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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Eher ein Zufall, wenn du mich fragst. Und ich sage dir noch etwas! Solange ich lebe, werde ich nie wieder so ein riesiges Vieh besteigen!«
    Flint schloß seine Lippen mit einem wütenden Aufschnappen und starrte den Kender so böse an, daß Tolpan sich umdrehte
und sich schnell verzog. Der Kender wußte nur zu gut, wenn Flint in dieser Laune war, war es das beste, zu verschwinden und ihn allein zu lassen, damit er sich wieder abregen konnte. Nach dem Abendessen würde es ihm bessergehen.
    Erst in der Nacht, als Tolpan sich neben Khirsah zusammengerollt hatte und behaglich an der riesigen bronzenen Flanke des Drachen ruhte, erinnerte er sich, daß Flint die linke Seite seiner Brust umklammert hatte.
    Die Lanze war auf der rechten Seite des alten Zwerges gewesen.

A ls der Morgen dämmerte und das rosafarbene und goldene Licht sich über das Land verbreitete, erwachten die Bewohner von Kalaman vom Klang der Glocken. Kinder sprangen aus den Betten und stürzten in die Schlafkammern ihrer Eltern, drängten Mütter undVäter aufzustehen, damit dieser besondere Tag begonnen werden konnte. Obwohl einige murrten und die Decken über ihre Köpfe zogen, stiegen die meisten Eltern lachend aus dem Bett, nicht weniger ungeduldig und gespannt als ihre Kinder.
    Denn der heutige Tag war ein denkwürdiger Tag in der Geschichte
Kalamans. Heute fand nicht nur das alljährliche Frühlingsfest statt, sondern auch der Siegeseinzug der Armee der Ritter von Solamnia. Die Armee, angeführt von ihrem inzwischen legendären General, einer Elfe, hatte ihre Lager in den Ebenen außerhalb der befestigten Stadt aufgeschlagen und würde am Mittag triumphierend in die Stadt einziehen.
    Als die Sonne über die Mauern lugte, füllte sich der Himmel über Kalaman mit dem Rauch der Lagerfeuer, und bald erhob sich selbst der Müdeste bei den Gerüchen von brutzelndem Fleisch und warmem Gebäck, gebratenem Speck und wohlriechendem Kaffee aus seinem Bett. Sie wären sowieso früh genug aufgestanden, denn schon füllten sich die Straßen mit Kindern. Beim Frühlingsfest wurde nicht auf Disziplin geachtet. Nach einem langen Winter, eingesperrt in die Häuser, durften sich die Kinder einen Tag lang austoben. Bis zur Abenddämmerung würde es viele blaue Flecken, aufgeschlagene Knie und Magenschmerzen von zuviel Süßigkeiten geben. Aber alle würden diesen Tag als einen glorreichen in Erinnerung behalten.
    Am Vormittag war das Fest bereits in vollem Gange. Verkäufer boten ihre Waren in farbenfrohen Buden an. Der Einfältige verlor sein Geld beim Glücksspiel. Tanzbären tollten auf den Straßen, und Zauberkünstler riefen erstauntes Ächzen bei alt und jung hervor.
    Um Punkt zwölf Uhr läuteten wieder die Glocken. Die Straßen leerten sich. Die Leute sammelten sich an ihren Rändern. Die Stadttore wurden aufgestoßen, und die Ritter von Solamnia rüsteten sich für ihren Einzug in Kalaman.
    Ein erwartungsvolles Schweigen fiel über die Menge. Ungeduldig starrten sie nach vorn, schubsten sich, um einen guten Ausblick auf die Ritter zu haben, insbesondere auf die Elfe, von der sie schon so viele Geschichten gehört hatten. Sie ritt als erste, allein, auf einem schneeweißen Pferd. Der Menge, die eigentlich jubeln wollte, verschlug es den Atem angesichts der Schönheit und Erhabenheit dieser Frau. Laurana, in eine glänzende, mit Blattgold verzierte Silberrüstung gekleidet, lenkte ihren Schimmel durch die Tore und in die Straßen. Eine Abordnung
von Kindern war sorgfältig vorbereitet worden, Blumen in Lauranas Weg zu streuen, aber die Kinder waren vom Anblick der wunderschönen Frau in der glitzernden Rüstung derart überwältigt, daß sie ihre Blumen krampfhaft festhielten und keine einzige streuten.
    Hinter dem goldhaarigen Elfenmädchen ritten zwei, die nicht wenige in der Menge zum Staunen brachten – ein Kender und ein Zwerg, zusammen auf einem schäbigen Pony, dessen Rücken so breit wie eine Tonne war. Der Kender schien eine wundervolle Zeit zu haben und schrie und winkte der Menge zu. Aber der Zwerg, der hinter ihm saß, hatte sich um die Taille des Kenders in einem todesähnlichen Griff festgeklammert, und er nieste so heftig, als ob er sich selbst vom Rücken des Tieres wegniesen würde.
    Dem Zwerg und dem Kender folgte ein Elfenlord, der dem Elfenmädchen so glich, daß niemand in der Menge seinem Nachbarn erklären mußte, daß es Bruder und Schwester waren. Neben dem Elfenlord ritt ein anderes Elfenmädchen mit seltsamen silbernen Haaren und

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