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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Prolog

    Devon, England
Frühjahr 1795

    W arum willst du es mir nicht einfach geben?«, wollte Isabel wissen, die Fäuste hatte sie auf wenig damenhafte Weise in die schmalen Hüften gestemmt. »Es ist ja nicht so, als ob mir das Geld nicht gehörte. Es ist meins! Du hast kein Recht, es zu horten.«
    Ein Strahl der Spätnachmittagssonne fiel durch die langen Fenster in der Bibliothek, verwandelte ihr rotes Haar in einen Flammenkranz, und Marcus musste daran denken, wie oft sein siebzehnjähriges Mündel ihn an Feuer erinnerte. Manchmal war sie mehr wie ein nettes, fröhliches kleines Feuer, und ein andermal, wie jetzt zum Beispiel, glich sie trotz ihrer zierlichen Figur einer gefährlichen Flammensäule, die jederzeit in eine Feuersbrunst ausbrechen konnte, die ihn zu verbrennen drohte. Er hatte bereits das Gefühl, als ob seine Haut versengt sei, er befürchtete, dass es heute wohl mit einem Flächenbrand enden würde.
    Die Diskussion, wenn man so weit gehen wollte, das hier so zu nennen, fand in der gemütlichen Bibliothek von Sherbrook Hall, Marcus’ Landsitz in Devon, statt und hatte vor etwa zehn Minuten begonnen, als Isabel in das Haus gestürmt war und verlangt hatte, ihren Vormund zu sehen. Und zwar sofort! Da Miss Isabel ihr ganzes Leben lang auf Sherbrook Hall ein und aus gegangen war, hatte Thompson, der Butler, die junge Dame unverzüglich und mit perfekter Haltung in die Bibliothek geführt und sich selbst auf die Suche nach dem Hausherrn gemacht. Sobald Marcus den Raum betreten hatte, hatte Isabel ihn mit ihrer Tirade überfallen, während er - zugegeben nicht sonderlich erfolgreich - versucht hatte, einen weiteren Zusammenstoß mit seinem temperamentvollen Mündel zu vermeiden.
    »Ich habe jedes Recht«, erwiderte er geduldig. »Ich bin dein Vormund, und als solcher ist es meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass du dein Vermögen nicht verschwendest, ehe du volljährig wirst oder heiratest.«
    Isabel stampfte mit dem Fuß auf. »Du weißt sehr wohl«, entgegnete sie hitzig, »dass mein Vater nie beabsichtigt hat, dass du mein Vormund wirst! Onkel James sollte das sein - nicht du!«
    Was natürlich stimmte, das musste Marcus zugeben. Isabels Vater Sir George war beinahe siebzig gewesen, als er alle damit verblüfft hatte, dass er eine Frau heiratete, die jung genug war, seine Enkelin zu sein; dann hatte er prompt ein Kind mit ihr gezeugt. Zu Sir Georges Freude war Isabel knapp zehn Monate nach der Hochzeit zur Welt gekommen. Sein Tod im Alter von achtzig Jahren, als Isabel gerade zehn war, war dagegen keine große Überraschung gewesen. Der Tod von Marcus’ eigenem Vater vor ungefähr vier Jahren hatte hingegen alle erschüttert. Mit neunundfünfzig Jahren war der ältere Mr Sherbrook eines Abends bei bester Gesundheit zu Bett gegangen und am folgenden Morgen nicht wieder aufgewacht. Noch immer benommen vor Trauer und unfähig zu glauben, dass es tatsächlich geschehen war, war Marcus Sherbrook von seinem Notar mehrere Wochen später unterrichtet worden, dass er neben dem Vermögen und den Ländereien seines Vaters auch die Vormundschaft über Sir Georges einziges Kind geerbt hatte, die damals dreizehnjährige Isabel. Marcus war entsetzt gewesen, da er wie alle Welt angenommen hatte, dass Sir Georges jüngerer Bruder James ihr Vormund werden würde. Doch dem war nicht so. Zu der Zeit, als das Dokument aufgesetzt worden war, hatte Sir George nicht den Eindruck gehabt, dass sein jüngerer Bruder, der ein Leben als eingefleischter Junggeselle in London führte, einen geeigneten Vormund für seine Tochter abgeben würde. Eine viel bessere Wahl wäre, hatte er gedacht, sein guter Freund und Nachbar Mr Sherbrook. Unseligerweise hatte Sir George nicht zwischen dem jüngeren und dem älteren Mr Sherbrook unterschieden und keinerlei weitergehende Vorkehrungen für den Fall von Mr Sherbrooks Tod getroffen. Obwohl alle wussten, dass Sir George nie beabsichtigt hatte, dass der Sohn seines besten Freundes Isabels Vormund wurde, war genau das eingetreten. Selbst jetzt noch staunte Marcus ungläubig, wenn er daran dachte. Er war damals erst dreiundzwanzig Jahre alt gewesen. Was wusste er über die Vormundschaft über ein junges Mädchen? Nicht viel mehr , überlegte er mit leiser Belustigung, als ich jetzt weiß .
    »Tu nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich spreche«, erklärte Isabel, als er beharrlich schwieg. »Du solltest nicht mein Vormund werden.«
    »Das will ich einräumen«, erwiderte Marcus

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