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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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unten zog. Nima war auf Boroons Rücken gelaufen, um ihm die Anweisung zum Abtauchen zu geben; sie würde sich am Leviathan festklammern, wenn er unter Wasser ging.
    Oates schloss die Luke und einen Moment später neigte sich die Barke nach unten. Hap hörte, wie das Wasser an den Seiten hochzischte, und vernahm ein dumpfes Tosen, als das Meer das Oberdeck verschlang. Das Schiff wendete, schoss nach vorn und kam außerhalb der Höhle im hellen Tageslicht wieder nach oben.
    Umber saß auf der untersten Stufe der Treppe. Er machte ein mürrisches Gesicht, hämmerte mit den Fäusten auf seine Knie ein und warf den anderen wütende Blicke zu. Als er hörte, wie das Wasser von der Barke abfloss, warf er die Luke wieder auf und rannte hinaus, um sich am Heck weit über die Reling zu lehnen und seine Augen auf die Klippen zu heften. Die anderen folgten ihm, und Hap betete, dass die Riesen nicht plötzlich auftauchen und hinter ihnen herwaten würden, um sie zu packen.
    Â»Sie schlafen offenbar noch«, sagte Balfour schließlich und atmete erleichtert auf. »Dafür können wir den Sternen danken.« Er zog ein weißes Taschentuch aus der Hosentasche und betupfte damit seine Stirn.
    Umber schlug auf die Reling und wirbelte dann zu den anderen herum. »Was fällt euch eigentlich ein? Wie könnt ihr es wagen, mich zurückzuhalten, nach allem, was ich für euch getan habe!«
    Hap schlug die Augen nieder; er konnte Umbers zornigen Blick nicht aushalten.
    Â»Umber … was du da tun wolltest … Das war …«, begann Balfour, beendete den Satz jedoch nicht.
    Â»Das war was ?«, schrie Umber. »Raus damit, Balfour! Glaubst du, dass ich gefährlich bin? Hältst du mich für wahnsinnig?«
    Balfours Kiefer mahlten hin und her. »Umber, du weißt, wie sehr ich dich schätze und respektiere. Das tun wir alle.«
    Â»Ha!«, rief Umber. »Respektieren, sagst du? Nennst du das, was ihr getan habt, Respekt?« Umber fuhr zu Sophie herum. »Sag mir, Sophie: Mache ich dir Angst? Glaubst du, dass ich verrückt bin?«
    Â»Nein, Lord Umber«, sagte Sophie mit bebender Stimme. Sie bedeckte ihren Mund mit ihrer einzigen Hand und wandte sich ab.
    Umber verschränkte die Arme und runzelte die Stirn. »Und du, Hap! Du weißt, dass unsere Leben miteinander verflochten sind. Hast du auch Angst vor mir, Angst, mir überallhin zu folgen?«
    Hap fühlte tausend heiße Nadelstiche auf seinem Gesicht. »Sie … Sie machen mir keine Angst«, begann er, wurde aber von Umber unterbrochen.
    Â»Feiglinge!«, wütete er. »Will keiner von euch ehrlich mit mir reden? Ah, Moment mal, wo ist denn dieser verdammte Oates? Oates, komm her!«
    Oates hatte sich leise über das Deck davongeschlichen, um außer Sichtweite zu gelangen. Als er seinen Namen hörte, ließ er die Schultern sinken und trottete zurück zu Umber.
    Â»Wenigstens kann ich sicher sein, dass du ehrlich bist«, sagte Umber.
    Â»Tu mir das nicht an«, jammerte Oates.
    Hap empfand Mitleid mit dem großen Kerl. Wegen eines mysteriösen Fluchs war Oates dazu gezwungen, immer die Wahrheit zu sagen. Mit dieser Offenheit hatte er bereits viele beleidigt und sich zahllose Ohrfeigen eingehandelt. Aber sie gab Umber auch die Gewissheit, dass er Oates hundertprozentig vertrauen konnte.
    Â»Sag mal, Oates. Glaubst du, dass ich wahnsinnig bin? Bin ich ein Risiko für euch?«
    Oates seufzte. »Du bist leichtsinnig. Du kannst keinen Bienenstock finden, ohne deine Hand reinzustecken. Du willst alles erkunden und es ist dir völlig egal, ob du dabei unser Leben riskierst. Ich glaube, eines Tages wirst du uns alle umbringen.«
    Umber schnaubte wie ein Bulle und stampfte mit dem Fuß auf. Aber seine wütende Miene wurde weicher. Er wandte ihnen den Rücken zu und starrte aufs Meer hinaus. »Aber … ich würde doch nie wollen …« Er ließ den Kopf hängen, bis sein Kinn die Brust berührte. Einen Augenblick später begannen seine Schultern zu zucken.
    Balfour sah die anderen traurig an. Dann trat er vor und legte Umber eine Hand auf die Schulter. »Wir wissen doch, dass du uns nicht schaden willst. Aber … das war ja auch wirklich sehenswert, oder? Ist es zu fassen, Umber? Wir haben die Seeriesen gesehen!«
    Umber drehte sich um. Er weinte, aber nicht mehr aus schlechtem Gewissen oder Verzweiflung. Die

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