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Die BIBEL [ebible]

Die BIBEL [ebible]

Titel: Die BIBEL [ebible] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Luther
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Schaden ist groß wie ein Meer; wer kann dich heilen?
    14. Deine Propheten haben dir lose und törichte Gesichte gepredigt und dir deine Missetat nicht geoffenbart, damit sie dein Gefängnis abgewandt hätten, sondern haben dir gepredigt lose Predigt, damit sie dich zum Lande hinaus predigten.
    15. Alle, die vorübergehen, klatschen mit den Händen, pfeifen dich an und schütteln den Kopf über die Tochter Jerusalem; Ist das die Stadt, von der man sagt, sie sei die allerschönste, der sich das ganze Land freut?
    16. Alle deine Feinde sperren ihr Maul auf wider dich, pfeifen dich an, blecken die Zähne und sprechen: He! wir haben sie vertilgt; das ist der Tag, den wir begehrt haben; wir haben's erlangt, wir haben's erlebt.
    17. Der Herr hat getan, was er vorhatte; er hat sein Wort erfüllt, das er längst zuvor geboten hat; er hat ohne Barmherzigkeit zerstört; er hat den Feind über dich erfreut und deiner Widersacher Horn erhöht.
    18. Ihr Herz schrie zum Herrn. O du Mauer der Tochter Zion, laß Tag und Nacht Tränen herabfließen wie einen Bach; höre nicht auf, und dein Augapfel lasse nicht ab.
    19. Stehe des Nachts auf und schreie; schütte dein Herz aus in der ersten Wache gegen den Herrn wie Wasser; hebe deine Hände gegen ihn auf um der Seelen willen deiner jungen Kinder, die vor Hunger verschmachten vorn an allen Gassen!
    20. Herr, schaue und siehe doch, wen du so verderbt hast! Sollen denn die Weiber ihres Leibes Frucht essen, die Kindlein, so man auf Händen trägt? Sollen denn Propheten und Priester in dem Heiligtum des Herrn erwürgt werden?
    21. Es lagen in den Gassen auf der Erde Knaben und Alte; meine Jungfrauen und Jünglinge sind durchs Schwert gefallen. Du hast erwürgt am Tage deines Zorns; du hast ohne Barmherzigkeit geschlachtet.
    22. Du hast meine Feinde umher gerufen wie auf einen Feiertag, daß niemand am Tage des Zorns des Herrn entronnen oder übriggeblieben ist. Die ich auf den Händen getragen und erzogen habe, die hat der Feind umgebracht.
    Kapitel 3
     
    1. Ich bin ein elender Mann, der die Rute seines Grimmes sehen muß. 2. Er hat mich geführt und lassen gehen in die Finsternis und nicht in Licht. 3. Er hat seine Hand gewendet wider mich und handelt gar anders mit mir für und für. 4. Er hat mir Fleisch und Haut alt gemacht und mein Gebein zerschlagen. 5. Er hat mich verbaut und mich mit Galle und Mühe umgeben. 6. Er hat mich in Finsternis gelegt wie die, so längst tot sind. 7. Er hat mich vermauert, daß ich nicht heraus kann, und mich in harte Fesseln gelegt. 8. Und wenn ich gleich schreie und rufe, so stopft er die Ohren zu vor meinem Gebet. 9. Er hat meinen Weg vermauert mit Werkstücken und meinen Steig umgekehrt. 10. Er hat auf mich gelauert wie ein Bär, wie ein Löwe im Verborgenen. 11. Er läßt mich des Weges fehlen. Er hat mich zerstückt und zunichte gemacht. 12. Er hat seinen Bogen gespannt und mich dem Pfeil zum Ziel gesteckt. 13. Er hat aus dem Köcher in meine Nieren schießen lassen. 14. Ich bin ein Spott allem meinem Volk und täglich ihr Liedlein. 15. Er hat mich mit Bitterkeit gesättigt und mit Wermut getränkt. 16. Er hat meine Zähne zu kleinen Stücken zerschlagen. Er wälzt mich in der Asche. 17. Meine Seele ist aus dem Frieden vertrieben; ich muß des Guten vergessen. 18. Ich sprach: Mein Vermögen ist dahin und meine Hoffnung auf den Herrn. 19. Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit Wermut und Galle getränkt bin! 20. Du wirst ja daran gedenken; denn meine Seele sagt mir es. 21. Das nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch.
    22. Die Güte des Herrn ist's, daß wir nicht gar aus sind; seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende,
    23. sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. 24. Der Herr ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.
    25. Denn der Herr ist freundlich dem, der auf sie harrt, und der Seele, die nach ihm fragt.
    26. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des Herrn hoffen.
    27. Es ist ein köstlich Ding einem Mann, daß er das Joch in seiner Jugend trage;
    28. daß ein Verlassener geduldig sei, wenn ihn etwas überfällt,
    29. und seinen Mund in den Staub stecke und der Hoffnung warte
    30. und lasse sich auf die Backen schlagen und viel Schmach anlegen.
    31. Denn der Herr verstößt nicht ewiglich;
    32. sondern er betrübt wohl, und erbarmt sich wieder nach seiner Güte.
    33. Denn er nicht von Herzen die Menschen plagt und betrübt,
    34. als wollte er die Gefangenen auf Erden gar

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