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Die Braut des Wuestenprinzen

Die Braut des Wuestenprinzen

Titel: Die Braut des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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nicht möglich sei, doch Elenor glaubte fest daran, dass es einen Weg gab.
    Schließlich gab die ältere Frau zu, dass jetzt, im Frühling, einige Bergpässe wieder geöffnet würden. Aber es wäre eine lange, anstrengende Reise, für die Elenor noch zu schwach sei. Daher sei es das Beste, auf Karims Nachricht zu warten.
    Am dritten Tag nach dem Tod ihres Kindes sattelte Elenor ein Maultier. Mit einem zwielichtigen Kerl als Führer machte sie sich auf den Weg. Sie besaß Geld, Proviant und ihren Pass. Alles andere musste sie dem Führer überlassen.
    Er brachte sie nicht nach Kaljukistan – dort wäre sie nicht sicher gewesen –, sondern an eine andere Grenze. Die Reise war eine einzige Tortur. Einige der Pässe lagen so hoch, dass Elenor die Höhenkrankheit bekam, und es war so kalt, dass sie zu erfrieren glaubte. Außerdem litt sie noch unter den Folgen der Geburt.
    „Wir haben jetzt die Grenze überschritten“, erklärte der Führer ihr eines Tages. Da brach Elenor in Tränen aus. Bis zu diesem Moment hatte sie nicht gewusst, dass sie insgeheim hoffte, dass Karim ihr folgen würde.
    Nach dem Gebirge durchquerten sie eine Wüste. Dort brannte die Hitze so unerträglich, dass Elenor sich den Schnee zurückwünschte.
    Der Führer sprach nur selten mit ihr. Schließlich erreichten sie die Stadt, zu der Elenor wollte. Der Mann brachte sie zu einem Gebäude, dessen Tore die Abbildung von Adlern schmückte, und verließ sie.
    Auf dem Schild an der Mauer stand Konsulat der Ver einigten Staaten von Amerika . „Nein, nein“, rief sie dem Führer hinterher, doch dieser war schon zu weit weg. „Ich möchte zur kanadischen Botschaft“, erklärte sie schluchzend dem Beamten, der zu ihr herausgekommen war. „Und jetzt ist er weggegangen und hat mein Maultier mitgenommen. Wie soll ich denn jetzt dorthin kommen?
    „Elenor.“
    Sie drehte sich nach Karim um, der aus einem anderen Raum ins Zimmer trat. Neben ihm stand ein kleiner Junge mit engelhaftem blondem Wuschelkopf. Seine Augen leuchteten in dem gleichen dunklen Grün wie die von Karim. Verwirrt runzelte Elenor die Stirn.
    Einen Moment standen sie nur da und rührten sich nicht. Elenor und das Kind musterten einander. Schließlich flüsterte Elenor fragend: „Kavi?“
    Doch dieser wandte sich an das Kind. „Du hast nach deiner Mutter gefragt“, sagte er sanft. „Hier ist sie, wie ich es dir versprochen habe.“
    „Mama?“, rief der Junge. Dabei strahlte er wie die Sonne.

13. KAPITEL
    Plötzlich schien alles um Elenor erleuchtet. Ihr wurde schwindelig, und dann verlor sie das Bewusstsein.
    Als sie wieder zu sich kam, stützte Karim sie. Schnell sah sie sich um. Das himmlische Kind war noch da, aber sein Freudestrahlen hatte sich nun in Furcht verwandelt.
    „Er lebt ?“, fragte sie heiser.
    „Hast du daran gezweifelt?“, entgegnete Karim.
    „Er ist mein Sohn?“
    Im nächsten Moment schob sie Karim zur Seite, kniete sich auf den nackten Steinfußboden und streckte ihre Arme aus. Das Kind schritt auf sie zu. „ Pesaram hasti ?“, fragte sie sanft. „Bist du mein Sohn?“
    „ Areh, Mama “, nickte er, und sie schloss ihn fest in ihre Arme und drückte ihn an sich.
    Eine Weile verharrten sie so. Keiner sagte ein Wort. Dann setzte sie sich hin und zog ihn auf ihren Schoß. Er legte seine winzige Hand in ihre.
    Sie küsste die Hand des Kindes und dann seine Wangen und seine Augenlider. Im Gesicht des Jungen fand sie sowohl ihre eigenen als auch Karims Züge wieder.
    „Mein Sohn“, wisperte sie, „mein Kind.“ Lächelnd sah sie zu Karim. „Wie heißt er?“, fragte sie.
    „Roshan“, antwortete Karim, „Roshan Kavad. Ich habe ihn nach dir und nach meinem Vater benannt.“
    Sie verstand, was er meinte: Sowohl Roshan als auch Nuri bedeuteten Licht.
    „Roshan“, wiederholte sie.„Dein Haar ist wie das Licht“, hatte Karim einmal zu ihr gesagt. Ob er den Namen gewählt hatte, weil das Kind die gleiche Haarfarbe hatte wie sie?
    Der Junge begann zu plappern, er wollte ihr etwas erzählen. Doch sie verstand ihn kaum, da sie seine kindliche Aussprache nicht gewohnt war. Es versetzte ihr einen Stich, dass sie die Worte ihres eigenen Kindes nicht verstand. Sanft sagte sie etwas Aufmunterndes zu dem Jungen und wandte sich dann an Karim.
    „Warum hat man mich angelogen?“, fragte sie leise auf Englisch. Ihr Ärger sollte Roshan nicht erschrecken. „Warum wurde ich so schändlich belogen? Wer hat das angeordnet? Du?“
    Ihr Mann rührte sich nicht. „Womit

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