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Die Blutgruft

Die Blutgruft

Titel: Die Blutgruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausgesehen?
    Das wusste der Sheriff nicht. Darüber grübelte er nach. Er fragte sich auch, wie eine Mörderin überhaupt aussah, falls Jessica die Tat begangen hatte.
    Das konnte er sich nicht vorstellen. Er hatte sie auch persönlich gekannt. Sie war immer okay gewesen. Lebenslustig, für jeden Spaß zu haben.
    Und dann war sie verschwunden. Von einem Tag auf den anderen.
    Don Rifkin hörte sich stöhnen. Wieder wünschte er sich, dass es ein anderer war, aber es gab keine andere Lösung für ihn. Er stand hier, und er sah die Frau, die auf eine so grauenhafte Art und Weise umgebracht worden war.
    Welcher Mensch tat so etwas?
    Beim Begriff Mensch hakte sich etwas in seinem Kopf fest. Nein, das konnte kein Mensch gewesen sein. Ein Tier, eine Bestie mit dem Aussehen eines Menschen.
    Zwar brach für den Sheriff keine Welt zusammen, doch er musste von nun an davon ausgehen, dass auch der verschlafene Ort Burgess seine Unschuld verloren hatte, denn ein derartiges Verbrechen war hier noch nie passiert.
    Die Mordkommission würde kommen müssen. Es würde Aufregungen geben. Ein großes Durcheinander würde entstehen und...
    Da war das Geräusch!
    Nicht laut, auch nicht leise. Gerade so, dass er es hatte hören können. Es war nicht in diesem Zimmer aufgeklungen, sondern hinter der Tür im Flur. Es war ihm nicht gelungen, den Laut zu identifizieren, doch es rann ihm ein eisiger Schauer über den Rücken.
    Bisher war er davon ausgegangen, mit der Toten allein im Haus zu sein. Diese Annahme gab es nicht mehr, und so reagierte er auf seine Art und Weise.
    Er zog seine Waffe!
    Dann ging er einen Schritt von der Toten weg, wollte stehen bleiben, überlegte es sich anders und schlich über den Teppich hinweg zur Wand hin, die nicht weit von der Tür entfernt war, allerdings in einem toten Winkel lag. Wenn jetzt jemand den Raum betrat, würde man ihn so leicht nicht sehen können.
    Für ihn stand mittlerweile fest, dass jemand das Haus betreten hatte. Er wusste nur nicht, wer sich da getraut hatte, und so wollte er abwarten, bis sich die Person der Tür näherte und vielleicht auch das Zimmer betrat.
    Der Sheriff hielt den Atem an. Sein Blick war starr zur Seite gerichtet, denn er hatte seinen Kopf gedreht. Die Waffe hielt er in der rechten Hand.
    Den Atem konnte er nicht lange anhalten. Er holte nur schwach Luft, und das durch den halb geöffneten Mund.
    Etwas tappte heran. Jetzt war es deutlicher zu hören. Rifkin ging davon aus, dass er Schritte hörte. Das konnte nichts anderes sein. Sie stoppten an der Tür, und die innere Erregung des Sheriffs steigerte sich, als er sah, dass sich die Tür nach innen bewegte.
    Sehr langsam glitt sie auf ihn zu. Sie würde ihn erreichen, wenn es so weiterging, doch das passierte nicht, denn sie blieb auf halber Strecke stehen.
    Warten.
    Nicht lange.
    Er hörte ein leises Hüsteln oder Krächzen. Zumindest stufte er das Geräusch so ein.
    Und dann kam sie. Wurde sichtbar. Eine Gestalt, die das Zimmer betrat und sich dabei nicht drehte, so dass er auch nicht gesehen wurde. Sie ging hinein, und sie hatte die Arme etwas zu den Seiten hingestreckt, um irgendwie besser das Gleichgewicht halten zu können.
    Der Sheriff sah sie von hinten. Es war eine Frau. Dichtes schwarzes Haar wallte bis auf den Rücken hinab. Ein Sweatshirt als Oberteil, eine enge Hose. Arme, die nach unten hingen. Gestreckte Hände – und zugleich blutig.
    Don Rifkin wusste sofort, dass diese Flecken nur vom Blut der Toten stammen konnten. Also war die Täterin wieder zurück an den Tatort gekehrt. Da hatte sich ein alter Spruch bewahrheitet.
    Schwarzes Haar.
    Das hatte auch Jessica Flemming gehabt. Und der Name war ihm von Mrs. Prudomme gesagt worden.
    Der Frau ging nur drei Schritte weit in das große Zimmer hinein. Dann drehte sie sich um.
    Der Sheriff hob seine Waffe an.
    Dunkle Augen in einem totenbleichen Gesicht starrten direkt in die Mündung.
    Auch Rifkin sah etwas. Es war ein Gesicht, das er verdammt gut kannte, denn vor ihm stand tatsächlich die seit einiger Zeit verschwundene Jessica Flemming...
    ***
    Es war für Don Rifkin der zweite Schock an diesem Abend. Nicht so sehr, weil die Mörderin wieder an den Ort ihrer Schandtat zurückgekehrt war, bei ihm drehte sich alles um das Aussehen der jungen Frau, die nicht älter als 25 war.
    Sie hatte sich verändert. So sah kein Mensch aus. Es sei denn, er war tot. Aber Tote können nicht mehr laufen. Es war einfach unmöglich, dass sie sich bewegten.
    Hier schon...
    Oder

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