Die Catilina Verschwoerung
Catilina einlassen.«
Sowohl Hortalus wie Lucullus waren über die Maßen stolz auf ihre Fischteiche, in denen sie mit ausländischen Fischarten herumexperimentierten, die sie in Italien heimisch machen wollten. Cicero hielt das für eine frivole Beschäftigung und tat diese Meinung auch vor dem Senat kund.
»Trotzdem hattest du mit Hortalus und Lucullus in der Vergangenheit Meinungsverschiedenheiten«, bemerkte ich.
»Was haben meine persönlichen Sympathien und Antipathien damit zu tun?« fuhr er mich an. »Es sind beides enorm fähige Männer, die hier in Rom sein sollten, um dem Staat zu dienen, anstatt auf dem Land die pensionierten älteren Herren zu spielen.«
»Und Julius Caesar?« fragte ich. »In ihm steckt mehr, als die meisten Leute meinen, auch wenn er durch die schamloseste Bestechungskampagne, die ich je gesehen habe, zum Pontifex maximus gewählt wurde. Ihm würde ich eine Verwicklung zutrauen, aber, wie gesagt, ich müßte erst einen Beweis sehen.«
»Wenn du mir die Bemerkung gestattest, Konsul«, sagte ich, »so scheinst du nicht besonders überrascht oder erschüttert über meine Enthüllungen, die ich selbst für überaus dramatisch gehalten habe.« Ich war ziemlich enttäuscht, daß er nicht eine Notsitzung des Senats einberufen wollte, um die Verräter öffentlich anzuklagen.
Wieder dieses frostige Lächeln. »Ich weiß jetzt seit gut zwei Jahren von Catilinas Intrigen. Oh, sieh mich nicht so überrascht an! Ein Mann kommt nicht in meine Position, ohne über eine Vielzahl von Informationsquellen zu verfügen. Du bist der erste, der mir Einzelheiten bringt, Informationen aus erster Hand, von Catilina selbst; aber aus zweiter Hand war ich bereits recht gut informiert.«
»Durch wen? Oder willst du das lieber nicht sagen?« Ich war baff.
»Nein, ich weiß, daß du meine Quellen nie verraten würdest.
Fulvia ist eine von ihnen.«
»Fulvia!« Inmitten all der Intrigen hatte ich die beteiligten Frauen mit Ausnahme Aurelias völlig vergessen.
»Ja, Fulvia. Dieser Kretin Curius liebt sie besinnungslos, und wenn er ihr nicht gerade in einem Eifersuchtsanfall mit dem Tode droht, erzählt er ihr alles, einschließlich zweier Komplotte, die Catilina zu meiner Ermordung geschmiedet hat. Fulvia ist hemmungslos, aber Mord geht ihr zu weit, und sie hat mich informiert, als mein Leben in Gefahr war. Sie hat mir auch von dem Plan Catilinas erzählt in der Hoffnung, daß ich Curius verschonen werde, wenn der Staatsstreich unweigerlich niedergeschlagen wird.« »Konsul«, sagte ich, »der Staatsstreich hat sicher keine Chance. Aber ein paar Männer könnten, wenn sie verzweifelt genug sind, in einer so bevölkerten Stadt wie Rom ein grauenhaftes Blutbad anrichten, und sie haben weitere Unterstützung auf dem Land.«
»Das ist wahr. Und ich möchte, daß du so bald wie möglich zu deinem Verwandten Metellus Creticus gehst, um ihn zu informieren. Meinst du, daß du das schaffst, ohne Verdacht zu erregen?«
Der arme Creticus wartete noch immer vor den Stadtmauern auf die Erlaubnis, endlich seinen Triumph zu feiern.
»Nächste Woche werden die Caecilier ihre alljährliche Zusammenkunft abhalten. Da Creticus die Stadt nicht betreten darf, wird sie in diesem Jahr in seiner Villa auf dem Janiculum abgehalten. Dort kann ich unbemerkt mit ihm reden.«
»Ausgezeichnet. Erzähl ihm von dem geplanten Staatsstreich, aber keine Einzelheiten. Sag ihm, er soll meine Befehle abwarten und sich bereit halten, seine Männer zusammen zutrommeln, wo sie auch seinen Triumphzug abwarten. Ich werde durch Tiro dieselbe Nachricht an Marcius Rex schicken.
Zusammen sollten sie in der Lage sein, kurzfristig eine schlagkräftige Legion aufzustellen.«
»Und was ist mit deinem Kollegen?« fragte ich.
»Hybrida kann es gar nicht erwarten, nach Makedonien zu kommen. Ich werde ihm sagen, er soll losziehen, jedoch keinesfalls weiter als bis nach Picenum. Keine Angst, Decius, wir werden dieser traurigen Geschichte mit Leichtigkeit ein Ende bereiten.«
Ich wünschte mir, die Dinge ähnlich gelassen sehen zu können. Ich hatte große Angst, daß Catilinas verrückter Plan weit größeres Unheil mit sich bringen würde, als Cicero vorhersah. »Aber Konsul, was ist mit Gallien? Die dortigen römischen Behörden und Bürger müssen gewarnt werden! Die Allobroger könnten ein Blutbad unter ihnen anrichten. Unsere Herrschaft über Gallien ist nicht so fest, daß ein Massenaufstand uns nicht von dort vertreiben könnte.«
»Ach, das.«
Weitere Kostenlose Bücher