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Die Braut des Shawnee-Kriegers

Die Braut des Shawnee-Kriegers

Titel: Die Braut des Shawnee-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lane
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und streckte sich lang aus. "Das habe ich einmal gedacht", sagte sie traurig. "Aber wenn ich daran denke, dass unser Kind – unsere Kinder, so Gott will – in dieser Wildnis aufwachsen, ohne Schule, ohne die Aussicht, etwas aus ihrem Leben zu machen … Wenn ich mir vorstelle, dass sie jung sterben könnten, an Krankheiten oder durch wilde Tiere, oder vielleicht sogar im Kampf gegen ihr eigenes Volk, dann weiß ich, dass uns keine andere Wahl bleibt, als zurück nach Baltimore zu gehen, wo es sicher ist. Ich kann nicht hier bleiben und zusehen, wie unsere Kinder zu … zu kleinen Wilden aufwachsen!"
    Bestürzt über ihre Heftigkeit, musste Wolf Heart sich zum Sprechen zwingen. "Die Weißen haben ihre eigene Art Wilde", sagte er.
    "Sei nicht so stur", entgegnete sie heftig. "Du bist weiß, so weiß wie ich auch! So weiß, wie unsere Kinder sein werden. Ich kann nicht durchs Leben gehen und vorgeben, jemand zu sein, der ich nicht bin. Und du kannst das auch nicht."
    Starr vor Schmerz lag Wolf Heart neben ihr. Er kämpfte gegen das Verlangen an, sie in die Arme zu reißen und zu lieben, bis sie all ihren Widerstand aufgab. Doch er wusste, das würde nichts helfen. Wenn Clarissa in seiner Welt unglücklich war, dann würde nicht einmal die Liebe sie dazu bringen, ihre Meinung zu ändern.
    "Du bist erschöpft." Er klammerte sich an diesen letzten Strohhalm. "Wir können später darüber reden, wenn du dich ein wenig erholt hast. Vielleicht sieht dann alles nicht mehr ganz so schwarz aus."
    "Nein!" Sie schüttelte hartnäckig den Kopf. "Ich hatte viel Zeit, darüber nachzudenken, und ich werde meine Meinung nicht ändern. Ich liebe dich …" Sie unterbrach sich, und er hörte das leichte Stocken in ihrer Stimme, den gepressten Ton. "Ich liebe dich mehr, als ich sagen kann, aber ich würde die ständige Angst um das Leben unserer Kinder nicht ertragen. Ich kann es nicht, und ich will es nicht. Und wenn du nur einen Funken Verantwortungsgefühl hast, dann kannst du es auch nicht."
    Wolf Heart lag schweigend neben ihr und konnte sich zu keiner Antwort durchringen. Wo lag seine Verantwortung? Seine Loyalität? Er konnte Clarissa nicht zwingen, an einem Ort zu leben, wo sie sich fürchtete und unglücklich war. Aber ebenso wenig konnte er seinem Volk in dieser schwierigen Lage den Rücken kehren.
    Die Antwort, als er sie schließlich fand, war so bitter wie Galle. Dennoch wusste Wolf Heart, dass er keine andere Wahl hatte. Clarissa gehörte in ihre eigene Welt, und er gehörte zu seinem Volk, auch wenn der Schmerz über das, was er tun musste, ihm das Herz aus dem Leibe reißen würde.
    "Woran denkst du?" Clarissa hatte sich auf einen Ellbogen gestützt und sah ihn mit ihren moosgrünen Augen zärtlich an. Er hätte sie niemals gefangen nehmen und sich dann in sie verlieben dürfen. Er hätte wissen müssen, dass es am Ende auf so ein Fiasko hinauslaufen würde.
    Er atmete tief ein und ließ die Luft dann langsam entweichen. "Pack deine Sachen", sagte er. "Wir brechen morgen früh nach Fort Pitt auf."
     
    Clarissa plauderte vergnügt, als sie hintereinander am bewaldeten Ufer des Ohio entlangritten. Sie hielt damit eine einseitige Unterhaltung aufrecht, da Wolf Heart in verdrossenem Schweigen verharrte. "Wir werden natürlich nicht bei Junius leben", sagte sie. "Mit deinem Verdienst und den Zinsen aus meiner Mitgift könnten wir eine kleine Wohnung in der Stadt mieten, bis unser Haus fertig ist. Und das wird sicher nicht allzu lange dauern, meinst du nicht auch? Wir brauchen sicherlich nicht mehr als vier oder fünf Zimmer, die Küche mitgerechnet. Es wäre so schön, wenn alles fertig wäre, bis das Baby kommt."
    Wolf Heart, der vor ihr ritt, antwortete mit einem kaum sichtbaren Nicken. Weshalb war er so bereitwillig auf ihren Plan eingegangen? Sie hatte mit Einwänden gerechnet, mit Empörung oder gar Zorn, aber nicht mit diesem beunruhigend schweigenden Einverständnis.
    Während sie auf dem improvisierten Sattel auf und ab wippte, musterte sie seinen schönen Rücken – das aufrechte Rückgrat, die breiten, muskulösen nackten Schultern, das glänzende rabenschwarze Haar, das ihm über den Rücken herabfiel. Die silbernen Ohrstecker glänzten im Sonnenlicht, und in der Skalplocke steckte eine einzelne Adlerfeder. Er wirkte Zoll für Zoll wie ein grimmiger, wehrhafter Shawnee-Krieger.
    Ein Krieger auf dem Weg, ein weißer Mann zu werden.
    Die Ironie dieses Gegensatzes kam ihr erst in diesem Augenblick so richtig zum

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