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Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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verdeutlichen, etwa durch die Worte: „Für mich benimmst du dich wie ein Egoist“, oder: „Für mich ist das egoistisch.“ Dann tritt er nicht als Wahrheitsverkünder auf, sondern macht zumindest deutlich, dass es sich um seine persönliche Deutung handelt.
    Ein Mensch, der mal etwas Unerwünschtes tut
    Ein zweiter verbreiteter Fehler beim Kritisieren besteht in der Verallgemeinerung eines kritisierten Verhaltens. Wer beispielsweise sagt: „Nie rufst du mich an, wenn du später kommst“, lädt den Partner ein, sämtliche Telefonate aufzuzählen, die das Gegenteil beweisen. Generalisierungen von Verhalten durch Begriffe wie „nie“ oder „immer“ oder „jedes Mal“ führen die Kritik an der Person durch die Hintertür wieder ein. Wenn jemand „immer“ zu spät kommt, dann wäre er eben doch eine sehr unzuverlässige Person.
    Auf den Punkt gebracht
    â€¢ Kritik sollte immer konkret und verhaltensbezogen sein, statt Verallgemeinerungen zu enthalten.
    â€¢ Bei reiner Kritik sollte man es nicht belassen. Besser ist es, zusätzlich die eigenen Erwartungen kundzutun, etwa in dieser Art: „Ich finde es nicht gut, dass du die Karten für das Konzert gekauft hast. Ich wünsche mir (oder ich verlange), dass du mich zukünftig in solche Entscheidungen grundsätzlich mit einbeziehst.“
    â€¢ Zu konkreter Kritik und geäußerten Erwartungen kann sich der Partner verhalten. Er kann zustimmen, ablehnen oder verhandeln, ohne sich als Person selbst infrage gestellt zu fühlen.
    Â 
    Aus der Trickkiste
    Formulieren Sie fragwürdige Aussagen in sinnvollere um. Statt: „Du hast einen unmöglichen Ton drauf!“ könnte es heißen: „Der Ton, in dem du mit mir sprichst, bereitet mir Schwierigkeiten.“ Oder statt: „Ständig meckerst du an mir herum!“ sagt man: „Ich fühle mich oft von dir kritisiert. Was reicht dir nicht?“ Statt: „Du arbeitest zu wenig“, heißt es dann: „Ich bin verunsichert, was unsere Einkünfte angeht.“
    Kritik konkretisieren: Offene oder indirekt geäußerte Kritik kann, wenn sie wiederkehrt, auf ihren Informationsgehalt geprüft und so für die bessere Verständigung genutzt werden. Die Übung dazu ist einfach:
Partner A macht eine kritische Äußerung.
Partner B sagt, was er verstanden hat: „Du meinst …“
Partner A berichtigt oder konkretisiert seine Aussage.
Partner B sagt, was er jetzt verstanden hat: „Du meinst …“
Dieser Ablauf geschieht so lange, bis das, was gesagt und verstanden wurde, deckungsgleich ist.
Anschließend sprechen die Partner darüber, was neu ist und was sie damit anfangen wollen.
Metakommunikation

    Kommunikation dient der Mitteilung und Verständigung. Sie hat ihren Zweck erfüllt, wenn Partner den Eindruck gewonnen haben, einander zu verstehen. Auch wenn es nie so sein wird, dass zwei ganz genau das Gleiche meinen, so genügt für eine funktionierende Beziehung der Eindruck, dass es so wäre. Weil dieser Eindruck aber nicht ewig erhalten bleibt, sind Partner darauf angewiesen, ihn immer wieder herzustellen, sich neu zu verständigen und ihre Kommunikation sozusagen nachzujustieren.
    Sollte sich der Eindruck, einander zu verstehen, in Bezug auf bestimmte Themen partout nicht einstellen, dann wird eine Kommunikation schnell endlos oder fruchtlos und es bricht Streit aus. Vorwürfe fliegen hin und her, Standpunkte werden einander entgegengehalten, nutzlose Diskussionen geführt, ein Partner setzt sich ins Recht und den anderen ins Unrecht. Alles dreht sich sinnlos im Kreis, man kommt nicht vom Fleck, alles Reden und Bemühen führt zu nichts, jedenfalls zu nichts Gutem.
    In solch einer Situation wird Abstand gebraucht, und dabei kann Metakommunikation helfen. In der Metakommunikation redet man nicht über das Thema selbst, sondern über die Art und Weise des Umgangs beziehungsweise des Sprechens miteinander. Man steigt gewissermaßen in einen Helikopter und schaut sich die Lage von oben an. Dabei stellt man die Suche nach konkreten Lösungen zurück und fragt sich beispielsweise erst einmal:
    â€¢ Worum geht es hier eigentlich? Was ist das Thema, über das wir streiten?
    â€¢ Wie gehen wir miteinander um, wie sprechen wir miteinander?
    â€¢ Welche Standpunkte werden hier von dir und von mir vertreten?
    â€¢ Warum kommt es

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