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Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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einigermaßen passenden Mann gefunden zu haben, war es am Ende der Falsche gewesen. Es hatte nicht gefunkt. Das Kribbeln fehlte und das Knistern.
    Sie hatte fälschlicherweise geglaubt, in ihrem Leben fehle ein Mann. Sie war begriffsstutzig gewesen. Einen Mann brauchte sie jedenfalls nicht. Sie musste lernen, Nein zu ihrer Familie und Ja zum Leben zu sagen.
    Großmama hatte ihr schon vor Jahren gesagt, dass sie auf dem falschen Dampfer war. Sie müsse sich erst selbst kennen lernen und nicht nach einem Mann suchen, der ihr Vollständigkeit suggerierte. Sie müsse herausfinden, wer sie war, und erst einmal mit sich selbst ins Reine kommen.
    Marnie hatte ihr vehement widersprochen. Alle Frauen in ihrem Alter verheirateten sich und bekamen Kinder. Frauen machten das eben.
    Marnie hatte sich zweimal mit netten Männern verlobt, die alles hatten, was sie zu brauchen glaubte, um dann festzustellen, dass ihr etwas fehlte. Etwas, das sie ihr nicht geben konnten.
    Mit dem Heiraten hatte sie es zwar nicht mehr so eilig, aber jünger wurde sie auch nicht gerade. Sie war siebenundzwanzig. Bald fing die biologische Uhr zu ticken an, doch es blieben ein paar Jahre, bevor das Alter zum Problem wurde.
    Großmutter hatte verdammt Recht gehabt.
    Marnie musste erst sich selbst kennen lernen, bevor sie ihr Leben mit einem Mann - wer auch immer er war - teilen konnte.
    Zum Glück hatte sie es gemerkt, bevor sie zum Traualtar marschiert war. Immerhin. Aber die Sicherheit ihres Elternhauses hatte sie erst vor einem Jahr hinter sich gelassen. Und sie arbeitete immer noch als Programmiererin für Vater, obwohl sie viel lieber ihre Malerei zum Beruf gemacht hätte. Wie der Ängstliche Löwe aus Der Zauberer von Oz war sie immer noch auf der Suche nach ihrem Löwenmut.
    Großmamas Tod vor fünf Wochen war der Wendepunkt gewesen. Sie war lange genug den Weg des geringsten Widerstands gegangen. Wie hatte Bob Dylan gesungen? The times they are a-changing . Sie hatte so viel versäumt, weil andere ihr eingeredet hatten, was gut für sie war.
    Jetzt wollte sie alles. Das Kunststudium in Paris. Ein sonniges Apartment, das nach Ölfarbe roch und der Seine. Abenteuer, hoch gesteckte Ziele und Freiheit.
    Vielleicht würde sie auch zu einer Werbeagentur gehen. Oder zu einer Postkartenfirma. Oder… Die Möglichkeiten waren unbegrenzt. Sie musste sich nur entscheiden.
    Später wollte sie dann einen Ehemann. Und Kinder. Und ein Haus auf dem Land, wo neben der Haustür Ringelblumen blühten und im Garten eine Schaukel am Baum hing. Aber jetzt noch nicht.
    Sie musste erst einmal ihre Flügel ausbreiten und Fliegen lernen. Und beim Allmächtigen, wenn sie von diesem Berg herunterstieg, würde sie genau wissen, wer sie war und was sie zu tun hatte.
    Und wenn die Sintflut käme, wie Großmama zu sagen pflegte.
    Marnie lächelte ins dunkelgraue Morgenlicht. Sie brauchte nicht zu überlegen, was Großmama von diesem ungeselligen Bergmenschen gehalten hätte. Ihre Großmutter hatte einen ausgeprägten Sinn fürs Abenteuer gehabt. Sie hätte sich nicht abschrecken lassen.
    Marnie genau genommen auch nicht, doch in diesem speziellen Fall war es klug, Abstand zu halten. Er war gemeingefährlich attraktiv, und sie hatte über vieles nachzudenken.
    Noch so ein Macho, der zu wissen glaubte, was gut für sie war, würde sie nur durcheinander bringen.
    Mamies Lächeln wurde breiter. Ein bisschen von ihm zu träumen konnte jedenfalls nicht schaden.
    Sie dachte an seine dunkelblauen Augen, den sinnlichen Mund und die tiefe, raue Stimme, die ihr die Knie weich wie Gummibärchen werden ließ. Sie versank noch tiefer in den Schlafsack und verbot sich, über einen Mann nachzudenken, den sie nicht kannte. Und besser auch nicht kennen lernte. Aber die Träumerei hielt sie warm, und sie fragte sich, was er wohl gerade 一
    Ein Donnern, das einem Vulkanausbruch ähnelte, riss sie aus dem halb fertigen Gedanken. Der Krach war ohrenbetäubend und nah.
    Duchess heulte verängstigt, schlitterte über die glatten Bodendielen und landete zitternd auf Mamies Beinen, während Marnie selbst mit weit aufgerissenen Augen und rasendem Herzschlag hochschoss. »Was zum Teufel 一«
    Das ganze Blockhaus bebte, ächzte und quietschte. Die Wände wackelten mit markerschütterndem Kreischen. Marnie hatte sich in Schlafsack und Hund verheddert. Ihr Adrenalinspiegel erreichte Höchstwerte und sie strampelte ihre Beine gerade noch rechtzeitig frei, bevor ein mächtiger Baum durchs Hüttendach

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