Die Bruderschaft der Black Dagger
über und öffnete den Waffentresor. Er wählte zwei SIG Sauer Vierziger und überprüfte sie rasch. Früher hatte er Neuner bei sich getragen - aber am liebsten kämpfte er mit bloßen Händen. Aber seit Bella in sein Leben getreten war, war er vorsichtiger geworden.
Und genau das war selbstverständlich die andere Seite seiner verdrehten Situation. Er war ein Berufskiller. Das war sein Job. Nalla würde aufwachsen und sich jede Nacht Sorgen um ihn machen. Wie sollte es anders sein? Bella sorgte sich ja ebenfalls.
Er schloss und versperrte die Tresortür, dann steckte er die Pistolen in den Hüftholster, tastete noch einmal nach den Dolchen und zog die Lederjacke über.
Schnell warf er einen Blick auf Nalla, die immer noch in der Wiege schlief.
Waffen. Messer. Wurfsterne. Scheiße, ein Kleinkind sollte von Rasseln und Stofftieren umgeben sein.
Letztlich war er eben einfach nicht zum Vater geschaffen. War er noch nie gewesen. Die Biologie aber hatte ihm diese Rolle aufgezwungen, und nun waren sie alle an seine Vergangenheit gekettet: So wenig er sich vorstellen konnte, ohne Bella zu leben - er hatte keinen blassen Schimmer, wie er Nalla der Papa sein sollte, den sie verdiente.
Stirnrunzelnd malte er sich Nallas gesellschaftliches Debüt aus, eine Feierlichkeit, die für alle Vampirinnen der Glymera ein Jahr nach ihrer Transition veranstaltet wurde. Der erste Tanz der Tochter gehörte immer dem Vater, und er sah Nalla in ein fließendes rotes Gewand gehüllt vor sich, die mehrfarbigen Haare hochgesteckt, Rubine um den Hals … und sich selbst mit seinem kaputten Gesicht und den unter den Smokingärmeln hervorblitzenden Sklavenfesseln.
Super. Ganz großes Kino.
Fluchend ging Z ins Badezimmer, wo Bella sich für den Abend fertig machte. Er würde ihr mitteilen, dass er von vergangener Nacht noch etwas zu erledigen hatte, und dass er im Anschluss daran sofort nach Hause käme und sie beide miteinander reden würden. Doch als er den Kopf um die Ecke steckte, erstarrte er zu Stein.
Im Dunst, der nach ihrer Dusche noch in der Luft hing, trocknete Bella sich ab. Ihr Haar war in ein Handtuch gewickelt, der lange Hals entblößt, die cremeweißen Schultern bewegten sich geschmeidig, während sie den Frotteestoff über den Rücken zog. Ihre Brüste schaukelten, und er wurde steif.
Es war so mies, aber während er sie beobachtete, konnte er an nichts anderes denken als an Sex. Sie war so wunderschön. Er
hatte sie mit den Rundungen der Schwangerschaft gemocht, und er mochte sie auch, wie sie jetzt war. Nach Nallas Geburt hatte sie rasch abgenommen, ihr Bauch war wieder so fest wie vorher, die Hüften nahmen bereits wieder ihre schlanken Konturen an. Ihre Brüste waren allerdings größer geblieben, die Nippel von einem tieferen Rosa, die Wölbung schwerer.
Sein Schwanz drückte von innen gegen das Leder, wie ein Krimineller, der aus dem Gefängnis ausbrechen wollte.
Während er sein Glied in der Hose zurechtschob, fiel ihm auf, dass er und Bella seit langer Zeit vor der Geburt nicht mehr miteinander geschlafen hatten. Es war eine schwierige Schwangerschaft gewesen, und danach hatte Bella Zeit zur Heilung gebraucht und war zu Recht voll und ganz damit beschäftigt gewesen, sich um ihren Säugling zu kümmern.
Er vermisste sie. Begehrte sie. Fand immer noch, dass sie die mit Abstand erotischste Frau auf dem gesamten Planeten war.
Bella legte das Handtuch auf die Ablage, wandte sich dem Spiegel zu und betrachtete sich darin. Mit einer Grimasse beugte sie sich vor und piekte in ihre Wangenknochen, ihren Kiefer, unter das Kinn. Dann richtete sie sich wieder auf und drehte sich zur Seite, zog den Bauch ein.
Er räusperte sich, um sie auf sich aufmerksam zu machen. »Ich gehe dann mal.«
Beim Klang seiner Stimme tastete Bella hastig nach ihrem Bademantel. Sie schlüpfte rasch hinein, knotete den Gürtel zu und zog den Kragen dicht am Hals zusammen. »Ich wusste nicht, dass du hier bist.«
»Tja …« Seine Erektion erschlaffte. »Bin ich.«
»Gehst du?«, fragte sie und wickelte ihre Haare aus.
Sie hatte nicht einmal gehört, was er gesagt hatte, dachte er. »Ja, ich wollte jetzt los. Aber ich bin erreichbar, wie immer …«
»Wir kommen schon klar.« Sie beugte sich vornüber und begann, ihre Haare trocken zu rubbeln, das Geräusch kam ihm sehr laut vor.
Obwohl sie nur drei Meter von ihm entfernt stand, konnte er sie nicht erreichen. Konnte sie nicht fragen, warum sie sich vor ihm versteckte. Hatte zu viel Angst
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