Die Braut des Playboy-Scheichs
wird, ehe er ein gefährliches Eigenleben entwickelt, wird das erdrutschartige Folgen haben, die kein Widerspruch oder Ihre Version der Wahrheit aufhalten können.“
Nun war Eva verunsichert. „Was könnte denn Schlimmes passieren?“
Er lächelte grimmig. „Dann würde der Vertrag über die Verlegung unserer Ölpipeline durch Azharim zur Küste nicht unterzeichnet werden. Das hätte verheerende Auswirkungen, und nicht nur wirtschaftliche. Eine Kettenreaktion wäre die Folge, die Anliegerstaaten würden in Mitleidenschaft gezogen und müssten Partei ergreifen. Die politische Stabilität in der Region, die wir jahrelang mühsam aufgebaut haben, würde ins Wanken geraten. Unsere Länder arbeiten seit Jahren an gemeinsamen Projekten … zurzeit einem Krebskrankenhaus, dem einzigen weit und breit.“
Karims blaue Augen funkelten entschlossen, er würde alles daran setzen, das Projekt umzusetzen, das ihm besonders am Herzen lag. Und das Königshaus war entscheidend daran beteiligt. Sein eigener Cousin Hakim, ein bekannter Onkologe, hatte Amiras Diagnose gestellt und seinen Posten in einer Schweizer Klinik aufgegeben, um sich ganz dem Projekt zu widmen.
„Und Sie wollen natürlich keinen Druck auf mich ausüben“, bemerkte Eva ironisch. Sie saß in der Falle. Die Stabilität einer ganzen Region lag in ihrer Hand …
Gespannt beobachtete Karim sie. „Wollen Sie noch mehr hören?“
Eva lachte ungläubig. „Da ist noch mehr?“
Als er schwieg, blickte sie durchs Fenster auf die verlassene Tiefgarage. „Im Großen und Ganzen habe ich verstanden, um was es geht. Wenn ich Sie nicht heirate, bin ich an allem schuld.“
„Die Entscheidung liegt bei Ihnen“, erklärte er unerbittlich.
Entrüstet wandte Eva sich ihm wieder zu. „Das ist moralische Erpressung!“
„Mir bleibt keine andere Wahl.“
Sie kämpfte mit sich. „Und Sie verlassen sich darauf, dass ich ein Gewissen besitze …?“
Ein seltsamer Ausdruck überflog Karims Züge, sanft hob er ihr Kinn, sodass sie ihn ansehen musste. „Ja, ich habe darauf gesetzt, dass Sie eins besitzen.“ Eindringlich sah er sie an. „Aber ich verlange von Ihnen nichts, zu dem ich nicht selbst bereit bin.“
Eva nickte nur und senkte den Blick, sodass sie nicht sah, wie erleichtert er war.
„Mir ist, als würde ich von einer Klippe springen.“ Ich muss den Verstand verloren haben!
„Als Ihr Mann ist es an mir, Sie aufzufangen.“
„Aber nicht doch!“ Sie flüchtete sich in Ironie. „Wenn ich springe, nehme ich Sie mit!“
Ein schwaches Lächeln erhellte seine Züge. „Eine Frau, die Oberwasser behält … das imponiert mir.“
Eva schloss die Augen. Bei diesem Mann lief sie Gefahr, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Die Lifttüren glitten auf, und vor ihnen erstreckte sich ein großer ultramoderner Empfangsbereich mit viel Glas.
So ein Krankenhaus hatte Eva noch nie gesehen. Während Karim sie vorausgehen ließ, erhaschte sie einen Blick auf eine mächtige Wand, an der Wasserkaskaden herabrannen.
Die beiden Männer, die im Aufzug mitgefahren waren, blieben zurück, und wie auf ein Zeichen erschien ein älterer, ähnlich offiziell gewandeter Mann. Er verneigte sich vor Karim und Eva und sagte etwas auf Arabisch zu Karim.
Er antwortete nur knapp und nickte wiederholt.
„Ist das hier wirklich ein Krankenhaus?“, fragte Eva erstaunt.
„Ja.“ Er sah sie kurz an und wandte sich wieder dem älteren Mann zu.
„Wie wollen Sie unsere Anwesenheit geheim halten?“ Sie hatte einen Fehler in seinem Plan entdeckt. „Bestimmt wird uns jemand hier sehen.“
Nun reagierte Karim leicht gereizt. „Falls Sie auf Rettung in letzter Minute hoffen – vergessen Sie’s! Sehen Sie hier jemanden?“ Er deutete auf die unbesetzten Plätze am Empfangspult.
Eva schüttelte den Kopf. Die gesamte Etage wirkte verlassen.
„Das werden Sie auch nicht“, betonte Karim. „Tariq …“ Er deutete auf den älteren Mann, „hat dafür gesorgt, dass niemand uns hier sieht.“
Der Mann nickte ihr respektvoll zu und sprach in sein Handy, ehe er auf Englisch bestätigte: „Der Weg ist frei.“
Eva konnte ihre Verwunderung nicht verbergen: „Aber wie …?“
„Vieles ist möglich, wenn man bereit ist, eine Klinik zu spenden“, klärte Karim sie auf.
Anscheinend hatte er diesen Leuten eine neue Klinik versprochen, wenn sie Amira retteten. „Ja, das kann ich mir vorstellen“, sagte sie leise.
„Dann kommen Sie“, drängte Karim. „Ich möchte es hinter mich
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