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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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durchbohrte ihr Opfer.
    Einen Moment lang sah Tolpan nur noch blaue und rote Flecke. Die Welt drehte und drehte sich. Einmal starrten ihn die entsetzlichen feurigen Augen eines Drachen haßerfüllt an. Klauen bewegten sich blitzschnell. Khirsah kreischte auf, der Blaue schrie. Flügel schlugen in der Luft. Der Boden drehte sich in Spiralen, als die kämpfenden Drachen nach unten stürzten.
    Warum läßt Feuerblitz nicht los, dachte Tolpan verzweifelt. Dann konnte er es erkennen...
    Wir sind ineinander verkeilt, dachte Tolpan benommen.
    Die Drachenlanze hatte ihr Ziel verfehlt. Sie hatte das Flügelknochengelenk des blauen Drachen getroffen, sich dann in seine Schulter gebogen und saß nun fest. Verzweifelt versuchte der Blaue, sich zu befreien, aber Khirsah, jetzt im Schlachtfieber, peitschte mit seinen scharfen Fängen und reißenden, mit Krallen versehenen Vorderklauen auf den Blauen ein.
    Beide Drachen waren in ihren eigenen Kampf so vertieft, daß sie ihre Reiter völlig vergessen hatten. Tolpan hatte auch den anderen Reiter vergessen, bis er plötzlich den blaubehelmten Drachenoffizier bemerkte, der sich nur einige Meter entfernt an seinen Sattel klammerte.
    Dann waren Himmel und Erde wieder nur Flecken im wirbelnden Kampf der Drachen. Tolpan sah verschwommen, wie der blaue Helm des Offiziers vom Kopf fiel und sein blondes
Haar im Wind flog. Seine Augen waren kalt und hell und nicht im geringsten ängstlich. Er starrte direkt in die Augen des Kenders.
    Er kommt mir bekannt vor, dachte Tolpan mit einer merkwürdigen Gleichgültigkeit, als ob das für einen Kender etwas ganz Normales wäre. Wo könnte ich ihn schon einmal gesehen haben? Dann fiel ihm Sturm ein.
    Der Drachenoffizier befreite sich aus seinem Gurt und stellte sich in dem Bügel auf. Ein Arm – sein rechter Arm – hing schlaff herab, aber die andere Hand griff nach vorn...
    Plötzlich wurde Tolpan alles klar. Er wußte genau, was der Offizier beabsichtigte. Es war, als ob der Mann zu ihm gesprochen und ihm seinen Plan ausführlich geschildert hätte.
    »Flint!« schrie Tolpan außer sich. »Zieh die Lanze raus! Zieh sie raus!«
    Aber der Zwerg hielt die Lanze mit seltsam abwesendem Blick fest. Die Drachen kämpften und griffen sich mit den Klauen an und bissen sich mitten in der Luft; der Blaue krümmte sich, versuchte, sich von der Lanze zu befreien und gleichzeitig seinen Angreifer abzuwehren. Tolpan sah, daß der Offizier etwas schrie, und der Blaue brach einen Moment den Angriff ab, während er sich in der Luft hielt.
    Mit bemerkenswerter Behendigkeit sprang der Offizier von einem Drachen auf den anderen. Mit seinem gesunden Arm packte er Khirsah am Hals und zog sich nach oben, seine kräftigen Beine und Oberschenkel klammerten sich fest um den Hals des kämpfenden Drachen.
    Khirsah schenkte dem Menschen keine Beachtung. Seine Gedanken waren völlig auf seinen Feind gerichtet.
    Der Offizier warf dem Kender und dem Zwerg schnell einen Blick zu und sah, daß beide keine große Gefahr darstellten; festgeschnallt an ihrem Sattel. Der Offizier zog kühl sein Langschwert und lehnte sich nach unten und begann, die Geschirrgurte am bronzenen Drachen, wo sie die Brust des Tieres vor den Flügeln überkreuzten, zu durchschneiden.
    »Flint!« bettelte Tolpan. »Zieh die Lanze heraus! Sieh mal!«
Der Kender schüttelte den Zwerg. »Wenn dieser Offizier das Geschirr durchschneidet, wird unser Sattel hinunterfallen! Die Lanze wird hinunterfallen! Wir werden hinunterfallen!«
    Flint drehte in plötzlichem Verstehen langsam seinen Kopf. Er bewegte sich immer noch mit quälender Langsamkeit, seine zitternde Hand fummelte an dem Mechanismus, der die Lanze zurückholen und die Drachen aus ihrer tödlichen Umarmung erlösen würde.Aber würde es noch rechtzeitig geschehen?
    Tolpan sah das Langschwert in der Luft aufblitzen. Er sah einen Geschirrgurt hängen und dann frei flattern. Es gab keine Zeit zum Denken oder Planen. Während Flint an dem Mechanismus hantierte, hatte sich Tolpan erhoben und die Zügel um seine Taille gebunden. Dann kroch der Kender am Zwerg vorbei, während er sich an den Rand des Sattels klammerte, bis er vor Flint war. Hier legte er sich flach auf den Hals des Drachen, wickelte seine Beine um die dornige Mähne des Drachen, kämpfte sich Zentimeter für Zentimeter nach vorn und kam leise hinter dem Offizier zum Halten.
    Der Mann kümmerte sich überhaupt nicht um die beiden Reiter, da er annahm, daß beide sicher in ihren Geschirren

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