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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Hätte er kein kurzärmeliges T-Shirt angehabt, hätte sich das Zeug in seiner Armbeuge angesammelt. So aber tröpfelte es allmählich auf die Terrakotta-Fliesen.

    Janes Stimme war aufreizend ruhig, ihre Logik ärgerlich schlüssig. »Du arbeitest in einer gefährlichen Branche, du musst dich auf deinen Körper verlassen können, wenn dir dein Leben lieb ist. Du willst nicht mit Mary sprechen? Na schön. Aber du musst physisch ein paar Zugeständnisse machen. Dieser Schnitt hätte sich längst schließen müssen. Hat er aber nicht, und ich möchte wetten, dass er noch eine Stunde lang blutet.« Sie schüttelte den Kopf. »Meine Bedingungen lauten also folgendermaßen: Wrath hat mich zur Leibärztin der Bruderschaft ernannt. Wenn du Essen, Nähren und Schlafen so sehr vernachlässigst, dass es deine Leistung beeinträchtigt, dann ziehe ich dich aus dem Verkehr, und du kannst das nächste Spiel von der Bank aus verfolgen.«
    Z starrte auf die glänzend roten Tropfen, die aus der Wunde sickerten. Das Rinnsal floss über die gut zwei Zentimeter breite Sklavenfessel, die vor fast zweihundert Jahren um sein Handgelenk tätowiert worden war. Auch am anderen Arm und um den Hals trug er diese Kennzeichnung.
    Er riss ein weiteres Stück Küchenrolle ab. Das Blut ließ sich leicht abwischen, doch das, womit ihn seine perverse Herrin gekennzeichnet hatte, war nicht abzustreifen. Die Tinte war tief in sein Gewebe eingebettet, um zu zeigen, dass er jemandes Eigentum zum freien Gebrauch war, kein Individuum mit einem eigenen freien Willen.
    Unvermittelt musste er an Nallas Babyhaut denken, so unfassbar glatt und völlig unversehrt. Jeder bestaunte, wie zart sie war. Bella. Alle seine Brüder. Jede der Shellans im Haus. Es war immer einer der ersten Kommentare, die fielen, wenn jemand Nalla auf den Arm nahm. Ihre Haut, und dass sie so knuddelig war wie ein Daunenkissen.
    »Hast du jemals versucht, die entfernen zu lassen?«, fragte Jane sanft.
    »Das geht nicht«, antwortete er sofort. »Die Tinte enthält Salz. Das kriegt man nicht weg.«
    »Aber hast du es jemals probiert? Heutzutage gibt es Laser, die …«

    »Ich sollte mich besser mal um diese Wunde kümmern, damit ich hier weitermachen kann.« Er schnappte sich noch ein Papiertuch. »Ich brauche Verbandsmull und Klebeband …«
    »Das habe ich alles in meiner Tasche.« Sie wandte sich dem Tisch zu. »Alles hier …«
    »Danke, nein. Ich mach das lieber selbst.«
    Jane sah ihn mit klarem Blick an. »Du darfst von mir aus gerne unabhängig sein. Aber Dummheit lasse ich nicht durchgehen. Verstanden? Die Reservebank wartet schon auf dich.«
    Wäre sie einer seiner Brüder gewesen, hätte er jetzt die Fänge gefletscht und sie angezischt. Doch das konnte er mit Jane nicht machen, und zwar nicht nur, weil sie eine Frau war. Sie bot einfach keine Angriffsfläche. So, wie sie dastand, verkörperte sie durch und durch eine objektive, medizinische Meinung.
    »Haben wir uns verstanden?«, hakte sie nach, vollkommen unbeeindruckt von seinem grimmigen Blick.
    »Ja, ich habe dich gehört.«
    »Dann ist ja gut.«
     
    »Er hat Alpträume … Gott, diese Alpträume.«
    Bella beugte sich hinunter und stopfte die schmutzige Windel in den Eimer. Dann zog sie eine frische Pampers unter der Wickelkommode hervor und stellte Puder und feuchte Tücher bereit. Sie umschloss Nallas Fußgelenke, hob den kleinen Popo ihrer Tochter hoch, wischte ihn schnell und schwungvoll sauber, bestäubte ihn mit Puder und legte ihr dann die neue Windel unter.
    Phurys Stimme aus der anderen Ecke des Kinderzimmers war leise. »Alpträume über seine Zeit als Blutsklave?«
    »Davon gehe ich aus.« Sie ließ Nallas gesäuberten Popo wieder herunter und klebte die Windel an den Seiten zu. »Weil er sich weigert, mit mir darüber zu sprechen.«
    »Hat er in letzter Zeit gegessen? Sich genährt?«
    Bella schüttelte den Kopf, während sie Nallas Strampler zuknöpfte. Er war blassrosa, und auf der Vorderseite war ein weißer
Totenschädel mit gekreuzten Knochen zu sehen. »Kaum Essen, kein Nähren. Es ist, als ob … Ich weiß auch nicht, an dem Tag, als sie auf die Welt kam, wirkte er so ergriffen und begeistert und glücklich. Aber dann wurde irgendein Schalter in ihm umgelegt, und er hat dichtgemacht. Es ist wieder beinahe so schlimm wie am Anfang.« Sie betrachtete Nalla, die mit ihren Händchen auf dem Bild auf ihrer kleinen Brust herumpatschte. »Entschuldige, dass ich dich gebeten habe, herzukommen … ich weiß

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