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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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begannen erst, nachdem Ihr aufgetaucht seid, und Ihr seid die Einzige, die Nutzen aus seinem Tod ziehen würde.“
    „Wedel mir noch einmal mit dem Finger vor der Nase herum, Gerhard, und ich beiße ihn dir ab“, zischte Merry eisig. „Sollte es dir etwa entfallen sein, dass ich diejenige war, die meinen nicht eben leichten und überdies besinnungslosen Gemahl von der Lichtung am Wasserfall zum Lager zurückgebracht hat? Und dass ich es war, die wenige Nächte darauf denjenigen vertrieben hat, der ihn wegzuzerren versuchte, und dass ich ihn anschließend zurückgeschleppt habe? Glaubst du wirklich, ich hätte ihn niedergeschlagen, nur um mich danach damit abzumühen, ihn zum Lager zurückzuschaffen?“
    „Vielleicht habt Ihr es getan, um den Verdacht auf jemand anderen zu lenken und ihn beim nächsten Mal zu töten“, knurrte Gerhard. „Und wer glaubt schon ernsthaft, dass ein zierliches Frauenzimmer wie Ihr einen Angreifer vertreiben könnte? Warum hat er Euch nicht einfach ebenfalls niedergeschlagen?“
    „Ich habe keine Ahnung, was an meiner Erscheinung ihn abgeschreckt hat“, erwiderte sie steif. „Was ich hingegen weiß, ist, dass ich meinem Gemahl nichts angetan habe und nie auch nur auf einen solchen Gedanken käme. Du hingegen scheinst sehr erpicht darauf, mir die Schuld zuzuschieben. Womöglich versuchst du ja, den Verdacht von dir selbst abzulenken.“
    „Von mir ?“, brauste Gerhard fassungslos auf. „Warum um alles in der Welt sollte ich Lord Alexander etwas antun wollen? Und ganz gewiss habe ich keinen Grund, ihm etwas einzuflößen … Im Gegensatz zu Euch.“
    „Aber vielleicht diente das Untermischen nur dazu, mich verdächtig zu machen. Und warum du ihm etwas antun solltest, fragst du?“ Ihre Augen wurden schmal. „Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem meine Familie und ich auf d’Aumesbery ankamen und du nicht so recht wusstest, wie du dich uns vorstellen solltest. Du hast gezögert und dich schließlich nur als seinen ‚Untergebenen‘ bezeichnet, aber dies durchaus eine Spur bitter.“
    Alex sah Gerhard verwundert an. „Du bist meine rechte Hand, Gerhard. Warum zögerst du, dies zu sagen?“
    Gerhard blickte unbehaglich drein und schnitt eine Grimasse. „Ich war nicht sicher, ob das noch stimmte“, gestand er.
    „Wie kommst du darauf?“, fragte Alex verblüfft.
    „Nun“, erklärte Gerhard verdrossen. „Als Eure rechte Hand hätte es mir beispielsweise zugestanden, in Eurer Abwesenheit d’Aumesbery zu verwalten. Da Ihr für diese Aufgabe aber jemand anderen angelernt habt und mich stattdessen mit auf die Reise nahmt, bin ich davon ausgegangen, dass Ihr mich vielleicht für zu alt für diesen Posten hieltet und mich ersetzen wolltet.“
    Alex schnaubte unwillig. „Wieso bist du damit nicht einfach zu mir gekommen? Ich habe dich mitgenommen, weil d’Aumesbery derzeit nicht bedroht wird, ich hingegen in unbekannte Gefilde aufbrach und nicht wusste, was mich hier erwartet. Es hätte ja sein können, dass Evelinde kreuzunglücklich ist und misshandelt wird, und in dieser Lage hätte ich sie keinesfalls hier zurückgelassen, um einfach wieder davonzureiten. Also habe ich meine besten und zuverlässigsten Männer mitgenommen – zu denen vor allem du , meine rechte Hand , gehörst – für den Fall, dass wir uns den Weg mit Evelinde hätten freikämpfen müssen.“
    „Oh, Alex, du bist wunderbar!“ Evelinde strahlte ihn hingerissen an.
    Cullen sah weit weniger hingerissen aus. „Dafür brauchst du schon ein paar Männer mehr, Schwager“, knurrte er.
    „ Aye , nun …“ Alex verzog das Gesicht. „Wahrscheinlich hätte ich versucht, sie irgendwie hinauszuschmuggeln, anstatt es mit Euch und Euren Recken aufzunehmen. Das hätte ich möglichst aufgeschoben, bis ich mit meiner gesamten Truppe hätte anrücken können.“
    „Hmm“, machte Cullen nur und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. „Offenbar ist hier niemand frei von Verdacht.“
    Seine Worte waren ebenso hart wie seine Stimme, doch Alex entging nicht, dass er Merry dabei entschuldigend ansah. Er rief sich ins Gedächtnis, dass Cullen Merry als eine gute Frau bezeichnet hatte. Alex glaubte nicht, dass der Mann sie ernsthaft als Täterin in Betracht zog, und war froh darüber.
    „Da Alexander Schlaf braucht“, fuhr Cullen fort und riss ihn aus den Gedanken, „und mir an dem meinen ebenfalls liegt, ich aber keinen bekommen werde, wenn Evelinde die halbe Nacht auf den Beinen ist, weil sie sich

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