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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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Ihr nur, was das Beste für ihn ist. Dafür habe ich Verständnis.“
    „ Aye , aber ich fühle mich scheußlich bei dem Gedanken, dass Ihr vergangene Nacht zu Bett gegangen seid in dem Glauben, ich würde Euch verdächtigen. Ich möchte nur …“
    „Ja, ich war ein wenig gekränkt“, gab Merry leise zu. „Aber dennoch konnte ich es nachvollziehen. Es ist schon gut, Evelinde, Ihr müsst Euch wirklich nicht immerzu entschuldigen.“ Sie legte kurz ihre Hand auf die der anderen Frau. „Zudem war es Cullen, der den Beschluss gefasst hat, und er hatte gute Gründe. Und schließlich hat er auch Gerhard hinausgeworfen, worüber ich froh bin.“
    „ Aye .“
    Merry hob eine Braue, als sie Evelindes besorgtes Gesicht sah. „Wie meint Ihr das?“
    „Oh, es ist nur … Nun, Gerhard war auf d’Aumesbery, solange ich denken kann, und ich habe geglaubt, ihn zu kennen, aber …“
    „Aber?“, bohrte Merry.
    „Der Kreuzzug scheint ihn verändert zu haben. Er ist härter, als ich ihn in Erinnerung habe, und doch in mancher Hinsicht auch weicher als früher.“ Evelinde legte die Stirn in Falten, bemüht, die richtigen Worte zu finden. „Wisst Ihr“, platzte sie heraus, „als ich heute früh an die Tafel kam, erzählte er Cullen gerade von seiner Überzeugung, dass Edda nie und nimmer für die Vorfälle verantwortlich sei. Dass sie nicht so boshaft sei, wie jeder denke, dass sie durch die Übergriffe nichts zu gewinnen habe und im Grunde nur eine unglückliche Frau sei, die schrecklich missverstanden würde.“
    Merrys Braue hob sich ob dieser Neuigkeit noch ein wenig, und sie sah sich in der Halle nach dem Mann um.
    „Er war vorhin mit Cullen bei Alex, um mit ihm zu sprechen, und ist anschließend aus irgendeinem Grund hinaus in den Burghof“, murmelte Evelinde missmutig und warf einen verstimmten Blick in Richtung Treppe. „Ich kann einfach nicht glauben, dass er sich auf Eddas Seite schlägt. Er hat sie doch selbst erlebt in all den Jahren, nachdem sie meinen Vater geheiratet hatte. Gut, zugegeben, er ist mit Alex ins Heilige Land gezogen, noch bevor mein Vater starb, und zu dessen Lebzeiten hat Edda sich stets zurückgehalten. Doch widerwärtig und kalt war sie schon damals allen gegenüber. Und trotzdem scheint er sich von ihrem Märchen blenden zu lassen, sie habe sich nur deshalb so eklig verhalten, weil sie unglücklich sei, und nun tue es ihr leid. Ich meine, ich verstehe es, wenn Ihr Edda glaubt. Ihr kennt sie erst seit drei Wochen, doch wie Gerhard dies glauben kann …“ Als ihr aufging, dass sie dabei war, sich in eine Tirade hineinzusteigern, verstummte sie abrupt und lächelte schief. „Verzeiht. Ich mache Euch noch das Essen madig.“
    Merry erwiderte das Lächeln. „Ist es nicht möglich, dass sie sich tatsächlich verändert hat?“
    Evelinde runzelte die Stirn. „Doch, möglich wäre es wohl. Allerdings ist es erst kurze Zeit her, dass sie die Ehe zwischen Cullen und mir eingefädelt hat.“
    „Die sich als glückliche Fügung erwiesen hat“, stellte Merry fest.
    „Das aber lag nicht in ihrer Absicht, als sie den König bat, diese Hochzeit zu arrangieren“, erwiderte Evelinde ernst. „Alles, was wir auf d’Aumesbery über Cullen wussten, waren die Gerüchte, die sich um seinen albernen Ruf als Teufel von Donnachaidh ranken.“
    Merry musste ein Lächeln unterdrücken. Dieser „alberne Ruf“ war wohlverdient. Cullen hatte ihn sich im Kampf erworben, und dort, so hörte man, gebärdete er sich wahrhaft wie ein Teufel und schwang sein Schwert tödlich schnell und treffsicher. Er war ein Gegner, den es zu fürchten und zu würdigen galt. In Gegenwart derjenigen, die er liebte, schien er hingegen ein ganz anderer Mensch zu sein.
    „Nein“, bekräftige Evelinde versonnen. „Edda hatte nicht mein Wohl im Sinn, als sie die Heirat mit Cullen in die Wege leitete. Ich habe einfach Glück gehabt. Wenn Ihr Eddas wahres Gesicht sehen wollt, empfehle ich Euch, ihr bei Eurer Rückkehr zu berichten, wie überglücklich ich hier bin. Ich glaube kaum, dass sie ob dieser Nachricht ihre liebenswürdige Miene aufrechterhalten kann.“
    „Sie wird Gift und Galle spucken“, warf Evelindes Magd Mildrede ernst ein. Merry sah zu ihr hinüber. Die Frau wirkte grimmig und überzeugt. Merry runzelte die Stirn. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass es sich bei dieser gütigen, wohlmeinenden Dame, die immer freundlich zu ihr gewesen war und ihr das Gefühl gegeben hatte, auf d’Aumesbery willkommen zu sein, um

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