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Die Blut-Prinzessin

Die Blut-Prinzessin

Titel: Die Blut-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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manövrieren müssen.
    Die Bar war nicht zu übersehen. Sie lag zwischen grauen Häuserfronten. Durch das Licht, das künstliche Palmen aus Glas über dem Eingang abstrahlten, rann jetzt dünner Sprühregen, der auch mein Gesicht mit einer unangenehmen Nässe überzog.
    Ich steuerte die Tür an, die verschlossen war. Auf dem schwarzen Außenlack hatte sich ebenfalls das Wasser gesammelt. Es rann in langen, dünnen Streifen von oben nach unten, und ich kam ohne weiteres nicht hinein, denn an der Seite sah ich einen goldenen Klingelknopf, der gedrückt werden musste.
    Ich hörte den Schall nicht. Die Tür war so dick, dass sie kein Geräusch durchließ, aber in ihrer oberen Hälfte öffnete sich eine Luke. So breit, dass ich den Teil eines Gesichts sehen konnte. Besonders die funkelnden Augen.
    »Hallo«, sagte ich und wurde einen Moment später von einer Frage überrascht.
    »Mr. Sinclair?«
    »In Lebensgröße.«
    »Bitte, Sie werden erwartet.«
    Mehr sagte der Mann nicht. Er schloss die Luke wieder, und ich hörte am Summen, dass ich gegen die Tür drücken und sie öffnen konnte.
    Schlagartig änderte sich alles. Ich hörte die Musik, ich bekam die Stimmen der Gäste mit, obwohl ich mich in einem Vorraum befand, in dem man die Garderobe abgeben konnte. Darauf verzichtete ich und behielt meine Lederjacke an, damit man meine Beretta in der Schulterhalfter nicht sah, auch wenn mir später warm werden würde.
    In mehreren Spiegeln konnte ich mich im Bereich des Eingangs anschauen und stellte fest, dass die Spiegel auch deshalb angebracht worden waren, weil sie den Raum vergrößerten.
    Zur Bar musste ich geradeaus gehen. Ich glaubte an einen freien Durchgang und musste feststellen, dass dem nicht so war, denn als ich einige Schritte gegangen war, da schwangen vor mir zwei Glastüren zur Seite. Erst dann konnte ich die Bar so richtig in Besitz nehmen.
    Durch meinen Job war ich zum Glück auf einiges gefasst, sonst hätten mich die zahlreichen Masken erschreckt, die an den Wänden hingen und in verschiedenen Farben angestrahlt wurden.
    Manche schimmerten in einem tiefen Rot. Andere waren blau. Wieder andere besaßen einen grünbleichen und irgendwie verwesenden Schimmer, als hätte man über das Holz eine echte Haut gezogen. Der Anblick war nicht für jedermann geeignet.
    Jeder Neuling blieb beim Eintreten wohl stehen, und mir erging es nicht anders.
    Ich musste mich auch an das Licht gewöhnen. Es war nicht hell, es war nicht dunkel, und es hatte auch keinen rötlichen Schein, wie man es von den normalen Bars her kennt.
    Es sah mal heller aus, dann wieder in Grautönen schimmernd oder gelblich über der kreisrunden, leicht erhöht liegenden Tanzfläche. Eine Bar gab es im Hintergrund. Sie bildete einen Kreis. An ihr saßen einige Gäste, überwiegend Farbige, wie auch auf den Sesseln, die eine bequeme Form zeigten.
    Es gab nicht nur Männer, auch Frauen; die meisten von ihnen sahen aus wie schwarze Gazellen, und auch die Bedienungen in ihren roten Fräcken bewegten sich geschmeidig durch die Reihen.
    Aus dem Hintergrund winkte mir jemand zu. Ich sah, dass es Kollege Amos Durban war. Die Musik begleitete mich auf meinem Weg zu ihm. Natürlich afrikanische Rhythmen. Etwas anderes hätte auch nicht hierher gepasst.
    Durban hatte für sich und mich einen guten Platz ausgesucht. Zwar nicht ganz in der Ecke versteckt, aber so, dass wir mit dem Rücken zu einer Wand saßen und sich von dort niemand mehr an uns heranschleichen konnte.
    Er musterte mich, ob mir wohl irgendwas passiert war, atmete dann auf und schlug mir auf die Schulter. »Ich finde es toll, dass Sie den Weg so schnell gefunden haben.«
    »Es gibt schließlich einen Grund.«
    »Da sagen Sie was.«
    Wir nahmen beide unsere Plätze ein. Der Kollege war ungefähr in meinem Alter. Wer ihn anschaute, der fand eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Denzel Washington. Nur war Durban fast ein Schrank von Mann.
    Er gehörte zu den Männern, die an Brennpunkten eingesetzt wurden. An Orten, die zumeist von Farbigen bewohnt wurden, besonders von Afrikanern, und nicht alle hielten sich legal im Land auf.
    Von den Gästen hier konnte man das nicht behaupten. Sie gehörten zur Mittel-, wenn nicht zur Oberschicht, und viele von ihnen waren sicherlich in den nicht weit entfernt liegenden Botschaften angestellt. Die wenigen Weißen an den Tischen zählten zumeist zu den Eingeladenen. Hier klappte die Verständigung der Völker perfekt.
    Durban trug einen hellen Anzug und

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