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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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sich und den Drachenarmeen auf der Flucht vor sich, betrachteten die Menschen den Krieg als so gut wie gewonnen.
    Aber Laurana wußte es besser. Sie mußten noch die Drachen der Fürstin bekämpfen.Wo sie waren und warum sie noch nicht aufgetaucht waren, hatten Laurana und ihre Offiziere noch nicht herausfinden können. Tag für Tag hielten sich Ritter und Reittiere in Bereitschaft, sich unverzüglich in die Luft zu erheben.
    Und jetzt war der Tag gekommen. Die Drachen waren gesichtet worden – Scharen von blauen und roten Drachen strebten, wie berichtet wurde, in westlicher Richtung, um dem unverschämten General und seiner bunt zusammengewürfelten Armee Einhalt zu gebieten.
    In einer schimmernden Kette von Silber und Bronze schwebten die Drachen von Weißstein, wie sie genannt wurden, über
die Solamnische Ebene. Obwohl alle drachenreitenden Ritter im Fliegen ausgebildet worden waren, soweit es die Zeit erlaubt hatte (mit Ausnahme des Zwerges, der sich standhaft geweigert hatte), war diese Welt der dünnen, niedrighängenden Wolken und der brausenden Luft immer noch neu und fremdartig für sie.
    Ihre Banner peitschten wild umher. Die Fußsoldaten unter ihnen wirkten wie Ameisen, die über das Grasland krochen. Für einige Ritter war das Fliegen eine erfrischende Erfahrung, für andere immer wieder eine Mutprobe.
    Aber ihnen voran flog immer Laurana, die sie mutig und vorbildlich anführte, auf dem großen Silberdrachen, den ihr Bruder von den Dracheninseln geritten hatte. Das Sonnenlicht war nicht goldener als ihr Haar, das unter ihrem Helm hervorfloß. Sie war für sie, wie die Drachenlanze selbst, zum Symbol geworden – schlank und zierlich, schön und tödlich. Sie wären ihr bis zu den Toren der Hölle gefolgt.
    Tolpan, über Flints Schulter spähend, konnte Laurana sehen. Sie ritt an der Spitze, manchmal sah sie sich um, um sicherzugehen, daß alle mitkamen, manchmal neigte sie ihren Kopf, um sich mit ihrem silbernen Reittier zu verständigen. Sie schien alles unter Kontrolle zu haben, so daß der Kender zu dem Entschluß kam, er könnte sich entspannen und den Ritt genießen. Es war wahrhaftig eines der wunderbarsten Erlebnisse seines Lebens. Tränen liefen über sein windgerötetes Gesicht, als er im absoluten Vergnügen hinabschaute.
    Der kartenliebende Kender hatte die perfekte Karte gefunden.
    Unter ihm erstreckten sich in winzigen, vollkommenen Einzelheiten Flüsse und Bäume, Hügel und Täler, Städte und Dörfer. Mehr als alles andere in der Welt wünschte sich Tolpan, daß ihm dieser Anblick für immer bleiben könnte.
    Warum nicht? fragte er sich plötzlich, ließ Flint los und wühlte in seinen Beuteln. Dann holte er einen Pergamentbogen hervor, den er fest an den Rücken des Zwerges drückte, und begann, mit einem Stück Kohle zu zeichnen.

    »Hör auf zu wackeln!« schrie er Flint an, der immer noch mit den Zügeln Schwierigkeiten hatte.
    »Was machst du da, du Dummkopf?« gellte der Zwerg, der hektisch hinter seinem Rücken nach Tolpan grapschte, als wollte er sich kratzen.
    »Ich zeichne eine Karte!« schrie Tolpan in Ekstase. »Die vollkommene Karte! Ich werde berühmt werden. Sieh mal! Da sind unsere eigenen Soldaten, wie kleine Ameisen! Und da ist Burg Vingaard! Hör auf, dich zu bewegen. Du bringst mich durcheinander.«
    Grummelnd gab Flint auf, sowohl nach den Zügeln zu greifen als auch den Kender zu schubsen. Er entschied, sich lieber darauf zu konzentrieren, sich am Drachen festzuhalten und an sein Frühstück zu denken. Er hatte den Fehler begangen, nach unten zu sehen. Jetzt starrte er geradeaus, schaudernd und mit steifem Körper. Der Schweif des Greifs, der seinen Helm schmückte, peitschte bei dem stürmischen Wind heftig um sein Gesicht. Vögel kreisten am Himmel unter ihm. Zuweilen war er sich sicher, daß Drachen, zusammen mit Booten und Pferden, auf die Liste der DINGE, DIE UM JEDEN PREIS ZU VERMEIDEN SIND, gehörten.
    »Uh!« keuchte Tolpan aufgeregt. »Da sind Drachensoldaten! Da ist eine Schlacht! Und ich kann das Ganze beobachten!« Der Kender lehnte sich aus dem Sattel und starrte nach unten. Hin und wieder konnte er durch die heftigen Luftwirbel das Klirren von Rüstungen und Schreie und Rufe hören. »Sag mal, können wir nicht mal ein bißchen dichter ranfliegen? Ich – huch! Uh, nein! Meine Karte!«
    Khirsah war plötzlich nach unten getaucht. Die Wucht riß das Pergament aus Tolpans Händen. Verzweifelt beobachtete er, wie es wie Laub davonflatterte. Aber ihm

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