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Die Blutgruft

Die Blutgruft

Titel: Die Blutgruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehörte einfach zu seinen Aufgaben. Ein Sheriff war manchmal so etwas wie ein Babysitter. Er schlug sich nicht nur mit irgendwelchen Verbrechern herum.
    Der Wagen stand vor der Tür. Als Rifkin nach draußen ging, musste er Jeff Corner Recht geben. Die Nacht war wirklich lau. Der Frühling hatte den Winter vertrieben. Für Ende März war es eigentlich schon zu warm. Da konnte das dicke Ende leicht noch kommen, denn manchmal gab es sogar Schnee im April.
    Don Rifkin stieg in seinen Streifenwagen und fuhr los. Auf das Blaulicht verzichtete er. Das dumpfe Gefühl aber wollte nicht weichen. Es hatte sich sogar noch verstärkt...
    Das Meer war zu riechen. Seine Botschaft drang selbst durch die geschlossenen Scheiben. Burgess lag an der Küste, und der Sheriff wusste, dass der Ort bald aus seinem Winterschlaf erwachen würde, wenn die ersten Touristen eintrafen. Zumeist Menschen aus dem Norden, aus Washington, D. C., die nach Virginia fuhren, um ein wenig Erholung zu tanken. Strand, Wasser, Shopping machen, das alles bot Burgess. Deshalb war dieser Ort auch so beliebt.
    Mrs. Prudomme wohnte nicht in dem neuen Teil, der von den Shopping Centers diktiert wurde. Sie hatte ihr Haus landeinwärts gebaut. Dort lebten die alteingesessenen Bewohner von Burgess, die mit den Touristen nur wenig zu tun hatten. Es sei denn, sie betrieben Geschäfte, dann waren sie froh, wenn sie der Strom der Menschen aus Richtung Norden erreichte. Ansonsten lebten sie ruhig vor sich hin. Vorausgesetzt, es passierten nicht irgendwelche Dinge, die sie aus ihrem Gleichgewicht brachten.
    In dieser Gegend waren die Straßen nicht so breit wie die direkt am Wasser. Hier hatte auch niemand die alten Bäume gefällt, sodass sie als Zeugen einer langen Geschichte an den Straßenrändern standen und bald mit frischem Laub Schutz vor den Strahlen der Sonne geben würden. In der Nacht schützten sie nichts. Da sahen sie kalt und starr aus. Wie gewaltige Zombies, die darauf lauerten, dass irgendein Zauber sie wieder zum Leben erweckte.
    Die Straßen hier waren menschenleer. Vorgärten schützten die Häuser. Das Licht brannte hinter den Fenstern und warf seinen Schein auf die gepflegten Rasenflächen und die wohlgestutzten Sträucher und Beete. Hier bot Amerika noch die heile Welt, die man so gern nach außen hin zeigte. Hier gab es keine Bomben, keinen Krieg und keine Terrorgruppen, und trotzdem waren auch junge Männer aus Burgess als Soldaten in den Orient gezogen, um dort einen Krieg zu führen, der für viele Menschen auf der Welt unverständlich war.
    Er wurde durch die Medien in die Wohnstuben der Bewohner gebracht und hatte auch seine Folgen gezeigt. Die Stimmung war gesunken. Das Leben bot weniger Spaß, aber das kannte der Sheriff bereits seit dem 11. September 2001. Vieles hatte sich verändert, aber das Leben ging trotzdem weiter, und das Verbrechen war ebenfalls nicht ausgerottet worden.
    Er fuhr durch das Licht der wenigen Laternen und bog schließlich nach links in einen schmalen Weg ein. Das Haus der Mrs. Prudomme war das letzte in der Reihe. Es stand frei. Nichts störte den Blick von der Terrasse her auf das Meer, was im Sommer immer ein besonderer Genuss war.
    Don Rifkin entdeckte nichts Auffälliges in der Straße. Er hätte eigentlich wieder locker werden müssen, doch genau das passierte nicht. Er war innerlich verkrampft, er war angespannt, obwohl er nichts Beunruhigendes sah, und es wurde auch nicht besser, als er seinen Wagen vor dem Haus der Witwe ausrollen ließ.
    Zwei, drei Sekunden blieb er sitzen. Dabei schaute er nach rechts und wunderte sich. Eigentlich hätte hinter den Fenstern das helle Licht leuchten müssen. Wer ängstlich ist, der sitzt nicht gern im Dunkeln. Was da durch die Scheibe drang, war mehr ein trüber Schein, den der dunkle Boden des Vorgartens aufsaugte.
    War das ein negatives Omen?
    Rifkin konnte es nicht mit Bestimmtheit behaupten, aber vorsichtig war er schon. Er spürte, dass etwas in der Luft lag, und als er zum dunklen und blanken Himmel blickte, sah er nur das kreisrunde und leicht blassgelbe Gesicht des Vollmonds.
    Das war es also auch nicht...
    Der Vorgarten des Hauses sah sehr gepflegt aus. Dafür sorgte ein Gärtner, den die Witwe hin und wieder bestellte. Ein Tor gab es nicht. Ebenso wenig wie einen Zaun, nur einen mit geriffelten Steinen bedeckten Weg, der zur Haustür führte.
    Und wieder empfand Rifkin die Szenerie als sonderbar. Er war davon ausgegangen, dass ihn die Witwe an der Tür erwartete, so

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