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Die Braut des Wuestenprinzen

Die Braut des Wuestenprinzen

Titel: Die Braut des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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geblieben. Durch das Tor sahen sie, dass die Explosion im südöstlich gelegenen Teil der Schule stattgefunden hatte.
    Beißender Rauch drang aus dem Gebäude, und immer noch bröckelten Steine herab. Einige Leute waren bereits damit beschäftigt, die Trümmer nach Überlebenden zu durchsuchen.
    „Ich gehe hinein und hole alle heraus, die noch im Gebäude sind“, erklärte Elenor und bahnte sich einen Weg ins Gebäude.
    Nachdem sie im Erdgeschoss niemanden gefunden hatte, ging sie in den ersten Stock. Dort fand sie die Schulleiterin. Elenor ging auf sie zu und legte einen Arm um sie.
    „Frau Bahram, sind Sie verletzt? Können Sie laufen?“
    „Ja“, antwortete die Schulleiterin. „War das eine Bombe?“
    „Ja. Wir sollten das Gebäude so schnell wie möglich verlassen. Ist sonst noch jemand in der Schule?“
    „Sind die Mädchen schon draußen?“, erkundigte sich die Schulleiterin besorgt.
    Elenor sank der Mut. „Ich glaube nicht. Sind sie oben oder unten?“
    „Unten. Im Klassenraum der Fünften. Nasrin, Mojgan und ein drittes Mädchen sind dort. Und in der Küche ist Frau Vahnoz.“
    Der Klassenraum der Fünften war völlig zerstört. Aus den Trümmern war ein Klopfen zu hören; zumindest ein Mädchen hatte also überlebt. Elenor begann sofort, den anderen beim Wegräumen der Trümmer zu helfen.
    Schließlich sah jemand eine Hand zwischen den Steinbrocken hervorragen.
    Aber es war nicht die Hand eines Mädchens, sondern die eines jungen Mannes. Und ihr Besitzer war tot.
    „Er war gestern hier, um etwas an der Stromversorgung zu reparieren!“, rief Frau Bahram. „Ich dachte, er sei fertig. Warum ist er noch einmal zurückgekommen?“
    „Vielleicht, weil die Bombe nicht hochgegangen ist“, erwiderte Karim. Neben dem Leichnam lag ein offener Koffer, aus dem Kabel und allerlei Zubehör zum Bombenbau hervorquollen.
    Neben dem Klopfen hörten sie nun eine Mädchenstimme. Eilig räumten sie die Mauerteile zur Seite. Kurz darauf streckte Nasrin ihren Kopf hervor. Sie war unverletzt.
    Elenor brachte das Kind zu dem Krankenwagen, der bereits an der Straße wartete.
    Etwas später fanden sie ein weiteres Mädchen, doch sie lebte nicht mehr. Sie trugen den Leichnam auf den Rasen, deckten ihn zu und suchten weiter.
    Endlich fanden Karim und Elenor gemeinsam das dritte Mädchen. Die anderen kamen, um ihnen zu helfen, vorsichtig die Steine zu entfernen, die das Mädchen bedeckten.
    Sie war bewusstlos, aber sie lebte.
    Vorsichtig hob Karim das Mädchen hoch und legte es auf eine Trage. Darauf brachte man sie zum Krankenwagen, der mit den Überlebenden wegfuhr.
    Karim befahl, den Leichnam des Terroristen in ein Gebäude der Stadtverwaltung zu bringen. Über das Radio und aus Lautsprecherwagen forderte er die Bevölkerung anschließend auf, sich den Leichnam anzusehen und, wenn möglich, zu identifizieren. Damit hoffte er, an den Rest der Gruppe heranzukommen.
    Die Bevölkerung folgte dem Aufruf und kam zahlreich, um den Leichnam anzusehen. Der Andrang war so groß, dass das Gebäude nach Sonnenuntergang geöffnet bleiben musste.
    Irgendwann kehrte Elenor völlig erschöpft in den Palast zurück. Sie brauchte dringend eine Pause. Nach einem ausgiebigen Bad kümmerte Dallia sich um die vielen kleinen Verletzungen an Elenors Händen, die vom Wegräumen des Gerölls stammten.
    Währenddessen ging Karim mit einigen weiteren Männern den Hinweisen nach, die sie im Verlaufe des Abends bekommen hatte. Arash wachte derweil bei dem Leichnam und nahm weitere Hinweise zu dem Toten entgegen.
    Leider war es ein recht fruchtloses Unternehmen. Einer hatte den Mann in einem Bus gesehen, ein anderer in einem Geschäft … Eine Prostituierte sagte, der Mann sei bei ihr gewesen und hätte bei seinem Höhepunkt etwas auf Kaljukisch ausgerufen. Daraufhin hätte sie ihn angespuckt und kein Geld von ihm genommen.
    An der Art, wie sie sprach, erkannte Karim, dass es sich um eine gebildete Frau handelte. Sie war sehr jung, wahrscheinlich keine zwanzig. Vermutlich hatte der Krieg sie zur Aufgabe ihrer Ausbildung gezwungen.
    „Glauben Sie mir, Herr?“, fragte sie nach ihrer Aussage flehentlich.
    „Ich bin sehr dankbar für den Hinweis. Wir werden in Takht-i Kava verstärkt suchen.“ Denn der Kaljuke hatte etwas geäußert, was die Frau vermuten ließ, dass er in diesem Viertel arbeitete oder lebte.„Können Sie mir sonst noch etwas sagen?“
    Voller Bedauern schüttelte sie den Kopf. „Aber Sie glauben mir doch, dass ich kein Geld von

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