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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Sie es getan haben, bleibt Ihnen vielleicht gar nichts anderes mehr übrig, als sich alles zu verbitten.«
    »Erklären Sie das gefälligst etwas näher«, sagte Crawford verärgert.
    »Sie haben es nicht mit einem Verrückten oder einem Geistesgestörten zu tun oder mit mehrfacher Schizophrenie -wovon Sie wahrscheinlich genausowenig verstehen wie ich. Sie haben es mit einem Mann zu tun, der unter Amnesie leidet, einem Mann, der seit Monaten versucht, herauszubekommen, wer er ist und woher er kommt. Und aus dem Mitschnitt eines Telefongesprächs, den wir hier haben, können wir entnehmen, daß er versucht hat, Ihnen das zu sagen - versucht hat, es Conklin zu sagen. Conklin wollte nicht auf ihn hören. Keiner von Ihnen wollte auf ihn hören ... Sie haben einen Mann auf drei Jahre als Schläfer hinausgeschickt - drei Jahre - um Carlos in die Falle zu locken. Und als die Strategie dann aufflog, nahmen Sie das Schlimmste an.«
    »Amnesie? ... Nein, Sie haben unrecht! Ich habe mit Conklin gesprochen; er hat ihm zugehört. Sie verstehen das nicht. Wir wußten beide -«
    »Ich will seinen Namen nicht mehr hören!« unterbrach ihn der Direktor von Consular Operations.
    Der General hielt inne. »Wir haben beide ... Bourne ... vor Jahren gekannt. Ich nehme an, Sie wissen, von woher; Sie haben mir den Namen vorgelesen. Er war der eigenartigste Mann, der mir je begegnet ist, genauso paranoid wie jeder in diesem Verein. Er hat Missionen übernommen - Risiken -, die kein vernünftiger Mann angenommen hätte. Aber er hat nie etwas verlangt. Er war voller Haß.«
    »Und das machte ihn zehn Jahre später zu einem Kandidaten für ein psychiatrisches Krankenhaus?«
    »Sieben Jahre«, verbesserte Crawford. »Ich habe zu verhindern versucht, daß er für Treadstone ausgewählt wurde. Aber der Mönch hat gesagt, er wäre der Beste. Ich hatte kein Argument dagegen, wenigstens aus meiner persönlichen Erfahrung. Aber ich habe aus meinen Einwänden keinen Hehl gemacht. Psychologisch war er ein Grenzfall; wir kannten die Gründe. Jetzt liefert er uns den Beweis, daß ich recht hatte. Darauf bestehe ich.«
    »Auf gar nichts werden Sie bestehen, General. Auf Ihren eiserner Arsch werden Sie fallen. Weil der Mönch recht hatte. Ihr Mann ist der Beste, mit oder ohne Gedächtnis. Er bringt Carlos her, liefert ihn vor Ihre verdammte Haustüre. Das heißt, er bringt ihn, soforn Sie Bourne nicht vorher töten.«
    Crawfords scharfer Atem war genau das, was der Direktor zu hören befürchtet hatte. So fuhr er fort: »Sie können Conklin nicht erreichen, oder?« fragte er.
    »Nein.«
    »Er ist untergetaucht, nicht wahr? Hat seine eigenen Vorkehrungen getroffen, Gelder durch Dritte und Vierte kanalisiert, die einander nicht kennen, so daß die Geldquelle nicht aufgedeckt werden kann und alle Verbindungen zur Agency und Treadstone verborgen sind. Und jetzt gibt es bereits Fotografien in den Händen von Männern, die Conklin nicht kennt und nicht erkennen würde, wenn sie ihn überfallen. Reden Sie nicht von Erschießungskommandos. Das Ihre ist aufmarschiert, aber Sie können es nicht sehen - Sie wissen nicht, wo es ist. Aber es ist vorbereitet - ein halbes Dutzend Karabiner, die schußbereit sind, sobald der Verurteilte in Sichtweite kommt. Schildere ich das Szenario richtig?«
    »Sie erwarten doch von mir keine Antwort«, sagte Crawford.
    »Das brauchen Sie nicht. Sie sprechen hier mit Consular Operations; mir ist alles das nicht neu. Aber in einem Punkt hatten Sie recht. Das ist Ihr Problem, Sie haben es voll am Hals. Wir haben damit nicht das geringste zu tun. Das kann ich dem Minister versichern. Das Außenministerium kann sich nicht leisten, zu wissen, wer Sie sind. Betrachten Sie diesen Anruf als unregistriert.«
    »Verstanden.«
    »Es tut mir leid«, sagte der Direktor aufrichtig. Er hörte die Niedergeschlagenheit in der Stimme des Generals. »Alles fliegt einmal auf.«
    »Ja. Das haben wir bei Medusa gelernt. Was werden Sie mit der Frau machen?«
    »Wir wissen noch nicht einmal, was wir mit Ihnen machen werden.«
    »Das ist einfach. Eisenhower bei der Gipfelkonferenz: >Was für U-Zwos?< Wir machen mit; keine vorläufige Zusammenfassung, nichts. Wir können dafür sorgen, daß die Kanadierin in Zürich reingewaschen wird.«
    »Das werden wir ihr sagen. Vielleicht hilft das. Wir werden uns ringsum entschuldigen. Und was die Frau angeht, so werden wir es mit einer beträchtlichen Entschädigung versuchen.«
    »Sind Sie sicher?« unterbrach

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