Die Braut des Wuestenprinzen

ich ein ganz besonderes Mitbringsel. Du wirst es lieben!“
    Gerade kamen zwei große, flache Holzkisten mit der Aufschrift Zerbrechlich aus dem Flieger zum Vorschein.
    „Das ist für uns?“, staunte Elenor. „Was ist das?“
    Lana drückte ihren Arm. „Komm und sieh selbst“, forderte sie die Freundin auf.
    Sprachlos starrte Elenor auf Aufschrift. Sotheby’ s Anti ques , stand darauf. Inhalt : Wandverkleidun g de s parvani sche n Hochzeitsgemachs .
    „Hallo Lana!“
    „Hallo, Kavi! Schön, dich wiederzusehen!“
    „Ich freue mich auch, dich wiederzusehen!“
    „Und das hier sind Jock Hardy und Andy Smith, zwei Experten für Minenräumung. Jungs, das ist Prinz Karim.
    Karim schüttelte ihnen die Hand.
    „Die beiden haben einen im Voraus bezahlten Zweijahresvertrag“, erklärte Lana. „Ich habe mit ihnen um ein Jahresgehalt gewettet, dass sie in der Zeit nicht das ganze Land von Minen befreien können. Aber sie meinen, sie schaffen es.“
    Von dem Hochzeitsgemach sagten die beiden Frauen Karim nichts. Heimlich restaurierten sie den Raum nach Elenors Erinnerungen.
    Ein paar Tage später fiel der erste Schnee. Nachdem sie Roshan ins Bett gebracht hatte, zog Elenor mit Lanas Hilfe ein grünes, golddurchwirktes Seidenkleid an. Ihr Haar schmückte sie mit einem goldenen Tuch.
    Als Karim nach Hause kam, fing sie ihn an der Tür ab. „Lana passt heute auf Roshan auf“, begrüßte sie ihn.
    Karim küsste sie. „Du bist sehr schön“, sagte er. „Du siehst aus wie eine Braut. Wo gehen wir hin?“
    Darauf lächelte Elenor nur geheimnisvoll, nahm seine Hand und führte ihn die endlosen Gänge entlang.
    Plötzlich wusste Karim, wo er war: in seinemTraum. Die Gaze ihres Tuchs streifte ihn, es herrschte völlige Stille.
    Schließlich blieb sie stehen, und er erkannte die Holztüren des Hochzeitsgemachs.
    „Nun, mein Gebieter“, flüsterte sie.
    Strahlend hob er sie hoch und ging auf die Flügeltür zu. Elenor reckte sich, um die Tür zu öffnen.
    Erst beim Durchschreiten der alten Tür fiel ihm auf, dass sie eigentlich gar nicht hätte da sein dürfen. Sein Staunen darüber ging unter, als er das Hochzeitsgemach erblickte. Die gesamte Pracht des königlichen Hauses von Durran schien hier wiederauferstanden zu sein.
    Prinz Karim ließ seine Braut herunter, löste das feine goldene Tuch von ihrem Haar und küsste sie zärtlich auf den Mund …
    – ENDE –