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Die Braut sagt leider nein

Titel: Die Braut sagt leider nein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Karneolkette um die Stirn, unterhielt sich mit ihm über die Lichtverhältnisse unter den Birken.
    »Ganz wunderbares Licht, ganz einmalig«, sagte der Fotograf, und Kassandra lachte erfreut.
    »Das Wetter haben Sie mir zu verdanken«, sagte sie. »Es war ein hartes Stück Arbeit, aber ich hab's für meine Freunde getan. Eine Hochzeit im Regen, das ist doch nur halb so schön.«
    Herr Meiser, unser Vermieter, war auch da und freute sich, dass sein Schwimmbad die Kulisse für unsere Fotos darstellen sollte. Zur Feier des Tages hatte er sogar die Poolabdeckung geöffnet, obwohl er riskierte, dasssich das Wasser um einen halben Grad abkühlte. Ich lächelte ihn gerührt an.
    »Wahnsinn«, sagte Alex, als er mich sah.
    Ich drehte mich selbstgefällig einmal um die eigene Achse.
    »Bringt es nicht Unglück, die Braut vorher zu sehen?«, frage Alex.
    »Ja, aber nur dem Bräutigam«, meinte ich. »Papperlapapp«, rief Hilde. Alex wollte mich küssen.
    Hilde fuhr dazwischen. »Nicht! Der ganze Lippenstift verschmiert sonst! Erst nach der Kirche, hast du verstanden?«
    Alex gehorchte resigniert. Der Fotograf verschoss drei Filme. Ich ließ mir sein Kärtchen geben, die Fotos wollte ich um jeden Preis besitzen, was immer auch geschehen würde.
    Als der Fotograf schließlich ging, war gerade noch Zeit für einen kleinen Imbiss, dann klingelte auch schon der uniformierte Chauffeur des gemieteten Oldti-mers, der mich zur Kirche bringen sollte. Alex würde in einem anderen Auto vorfahren und am Portal auf mich warten. Hanna aber sollte mich begleiten. Sie kletterte vor mir in den breiten Fond der Limousine.
    Hilde küsste mich sehr vorsichtig auf beide Wangen.
    »Bis nachher, Kind«, sagte sie. »Und denk dran: langsam gehen!«
    Ich umarmte sie ohne Rücksicht auf mein Kleid oder das Make-up. »Vielen Dank für alles, Hilde.« Beinahe hätten wir zu einer Familie gehört. Ich wollte nicht, dass sie schlecht von mir dachte.
    »Fahren Sie langsam«, sagte Hilde zu dem uniformierten Chauffeur. »Damit wir anderen noch ein wenig Zeithaben, uns vor der Kirche aufzubauen. Hoffentlich sind die Blumenkinder pünktlich.«
    Der Chauffeur wartete, bis das Auto mit Hilde und Alex um die Ecke verschwunden war. Dann gab er seufzend Gas und tuckerte in Zeitlupe hinterher.
    »Wenn Sie einen kleinen Umweg machen würden, könnten Sie schneller fahren«, sagte Hanna zu ihm. »Wir möchten zuerst noch im Schlosshotel nach dem Rechten sehen, wo nachher die Feier stattfinden soll.«
    »»Aber gerne.« Der Chauffeur sah angenehm überrascht aus. Grinsend drückte er auf die Tube.
    Das Schlosshotel war um diese Jahreszeit wunderschön. Eine Allee aus uralten, rosa blühenden Kastanien führte am See vorbei zum Hauptportal des Schlosses, es war rosafarben und efeuberankt. Wenn ich jemals noch mal heiraten sollte, dann würde es auch hier sein.
    Die Besitzerin des Restaurants, die dabei war, persönlich letzte Hand an die kunstvollen Blumen- und Stoffarrangements zu legen, war leicht befremdet, als sie uns sah.
    »Wir wollten nur noch einmal nach dem Rechten sehen und Sie von einer kleinen Änderung in Kenntnis setzen«, erklärte ihr Hanna. »Sind die Kanapees schon fertig?«
    »Selbstverständlich«, sagte die Besitzerin und wies auf die unter Frischhaltefolie gesicherten Appetithäppchen im Schatten. Ich wusste von Hilde, dass es siebzehn verschiedene Sorten davon gab, mit Shrimps, Kaviar, Lachs, Forellenfilet, getrüffelter Gänseleber, tropischen Früchten und hundert anderen Leckereien. Mir lief das Wasser im Munde zusammen.
    »Wir haben beschlossen, aufgrund des unerwartet schönen Wetters den Champagnerempfang unter freiemHimmel vor der Kirche stattfinden zu lassen. Bitte geben Sie dem jungen Mann, der gleich kommt, den Champagner und die Kanapees mit.«
    »Aber wer wird die Gäste vor der Kirche bedienen?«, fragte die Frau. »Ich kann unmöglich meine Leute dort hinausfahren lassen.«
    »Das machen wir selber«, erklärte Hanna. »Für Ihre Leute gibt's ja auch später noch genug zu tun.«
    »Das stimmt«, sagte die Frau. »Möchten Sie sich auch drinnen noch umgucken?«
    Ich nickte. Wenigstens ansehen wollte ich ihn mir mal, den Saal, in dem ich den glücklichsten Tag meines Lebens hätte ausklingen lassen. Ich bewunderte die geschliffenen Spiegel an den Wänden, die edlen Kerzenleuchter, die Tischdekoration, das feine Porzellan sowie die von Alex' Tanten und Cousinen gemalten Tischkärt-chen und seufzte.
    »Du bist noch jung«, sagte Hanna

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