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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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allein. Und ich werde sie nicht hier aufziehen, wenn er nicht mit uns beiden leben kann … dann werde ich ihn verlassen.«
    »Hey, hey, das finde ich jetzt etwas überstürzt …«
    »Sie beginnt, Leute zu erkennen, Phury. Sie fängt an, zu begreifen, dass sie abgewiesen wird. Und er hatte drei Monate Zeit, sich an die Vorstellung zu gewöhnen. Es wird immer schlimmer statt besser.«
    Als Phury hörbar fluchte, hob Bella den Kopf und sah in die hellgelben Augen des Zwillingsbruders ihres Hellren . Mein Gott, diese Zitrinfarbe leuchtete auch aus dem Gesicht ihrer Tochter, niemals könnte sie Nalla ansehen, ohne an ihren Vater zu denken. Und doch …
    »Im Ernst«, sagte sie, »was wird in einem Jahr sein? Es gibt nichts Einsameres, als neben jemandem zu schlafen, den man so vermisst, als wäre er meilenweit weg. Oder so einen Vater zu haben.«

    Nalla streckte ihr molliges Händchen aus und griff nach einem der Taschentücher.
    »Ich wusste nicht, dass du hier bist.«
    Bellas Blick schnellte zur Tür. Dort stand Zsadist, ein Tablett mit Salat und einem Krug Limonade in den Händen. Um seine linke Hand war ein Verband gewickelt, und seine Miene verbot eindeutig, ihm dazu Fragen zu stellen.
    Wie er dort auf der Schwelle des Kinderzimmers stand, war er genau der, in den sie sich damals verliebt hatte: ein riesiger Mann mit kurzgeschorenen Haaren und einer Narbe quer über das Gesicht, der Sklavenfesseln um Hals und Handgelenke trug, und Brustwarzenpiercings, die sich durch sein enges schwarzes T-Shirt abzeichneten.
    Sie dachte an ihre allererste Begegnung; damals trommelte er unten im Trainingszentrum auf einen Boxsack ein. Er war unheimlich wendig gewesen, seine Fäuste flogen zu schnell, um ihnen mit den Augen zu folgen. Dann hatte er einen schwarzen Dolch aus dem Brusthalfter gezogen und damit auf den Sack eingestochen, hatte die Klinge durch das Leder gezogen, bis die Füllung herausquoll wie die Eingeweide eines Lessers .
    Später hatte sie erfahren, dass er mehr war als ein verbissener Kämpfer; in seinen Händen lag auch große Güte. Und dieses zerstörte Gesicht mit der verzerrten Oberlippe hatte gelächelt, und er hatte sie voller Liebe angesehen.
    »Ich bin hier, um Wrath zu treffen.« Phury erhob sich.
    Zs Augen wanderten rasch zu der Kleenexschachtel, die sein Zwillingsbruder in der Hand hielt, und von dort aus zu dem zerknüllten Taschentuch in Bellas Hand. »So, so.«
    Als er in den Raum trat und das Tablett auf der Kommode abstellte, in der Nallas Kleider aufbewahrt wurden, sah er seine Tochter nicht an. Sie allerdings bemerkte sehr wohl, dass er im Zimmer war. Die Kleine wandte ihr Gesicht in seine Richtung, der noch unfokussierte Blick flehend, die runden kleinen Arme in seine Richtung gereckt.

    Z zog sich wieder in den Flur zurück. »Dann wünsche ich dir viel Vergnügen bei dem Treffen. Ich gehe auf die Jagd.«
    »Ich bring dich zur Tür«, sagte Phury.
    »Keine Zeit. Bis dann.« Einen Moment lang sah Z Bella in die Augen. »Ich liebe dich.«
    Bella drückte Nalla noch dichter an ihr Herz. »Ich liebe dich auch. Pass auf dich auf.«
    Er nickte einmal, dann war er fort.

2
    A ls Zsadist in Panik zu sich kam, versuchte er, seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen und sich zu orientieren, aber seine Augen waren keine große Hilfe. Alles war dunkel … er war eingehüllt in eine dichte, kalte Schwärze, die er - ganz gleich, wie sehr er sich anstrengte - nicht durchdringen konnte. Er hätte in einem Schlafzimmer sein können, draußen auf den Straßen … oder in einer Zelle.
    So war er schon viele, viele Male aus dem Schlaf geschreckt. Hundert Jahre lang, als Blutsklave, war er in panischer Blindheit erwacht und hatte sich gefragt, was ihm angetan werden würde, und von wem. Und nach seiner Befreiung - waren die Alpträume und ihre Folgen geblieben.
    In beiden Fällen war es solcher Quatsch. Als er noch Eigentum der Herrin gewesen war, hatte ihm das Grübeln über das Wer, Was, Wann kein bisschen weitergeholfen. Die Misshandlungen waren unausweichlich gewesen, ob er nun mit dem Gesicht nach unten oder nach oben auf dem Podest lag: Er wurde benutzt, bis sie und ihre Hengste gesättigt waren; dann ließ man ihn erniedrigt und tropfend liegen, allein in seinem Kerker.
    Und jetzt, in seinen bösen Träumen? Mit derselben Todesangst aufzuwachen, die er als Sklave empfunden hatte, verlieh den vergangenen
Schrecken, die sein Unterbewusstsein fortwährend hervorwürgte, nur noch mehr Nachdruck.
    Wenigstens

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