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Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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unterschiedliche Individuen. Die Partner bleiben nicht, wer sie waren, sie verändern sich. Sie verändern ihre Bedürfnisse, ihre Gewohnheiten, ihre Sehnsüchte und ihre Pläne; und zu allem Überfluss verändern sie sich oft ungleichzeitig oder in verschiedene Richtungen. Individuelle Veränderungen können eine bisher als gut empfundene Beziehung so stark beeinträchtigen, dass die Partner nicht wissen, ob sie sie überhaupt weiterführen können.
    Bei grundlegenden Veränderungen hilft vor allem Neugierde
    Ein Beziehungsproblem ist ein unübersehbarer Hinweis darauf, dass sich auf der einen oder anderen Seite etwas verändert hat, wovon die Beziehung betroffen ist. Sie ändert ihren Zustand, wird distanziert, angespannt oder es brechen Konflikte aus. Zumeist versuchen die Partner, den bisherigen Zustand ihrer Beziehung wieder herzustellen, doch bei grundlegenden Veränderungen wird das einfach nicht gelingen. Da hilft kein Streit und kein Vorwurf, da hilft nur Neugierde.

    Auf den Punkt gebracht
    â€¢ Eine individuelle Veränderung macht sich manchmal erst dadurch bemerkbar, dass in der Beziehung etwas „nicht mehr stimmt“, also anders läuft als erwartet oder gewohnt.
    â€¢ Ein Beziehungsproblem will die Aufmerksamkeit der Partner auf die bisher nicht ausreichend bemerkte Veränderung auf der einen oder anderen Seite hinweisen.
    â€¢ Paare brauchen Probleme, um zu wachsen. Sie bleiben dann zusammen, wenn sie bereit sind, ihre Probleme gemeinsam zu bewältigen.
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    Aus der Trickkiste
    Wenn sich der Zustand Ihrer Beziehung verändert hat und Probleme auftauchen, nehmen Sie am besten eine Haltung von Neugier ein.
Verzichten Sie möglichst auf Vorwürfe und Forderungen, stattdessen: Wundern Sie sich!
Wundern Sie sich, wo die Nähe, die Vertrautheit oder um was immer es sich handelt, wohl geblieben ist.
Fragen Sie sich und den Partner, in welcher Verfassung Sie beziehungsweise er momentan sind.
Stellen Sie fest, inwieweit Sie oder Ihr Partner jetzt anders auf bestimmte Umstände oder Themen reagieren.
Fragen Sie sich, welchen Sinn das veränderte Verhalten eventuell haben könnte.
Streit

    Lange Zeit hieß es, Streit solle von Paaren vermieden werden, er schädige die Beziehung. Neuerdings wird zunehmend darauf verwiesen, wie wichtig Streit für das dauerhafte Gelingen einer Beziehung sei. Diese Umdeutung des Phänomens geschieht nicht aus reinem Zufall.
    Solange Beziehungen hauptsächlich auf partnerschaftlicher Liebe beruhten, wirkte sich Streit belastend auf das Beziehungsgleichgewicht aus. Im Konfliktfall wurden Verhandlungen, Kompromisse und Einigungen gesucht, denn es ging um einen Interessenausgleich der Partner.
    Heutzutage funktioniert diese vernünftige Vorgehensweise nicht mehr. Heute berufen sich Beziehungen zu großen Teilen auf tiefe Gefühle und leidenschaftliche Empfindungen. Diese emotionale Liebe kann mit Verhandlungen und Kompromissen nicht viel anfangen, weil sie auf individuelle Unterschiede der Partner angewiesen ist.
    Die Unterschiedlichkeit des Partners hat einst dazu beigetragen, tiefe Gefühle für ihn zu entwickeln und sich in ihn zu verlieben. In der alltäglichen Lebensorganisation werden Partner versucht, ihre Unterschiede zu verharmlosen oder zu verleugnen. Um des lieben Friedens willen und weil auch Symbiose ihren Reiz hat, nehmen die Partner auf Dauer zu viel Rücksicht aufeinander. Jeder schneidet sich gewissermaßen ein Stück seiner Individualität ab. Allerdings macht er diese Rechnung ohne sich selbst, denn irgendwann rebelliert ein verleugneter Teil seiner Persönlichkeit und bricht einen Streit vom Zaun, um die ihn ausschließende Welt der Symbiose aufzubrechen.
    Das Individuelle drängt hervor
    Streit kann demnach das sinnvolle Ziel verfolgen, die Unterschiedlichkeit der Partner wieder bewusst zu machen und ihr zur gegenseitigen Anerkennung zu verhelfen. Diese Anerkennung wirkt sich dann oft wieder intensivierend auf die Liebesgefühle aus, schließlich will man ja dafür geliebt werden, wie man ist, und nicht dafür, wie man dem anderen passt.
    Man mag sich fragen, ob denn unbedingt Streit nötig ist, um die Dinge wieder gerade zu rücken, oder ob man sich nicht freundlich auf Unterschiede aufmerksam machenkann. Dazu lässt sich sagen, dass manches schwer in Ruhe, aber leicht in Rage geäußert werden kann. Im Normalzustand sagt ein Partner

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