PR Action 30 Das Dunkle Korps
1. Analyse: In fremder Landschaft?
Ich duckte mich unwillkürlich, blinzelte den Staub aus den Augen und versuchte, den Vorfall und den möglichen Schaden für mich zu analysieren. Auch der zweite Blick und der Versuch, in der Umgebung Spuren zu finden, blieben ergebnislos.
Der Transmitter hatte sich aufgelöst, als habe es ihn nie gegeben. Ich konnte nicht mehr zurück -keine Möglichkeit, keine Hoffnung.
Diese Helligkeit!
Ich befand mich in der freien Natur, allem Anschein nach inmitten eines Weinbergs. Nur Sekundenbruchteile später wusste ich, dass diese bläulich weiße Sonne nur Wega sein konnte, von Sol knapp 27 Lichtjahre entfernt, der Zentralstern von 42 Planeten. Jetzt hatte ich auch eine Erklärung für die stechende Hitze, die mir augenblicklich den Schweiß aus allen Poren trieb.
Wieder ertönten das helle Zischen eines oder mehrerer Thermostrahler und der dumpfe Klang von Explosionen. Unterhalb des sanften Hanges, an dem sich Weinreben, Gestänge und Haltedrähte hinzogen, sah ich ein niedriges, lang gestrecktes Gebäude. Dorther kam der Kampflärm.
Ich lief auf einer Art natürlicher Treppe durch weißen Kies und hellen Staub auf die Rückseite des Gebäudes zu, das aussah wie aus groben Steinen gemauert. Das Dach trug eine glitzernde Solaranlage. Bevor ich herausfinden konnte, was dort vorging, gab es für mich Wichtigeres.
»Verdammt! Wahrscheinlich bin ich auf einem Planeten der Thanoszone. Vielleicht sogar auf Ferrol?«
Ich war, bis auf meine Fäuste und meinen Verstand, ziemlich hilflos in meinem einfachen grauen Anzug. Ich besaß weder eine Waffe noch einen Schutzanzug oder andere technische Hilfsmittel - selbst eine einfache Kopfbedeckung, die unter diesen Umständen nützlich wäre, fehlte. Dabei kam kein terra-nischer Siedler hier ohne eine solche aus.
Nach einem Dutzend Schritten drehte ich mich kurz um und sah in großer Entfernung hinter der lang gestreckten Hügelflanke einen schroffen Bergzug und darüber den gnadenlos strahlenden Himmel, über den große weiße Wolken zogen.
Ich erreichte das Bauwerk und rannte auf dem sorgfältig gepflasterten Weg nach rechts. Ich spürte eine höhere Schwerkraft. Waren es vier Zehntel mehr als der gewohnte Wert? Dann war ich tatsächlich auf Ferrol. Ein starker Geruch drang in meine Nase; unverkennbar gärender Wein und säuerliche Reste.
Als ich die Hausecke erreichte, keuchte ich. Mein Atem ging schwer, im Bereich der Brust fühlte ich stechende Schmerzen. Sie zwangen mich, an die klaffende Operationswunde zu denken und an das rätselhafte Fehlen einer Narbe. Aber ich hatte doch auch im Wanderer-Backup keinen postoperativen Schmerz gespürt?
Von irgendwoher schlug der fokussierte Energiestrahl einer Thermowaffe in die Mauer und sprengte Steinsplitter heraus. Es stank nach verschmortem Plastam und glühendem Metall.
Ich duckte mich und tastete mich an der Mauer entlang. Gerade als ich die Vorderseite des Gebäudes, die Rampen, Terrassen und den Gleiterparkplatz sah, rannte ein gedrungener, schwarz gekleideter Mann, ohne mich zu sehen, zwischen abgestellten Arbeitsgeräten im Zickzack vom Platz weg und feuerte auf die Weinstöcke. Seine Waffe spie Dauerfeuer.
An einer anderen Ecke war ein Brand ausgebrochen. Auch zwei Gleiter standen in Flammen und verbreiteten fette Rauchwolken. Ich lief zur nächsten Deckung und duckte mich; der Mann durfte mich nicht sehen, denn ich war wehrlos.
Aus dem Haus wurde das Feuer mit einzelnen Schüssen erwidert. Angreifer und Verteidiger, Zerstörungen und Brände - ich war mitten in einen Kampf geraten.
Ich konnte zwei Angreifer unterscheiden. Sie bewegten sich schnell und geschickt von Deckung zu Deckung. Mit ihren Strahlwaffen zerstörten sie, was ihnen in den Weg kam.
Auf dem Brustteil der eng anliegenden schwarzen Kampfkleidung erkannte ich flüchtig ein Emblem. Die Gestalten wichen den Schüssen der Verteidiger, die für mich unsichtbar waren, ungewöhnlich geschickt aus.
Das Zeichen kannte ich nicht. Ein weißer Kreis, wohl die Sonne Wega, von einer großen Anzahl stilisierter Planeten und deren Bahnen umgeben und durchzogen von einem schwarzen Blitz. Es waren zu viele, um sie auf die Schnelle zu zählen - vermutlich aber 42.
Die Köpfe der beiden Angreifer waren von einer Vollmaske verdeckt, die nur die Augen frei ließ. Ich vermochte nicht zu bestimmen, welchem Volk sie angehörten - aber für Ferronen waren sie zu groß und gleichzeitig zu schmal gebaut.
Es gelang mir, ohne in den Bereich
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