-Gelände und den dazu gehörenden Strand zu verlassen.
    Zum Hotel gehörten große Speisesäle, Bar, Nachtklub, Tennisplatz, Minigolf-Anlage, besagtes Maurisches Café und ein improvisierter (ohne Vorbereitung erfunden) Bankschalter in der Hotelhalle. Dort konnte jeder ausländische Gast sein Geld in die Landeswährung umtauschen. Ein Dinar entsprach ungefähr 5,50 DM.
    Gleich bei der Ankunft hatten Herr Glockner, Tarzan und Klößchen einen gewissen Betrag umgetauscht.
    Das Hotel verfügte auch über eine kleine Ladenstraße. Im Bazar (orientalisches Geschäft) kauften sie Andenken, vornehmlich Lederwaren, die beliebten tunesischen Teppiche und Landeskleidung.
    Nahezu jedes Hotel am Strand von Hammamet verfügte über mindestens einen Bazar.
    Nach ihrer Tretbootfahrt gesellten sich Gaby und Tarzan zu Herrn Glockner. Er trank türkischen Mokka und schien sich behaglich zu fühlen.
    Gabys Haar war von der Sonne noch heller getönt. Ihr Teint hatte einen angenehmen Bronzeton.
    Tarzans ohnehin braune Haut war in den wenigen Stunden noch dunkler geworden. Er sah aus wie ein Insulaner.
    »Ich habe im Reiseführer gelesen«, sagte er, »dass es hier in den Geschäften anders zugeht als bei uns. Dass es keine Festpreise gibt.«
    Der Kommissar nickte. »Die Tunesier handeln gern. Anfänglich verlangen sie das Doppelte bis Dreifache vom tatsächlichen Wert. Sie gehen davon aus, dass der Kunde das weiß. Und dass er dann feilscht. Und sich Zeit dazu lässt. Es ist sozusagen ein Sport. Irgendwo auf halber Strecke trifft man sich dann. Wer das nicht weiß und sofort den verlangten Preis zahlt, ist selber schuld. Der Händler nimmt zwar das Geld. Aber insgeheim verachtet er den Kunden.«
    »Das möchte ich mal ausprobieren«, lachte Tarzan. »Kommst du mit, Pfote?«
    Er hatte etwas Geld bei sich. Gaby begleitete ihn zum Bazar.
    »Sieh mal! Die sind aber toll!«, meinte sie dann gleich. Sie deutete auf lederne Pantoffeln in orientalischer Form.
    Hinter dem Ladentisch stand ein dickbäuchiger, schnurrbärtiger Händler. Er trug einen roten Fez auf dem Kopf. Die gestreifte Kaschabia, ein Kapuzenmantel, reichte bis zu den Knöcheln.
    »Kostet sechs Dinar, mein Fräulein«, sagte er in einwandfreiem Deutsch.
    »Schade!«, meinte Tarzan. »Für einen Dinar hätten wir die Schühchen genommen.«
    »Das ist viel zu wenig, mein Herr. Ich würde draufzahlen.«
    »Wirklich?« Tarzan lächelte. »Im Bazar des Miramar-Hotels werden die gleichen Pantoffeln für einen Dinar angeboten.«
    »Unmöglich!«, protestierte der Händler. »Dort ist mein Bruder Verkäufer. Und er ist der größte Halsabschneider in ganz Hammamet.«

     
    »Das habe ich ihm auch gesagt«, meinte Tarzan. »Denn die Pantoffeln sind höchstens einen halben Dinar wert. Als ichihm das vorhielt, empörte er sich. Er sagte, dann müsste ich erstmal zum Bazar des Fourati-Hotels gehen. Dort wäre sein Bruder der Verkäufer. Und der wäre der schlimmste Halsabschneider in ganz Hammamet. Der verlange sechs Dinar von den dummen Touristen.«
    Der Verkäufer schmunzelte. »Sagten Sie zwei Dinar, mein Herr?«
    »Anderthalb. Aber dazu bekomme ich noch zwei Postkarten samt Briefmarken.«
    »Sie sollten Geschäftsmann werden«, lachte der Tunesier. »Sie würden weit kommen. Also, einverstanden.«
    Während er für Gaby die Sandalen einpackte, suchte Tarzan die Postkarten aus.
    »Übrigens«, sagte der Verkäufer, »der Bazar im Miramar-Hotel führt keine

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