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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Lehnsmann Hornfell sich vorbeugte, um den Streitkolben entgegenzunehmen. Die Zwerge stampften auf den Boden, pfiffen; kletterten auf die Steinbänke.
    Tanis wurde übel. Er blickte sich um. Man würde sie nicht vermissen. Hornfell würde sprechen; dann kämen die anderen sechs Lehnsmänner an die Reihe, ganz zu schweigen von den Mitgliedern der Versammlung der Suchenden. Der Halb-Elf berührte Sturm am Arm und deutete dem Ritter an, ihm zu folgen. Die beiden verließen schweigend die Halle. Obwohl sie sich noch immer in der Zwergenstadt befanden, waren sie zumindest dem Lärm entronnen und draußen in der kühlen Abendluft.
    »Geht es dir besser?« fragte Sturm, derTanis’ Blässe bemerkt hatte. Der Halb-Elf sog hastig die kühle Luft ein.
    »Jetzt ja«, sagte Tanis und errötete wegen seiner Schwäche. »Es lag an der Hitze . . . und dem Krach.«
    »Nun, wir werden hier bald verschwinden«, sagte Sturm. »Natürlich hängt es von der Entscheidung der Versammlung der Suchenden ab, ob sie uns nach Tarsis gehen lassen.«

    »Oh, es besteht kein Zweifel, wie sie sich entscheiden werden«, antwortete Tanis schulterzuckend. »Elistan hat eindeutig das Sagen, schon deshalb, weil er die Leute in Sicherheit gebracht hat. Keiner der Sucherfürsten würde es wagen, sich ihm zu widersetzen. Nein, mein Freund, in vier Wochen vielleicht werden wir die Segel in einem der weißgeflügelten Boote von Tarsis, der Schönen, setzen.«
    »Ohne den Streitkolben von Kharas«, fügte Sturm bitter hinzu. Leise begann er zu zitieren: »Und so wurde berichtet, daß die Ritter den goldenen Streitkolben nahmen, den vom großen Gott Paladin gesegneten Streitkolben, der Demjenigen mit dem Silberarm übergeben wurde, damit er die Drachenlanze von Huma, dem Drachenbändiger, schmieden konnte; und der Streitkolben wurde gegeben dem Zwerg, genannt Kharas, oder der Ritter, für seinen großen Mut und seine Tapferkeit in der Schlacht. Und so erhielt er seinen Namen. Und der Streitkolben von Kharas ging in das Zwergenkönigreich mit dem Versprechen der Zwerge, daß er wieder ans Tageslicht gebracht würde, wenn es notwendig. . .«
    »Er wurde ans Tageslicht gebracht«, unterbrach Tanis ihn und versuchte, seinen aufsteigenden Zorn zu bekämpfen. Zu oft hatte er sich diese Worte schon anhören müssen.
    »Er wurde ans Tageslicht gebracht; und er wird verborgen bleiben! Wir hätten den Streitkolben nach Solamnia bringen können, um unsere eigenen Drachenlanzen zu schmieden...«
    »Und du würdest dann ein zweiter Huma werden, in den Ruhm reitend, mit der Drachenlanze in der Hand!« Tanis konnte nicht mehr an sich halten.»In der Zwischenzeit läßt du achthundert Menschen sterben...«
    »Nein, ich würde sie nicht sterben lassen!« schrie Sturm in rasender Wut. »Der erste Anhaltspunkt, den wir zu den Drachenlanzen haben, und du verkaufst ihn für...«
    Beide Männer hörten abrupt zu streiten auf, als sie eine Gestalt bemerkten, die aus den dunklen Schatten kroch.
    »Shirak«, flüsterte eine Stimme, und ein helles Licht erstrahlte, das von einer Kristallkugel ausging, die sich in der goldenen
Drachenklaue auf der Spitze eines einfachen Holzstabes befand. Das Licht beleuchtete die rote Robe eines Magiers, sein skelettartiges Gesicht mit der glänzend goldmetallischen Haut. Der junge Magier ging auf die beiden zu. Seine Augen funkelten golden.
    »Raistlin«, sagte Tanis mit angespannter Stimme. »Ist etwas?«
    Raistlin schienen die wütenden Blicke der Männer nicht zu stören; er war es gewöhnt, daß sich nur wenige in seiner Gegenwart wohl fühlten oder ihn brauchten. Er streckte seine dünne Hand aus und sprach: »Akular-alan suh Tagolann Jistrathar.« Tanis und Sturm beobachteten erstaunt, wie das blasse Bild einer Waffe an Deutlichkeit gewann.
    Es handelte sich um eine fast neun Meter lange Lanze. Die Spitze war aus purem Silber und mit einem Widerhaken versehen, der Schaft war aus poliertem Holz. Das untere Ende besaß eine Stahlkappe, um es in den Boden stoßen zu können.
    »Sie ist wunderschön!« keuchte Tanis. »Was ist das?«
    »Eine Drachenlanze«, antwortete Raistlin.
    Der Magier hielt die Lanze in seiner Hand und trat zwischen die beiden, die zur Seite wichen, als ob sie nicht von ihm berührt werden wollten. Ihre Augen hingen an der Lanze. Dann drehte sich Raistlin zu Sturm und reichte ihm die Waffe.
    »Es ist deine Drachenlanze, Ritter«, zischte Raistlin, »ohne Streitkolben und ohne Silberarm.Wenn du mit ihr in den Ruhm reiten willst,

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