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Die Braut des Shawnee-Kriegers

Die Braut des Shawnee-Kriegers

Titel: Die Braut des Shawnee-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lane
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Forts auf die Idee kommen, zunächst zu schießen und erst dann Fragen zu stellen. Das können wir nicht riskieren."
    Erschrocken sah Clarissa ihn an. "Aber wir wollten doch zusammen hinreiten!" protestierte sie. "Niemand wird auf dich schießen. Du brauchst nur diese Feder aus dem Haar zu nehmen und dicht bei mir zu bleiben."
    "Nein, so ist es sicherer, glaub mir." Er zog die Feder aus seiner Skalplocke und ließ sie achtlos zu Boden fallen. Dann schwang er sich von seinem Pferd, nahm die Zügel und schlang sie um einen Baumstamm. Damit machte er ihr unmissverständlich klar, dass er an Ort und Stelle bleiben würde. "Du reitest allein ins Fort und fragst nach deinem Onkel und deiner Tante. Wenn du sie gefunden hast, wirst du ihnen die ganze Geschichte erzählen. Dann kann dein Onkel eine bewaffnete Eskorte schicken, die mich ins Fort begleitet. Auf diese Weise gibt es keine Probleme." Sein Mund lächelte, aber seine Augen blieben ernst. "Nun mach schon. Hier bin ich gut aufgehoben."
    Clarissa trieb ihr Pony an, doch dann zögerte sie. Sie war noch immer unsicher, obwohl sie einsah, dass er Recht hatte. Im Fort oder in der Stadt draußen gab es möglicherweise Leute, die Indianer so sehr hassten, dass sie sofort feuerten, wenn ihnen einer unter die Augen kam. Und auch ohne die Adlerfeder wirkte Wolf Heart mit seiner sonnengebräunten Haut, dem langen schwarzen Haar und den Lederhosen mehr wie ein Indianer als ein Weißer.
    Sie war nicht so weit geritten, um dann mit ansehen zu müssen, wie er erschossen wurde. Vorsicht war in diesem Fall wirklich der bessere Teil der Tapferkeit. Doch der Gedanke, sich jetzt von ihm zu trennen, wenn auch nur für kurze Zeit, war ihr schier unerträglich.
    "Jetzt geh schon", drängte er sie sanft. "Du wirst sehen, es ist so am besten."
    Entschlossen schluckte sie ihre Angst hinunter und ritt zum Rand des Wäldchens. Es gibt keinen Grund zu glauben, dass etwas schief gehen wird, beruhigte sie sich selbst. In einer Stunde, vielleicht sogar früher, würden sie und ihr Mann an Tante Margarets Tisch sitzen, kalten Apfelwein aus dem Kühlhaus trinken und den Start ihres neuen gemeinsamen Lebens beratschlagen.
    "Clarissa!"
    Beim Klang seiner Stimme blickte sie über die Schulter zurück. Er stand noch an der gleichen Stelle, wo sie ihn verlassen hatte. Seine Hand spielte nervös mit einer Strähne der Pferdemähne.
    "Ich liebe dich." Die leisen Worte waren kaum verständlich.
    "Und ich liebe dich." Plötzlich war sie drauf und dran, vom Pony zu springen, zu ihm zu laufen und sich in seine Arme zu werfen, um diesem ganzen Unsinn ein für alle Mal ein Ende zu machen. Sie brauchte gar nicht zurück nach Baltimore! Solange Wolf Heart bei ihr war, konnte sie überall auf Erden glücklich sein!
    Aber nein, das war jetzt Unsinn. Sie und Wolf Heart waren weiß. Ihr ungeborenes Kind war weiß. Was sie jetzt vorhatten, war das einzig Richtige.
    Clarissa nahm ihren ganzen Mut zusammen, ließ ihr Pferd in einen forschen Trab fallen und zwang sich, nach vorn zu schauen … auf die Gabelung des Flusses, wo die Palisadenwände dunkel in den Himmel aufstiegen. Sie richtete den Blick fest auf das kleine rote Kreuz des Union Flag und sagte sich immer wieder, dass bald alles in bester Ordnung sein würde.
     
    Wolf Heart stand unter den Bäumen und sah, wie die große Liebe seines Lebens sich immer weiter von ihm entfernte. Erst als ihr leuchtendes Haar nur noch ein kleiner feuriger Punkt war, wandte er sich ab und band sein Pferd wieder los. Dies ist der einzig mögliche Weg, versicherte er sich wohl zum hundertsten Mal. Clarissa gehörte zu ihrem eigenen Volk und er zu seinem. Mit der Zeit würde sie ihn vielleicht verstehen und ihm verzeihen.
    Die Kehle wurde ihm eng, als er noch für einen letzten Augenblick stehen blieb und in Richtung des Forts schaute. Inzwischen war sie nicht mehr zu sehen.
    " Tanakia", flüsterte er mit der Hand auf dem Herzen. "Leb wohl!"
    Und dann, bevor er schwach werden und seine Meinung ändern konnte, schwang er sich aufs Pferd und galoppierte westwärts.

16. Kapitel
     
    "Jetzt mal langsam, Kind! Das alles ergibt doch gar keinen Sinn!" Ihr Onkel, Colonel Benjamin Hancock, sah Clarissa stirnrunzelnd über seine Brillengläser hinweg an. "Du sagst, du warst bei den Shawnee, hast einen Ehemann, und er wartet draußen im Wald? Großer Gott, Mädchen, willst du damit etwa sagen, dass er ein Indianer ist?"
    "Nun lass sie doch in Ruhe, Benjamin!" Tante Margaret legte den Arm

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