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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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saß regungslos da, den Blick nach vorne gerichtet.
    »Seien Sie sehr vorsichtig«, sagte Bourne und kurbelte seine Scheibe herunter, »und bewegen Sie sich langsam. Öffnen Sie Ihre Tür und steigen Sie aus. Dann helfen Sie mir, herauszukommen. Denken Sie daran, daß das Fenster geöffnet ist und ich die Pistole in der Hand halte. Sie sind nur einen Meter von mir entfernt. Sollte ich schießen müssen, werde ich Sie bestimmt nicht verfehlen.«
    Völlig verschreckt tat sie, wie er befohlen hatte. Jason stützte sich auf den Fensterrahmen und zog sich hinaus. Er verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen; langsam konnte er sich wieder fortbewegen - nur hinkend zwar, aber immerhin ein Fortschritt.
    »Was werden Sie tun?« fragte die Frau, als hätte sie Angst davor, seine Antwort zu hören.
    »Warten. Über kurz oder lang wird jemand sein Auto hier abstellen.«
    »Und wenn ein Wagen kommt, wie werden Sie ihn stehlen?« Sie hielt inne und beantwortete sich dann die Frage selbst. »Oh, mein Gott, Sie werden den Fahrer töten!«
    Er packte ihren Arm. Ihr kalkweißes Gesicht war nur wenige Zoll von dem seinen entfernt. Er mußte sie durch Furcht unter Kontrolle halten, aber die Furcht durfte nicht in Hysterie umschlagen. »Wenn mir nichts anderes übrigbleibt, werde ich das tun, aber ich glaube nicht, daß es notwendig sein wird. Die Fahrzeuge werden von Hoteldienern hierher gebracht. Die Schlüssel läßt man gewöhnlich stecken oder legt sie unter die Sitze. Das ist einfacher.«
    Da erleuchteten zwei Autoscheinwerfer den Parkplatz; ein kleines Coupé näherte sich ihnen, beschleunigte dabei scharf - typisch für einen Pagen. Der Zweisitzer schoß direkt auf sie zu und erschreckte Bourne. Sie waren von den Lichtstrahlen erfaßt worden; man hatte sie gesehen.
    Eine Reservierung für den Speisesaal ... Ein Restaurant. Jason traf seine Entscheidung; er würde den Augenblick nutzen.
    Ein junger Mann stieg aus dem Wagen und legte die Schlüssel unter den Sitz. Als er an ihnen vorbeilief, nickte er ihnen zu. Bourne sprach ihn in französischer Sprache an.
    »He, junger Mann! Vielleicht können Sie uns behilflich sein.«
    »Monsieur?« Der Page kam zögernd auf sie zu. Offenbar dachte er an die Ereignisse im Hotel.
    »Ich fühle mich nicht besonders gut, hab' zu viel von Ihrem ausgezeichneten >Schweizer Wein< getrunken?«
    »Das passiert, Monsieur.« Der junge Mann lächelte, er war erleichtert.
    »Meine Frau meinte, es wäre gut, etwas frische Luft zu schnappen, ehe wir in die Stadt zurückfahren.«
    »Eine gute Idee.«
    »Spielen die da drinnen immer noch verrückt? Ich dachte schon, der Polizeibeamte würde uns überhaupt nicht mehr hinauslassen, bis er sah, daß mir vielleicht übel werden würde ... und ich seine Uniform ...«
    »Verrückt! Sie sind überall ... Man hat uns gesagt, wir sollten nicht darüber sprechen.«
    »Natürlich. Aber wir haben ein Problem. Ein Bekannter ist heute nachmittag mit dem Flugzeug angekommen, und wir wollten uns in einem Restaurant treffen. Nun habe ich leider den Namen vergessen. Ich war schon einmal dort, aber ich kann mich nicht erinnern, wo es ist und wie es heißt. Ich erinnere mich nur, daß drei seltsame Gebilde davor waren ... irgendein Muster, denke ich. Dreiecke vielleicht.«
    »Das sind die >Drei Alpenhäuser<. Das Lokal liegt in der Nähe der Falkenstraße.«
    »Ja, natürlich, das ist es! Wie war bloß noch der Weg dahin?«
    »Biegen Sie bei der Hotelausfahrt nach links ab. Nach der Brücke dann wieder links auf den Uto-Quai. Etwa 300 Meter geradeaus, links geht dann die Falkenstraße ab. An der nächsten Seitenstraße finden Sie ein Hinweisschild. Sie können das Restaurant also nicht verfehlen.«
    »Vielen Dank. Sind Sie in ein paar Stunden noch hier, wenn wir zurückkommen?«
    »Ich habe bis zwei Uhr morgens Dienst, Monsieur.«
    »Gut. Ich werde mich nach Ihnen umsehen und meinen Dank etwas konkreter ausdrücken.«
    »Vielen Dank, Monsieur. Kann ich Ihnen Ihren Wagen holen?«
    »Sie haben schon genug getan. Ich muß noch ein paar Schritte zu Fuß gehen.« Der Page machte eine Verbeugung und ging zum Hotel zurück. Jason führte Marie St. Jacques zu dem Coupé. »Schnell! Die Schlüssel sind unter dem Sitz.«
    »Wenn sie uns aufhalten, was tun Sie dann? Der junge Mann wird das Auto hinausfahren sehen; er wird wissen, daß Sie ihn gestohlen haben.«
    »Wir warten, bis er sich wieder unter die Menge gemischt hat.«
    »Und wenn er uns doch bemerkt?«
    »Dann hoffe

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