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Die BIBEL [ebible]

Die BIBEL [ebible]

Titel: Die BIBEL [ebible] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Luther
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sie an: Weicht, ihr Unreinen, weicht, weicht, rührt nichts an! Wenn sie flohen und umherirrten, so sagte man auch unter den Heiden: Sie sollten nicht länger dableiben.
    16. Des Herrn Zorn hat sie zerstreut; er will sie nicht mehr ansehen. Die Priester ehrte man nicht, und mit den Alten übte man keine Barmherzigkeit.
    17. Noch gafften unsre Augen auf die nichtige Hilfe, bis sie müde wurden, da wir warteten auf ein Volk, das uns doch nicht helfen konnte.
    18. Man jagte uns, daß wir auf unsern Gassen nicht gehen durften. Da kam auch unser Ende; unsre Tage sind aus, unser Ende ist gekommen.
    19. Unsre Verfolger waren schneller denn die Adler unter dem Himmel; auf den Bergen haben sie uns verfolgt und in der Wüste auf uns gelauert.
    20. Der Gesalbte des Herrn, der unser Trost war, ist gefangen worden, da sie uns verstörten; des wir uns trösteten, wir wollten unter seinem Schatten leben unter den Heiden.
    21. Ja, freue dich und sei fröhlich, du Tochter Edom, die du wohnst im Lande Uz! denn der Kelch wird auch über dich kommen; du mußt auch trunken und entblößt werden.
    22. Aber deine Missetat hat ein Ende, du Tochter Zion; er wird dich nicht mehr lassen wegführen. Aber deine Missetat, du Tochter Edom, wird er heimsuchen und deine Sünden aufdecken.
    Kapitel 5
     
    1. Gedenke, Herr, wie es uns geht; schaue und siehe an unsre Schmach!
    2. Unser Erbe ist den Fremden zuteil geworden und unsre Häuser den Ausländern.
    3. Wir sind Waisen und haben keinen Vater; unsre Mütter sind Witwen.
    4. Unser Wasser müssen wir um Geld trinken; unser Holz muß man bezahlt bringen lassen.
    5. Man treibt uns über Hals; und wenn wir schon müde sind, läßt man uns doch keine Ruhe.
    6. Wir haben uns müssen Ägypten und Assur ergeben, auf daß wir Brot satt zu essen haben.
    7. Unsre Väter haben gesündigt und sind nicht mehr vorhanden, und wir müssen ihre Missetaten entgelten.
    8. Knechte herrschen über uns, und ist niemand, der uns von ihrer Hand errette.
    9. Wir müssen unser Brot mit Gefahr unsers Lebens holen vor dem Schwert in der Wüste.
    10. Unsre Haut ist verbrannt wie in einem Ofen vor dem greulichen Hunger.
    11. Sie haben die Weiber zu Zion geschwächt und die Jungfrauen in den Städten Juda's.
    12. Die Fürsten sind von ihnen gehenkt, und die Person der Alten hat man nicht geehrt.
    13. Die Jünglinge haben Mühlsteine müssen tragen und die Knaben über dem Holztragen straucheln.
    14. Es sitzen die Alten nicht mehr unter dem Tor, und die Jünglinge treiben kein Saitenspiel mehr.
    15. Unsers Herzens Freude hat ein Ende; unser Reigen ist in Wehklagen verkehrt. 16. Die Krone unsers Hauptes ist abgefallen. O weh, daß wir so gesündigt haben! 17. Darum ist auch unser Herz betrübt, und unsre Augen sind finster geworden 18. um des Berges Zion willen, daß er so wüst liegt, daß die Füchse darüber laufen. 19. Aber du, Herr, der du ewiglich bleibst und dein Thron für und für,
    20. warum willst du unser so gar vergessen und uns lebenslang so gar verlassen?
    21. Bringe uns, Herr, wieder zu dir, daß wir wieder heimkommen; erneuere unsre Tage wie vor alters!
    22. Denn du hast uns verworfen und bist allzusehr über uns erzürnt.

 
    Der Prophet Hesekiel
    Kapitel 1
     
    1. Im dreißigsten Jahr, am fünften Tage des vierten Monats, da ich war unter den Gefangenen am Wasser Chebar, tat sich der Himmel auf, und Gott zeigte mir Gesichte.
    2. Derselbe fünfte Tag des Monats war eben im fünften Jahr, nachdem Jojachin, der König Juda's, war gefangen weggeführt.
    3. Da geschah das Wort des Herrn zu Hesekiel, dem Sohn Busis, dem Priester, im Lande der Chaldäer, am Wasser Chebar; daselbst kam die Hand des Herrn über ihn.
    4. Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Mitternacht her mit einer großen Wolke voll Feuer, das allenthalben umher glänzte; und mitten in dem Feuer war es lichthell.
    5. Und darin war es gestaltet wie vier Tiere, und dieselben waren anzusehen wie Menschen.
    6. Und ein jegliches hatte vier Angesichter und vier Flügel.
    7. Und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren gleich wie Rinderfüße und glänzten wie helles glattes Erz.
    8. Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; denn sie hatten alle vier ihre Angesichter und ihre Flügel.
    9. Und je einer der Flügel rührte an den andern; und wenn sie gingen, mußten sie nicht herumlenken, sondern wo sie hin gingen, gingen sie stracks vor sich.
    10. Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen, und

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