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Die blauen Tyrannen

Die blauen Tyrannen

Titel: Die blauen Tyrannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Spencer
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wissen, wie die Schläge schmecken, die dein Volk so gern an uns sogenannte Farbige austeilt. Ich habe noch nie eine Frau geschlagen, doch jetzt werde ich es tun. Und du bist ja auch keine Frau in unserem Sinne, o nein! Für mich wirst du nur das sein, was ihr selbst von euch behauptet, etwas Besonderes.“
    „Bei dem Gott im Berge! Du wirst es nicht wagen!“ stammelte Eila in flammender Röte.
    Mike lächelte und riß sie an sich.
    In wildem Zorn versuchte sie verzweifelt, aus der Umklammerung loszukommen. Mike zwang ihren Blick in seine Augen. Noch immer kämpfte das Mädchen gegen die überlegene Kraft des Mannes an. Mike mußte nur immer ihr Gesicht sehen, dieses wundervolle Gesicht. Er war völlig verwirrt. Wie hatte er sie nur jemals hassen können? Eila ließ plötzlich die Hände sinken und sah dem Mann in die Augen. In diesem Augenblick brach eine Sperre in ihr, die niemals zuvor eine blaue Frau hatte überwinden können. Mit der Gefühlssicherheit einer erwachenden Frau begriff sie, daß sie den Mann liebte, den Farbigen, der sie gerettet hatte und der sie nun schlagen wollte. Ein tiefer Glanz trat in ihre Augen.
    Zögernd, zitternd schlang sie die Arme um den Hals des Mannes, der sich und sie nicht begreifen konnte.
    „Eila!“ stammelte Mike.
    Eine rufende Stimme riß sie so plötzlich auseinander.
    „He, Mike! Wo bist du? Wir haben den Kerl. Komm rasch! Der Bursche will noch etwas sagen. Lange macht er es nicht mehr.“
    „Komm!“ sagte Mike sanft.
    Dann wandte er sich ab, und das Mädchen folgte ihm. Inzwischen hatte der Schwarze seinen Freund und dessen Begleiterin bemerkt. Aufgeregt eilten Yen und er herbei.
    Der Japaner rief aufgeregt:
    „Teufel! Die Tochter des Regenten! Da kann ich nur sagen: Herzlichen Glückwunsch!“
    Mike fuhr den Freund heftig an: „Halt den Mund! Paß auf Ihre Hoheit auf! Sie darf nicht entkommen. Wo ist der Mann aus dem Raumschiff?“
    Jim Hines wies auf einen dunklen Fleck auf der Wiese.
    Wenig später stand Mike bei dem Fremden, der auf dem Rücken lag und die Augen geschlossen hatte. Er schien tot zu sein. Unzweifelhaft war der Fremde aber ein Mensch, ein Weißer. Als Mike sich auf den Boden ließ, öffnete der Fremde plötzlich die Augen. Das unbekannte Wesen begann zu sprechen, und Mike bemerkte zu seiner Überraschung, daß er die Sprache, wenn auch mit einiger Mühe, verstand. Es war unzweifelhaft Englisch, aber irgendwie hart und ungebräuchlich.
    „Du hast eine interessante Hirnwellenlänge, Herr! Du mußt mir jetzt gut zuhören, verstehst du! Ganz genau!
    Euer aller Leben hängt davon ab. Neige dich tiefer zu mir. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit. Meine Relais sind angeschmort. Du kannst mir nicht helfen. Niemand hier kann das. Ich kann auch gar nicht sterben, weil ich nicht lebe. Kein Mensch darf mich untersuchen! Er würde unweigerlich sterben. Glaube es mir! Ich kann dir das jetzt nicht so rasch erklären, Herr. Schwöre mir, daß niemand ohne deine Aufsicht an mich herankommt, daß niemand mich zu operieren versucht! Schwöre es!“
    In Mikes Hirn tobten die wildesten Gedanken. Er begriff nichts mehr. Was der Verwundete redete, war doch vollkommener Irrsinn. Was meinte er nur mit Hirnwellenlänge und Relais?
    Mechanisch murmelte Mike: „Ich schwöre es.“
    Der Fremde nickte erleichtert. „Ich danke dir, Herr! Später wirst du alles verstehen. Dann werde ich dein Sklave sein. So lautet mein Auftrag. Ich gehöre dem, der mich findet, sofern er ein Nachkömmling der Urbewohner der Erde ist. Und das bist du.“
    Plötzlich ertönte ein merkwürdiges Knacken im Brustkorb des Verwundeten.
    „Das hat nichts weiter zu sagen“, murmelte der Verletzte mit auf einmal gänzlich rostiger Stimme und der Glanz seiner Augen wurde merklich matter. „Ich wußte es. Die Raumschiffe …! Herr, höre! Hast du sie gesehen?“
    Mike nickte irritiert.
    „Rette dein Volk vor den Raumschiffen, Herr! Sie werden alles Leben auf Terra vernichten. Auch eure blauen Herrscher werden machtlos dagegen sein. Der Überfall ist seit langem vorbereitet worden. Aber alle Besatzungen sind entartet. Sie wissen ihren Auftrag nicht mehr.“
    „Welchen Auftrag?“ schaltete Mike sich ein. „Und wieso entartet? Sage einmal, bist du vielleicht aus einem Irrenhaus entsprungen?“
    Ein trockenes Rasseln kam aus dem Munde des Fremden. „Wir dürfen jetzt nicht streiten, Herr! Meine Zeit ist zu kostbar. Du mußt mir vertrauen. Mein Gehirn ist von so ungeheurer Intelligenz und Bedeutung für

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