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Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Titel: Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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und geht nun wirklich. Als ich mich wieder fange, würde ich mir am liebsten selbst einen Tritt versetzen. So sehr mir der Kerl in mehr als einer Hinsicht unter die Haut geht, ich muss mich zusammenreißen und den Plan im Auge behalten, wenn ich jemals wieder hier raus will. Das sollte ich doch wohl schaffen, wo wir Vampire doch so perfekte Raubtiere sind, wenn er mir nur nicht so leidtun würde. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass es doch nett wäre, ihn auf meine Seite zu ziehen, um einen Freund oder vielleicht sogar einen Partner zu haben. Schnell schiebe ich ihn weg, es geht um mein Überleben, ich kann es mir nicht leisten weich zu werden.

    Eric

    Zu meinem Glück habe ich das Geld, welches ich in meiner Zeit als Jäger verdient habe, immer fast gänzlich gespart, das ermöglicht mir meine Zeit jetzt für meinen Plan und für meine Rettungsaktionen zu nutzen. Aber heute wünsche ich mir fast ich müsste einem Job nachgehen, das hätte mich wenigstens davon abgehalten ständig an sie zu denken. Sie, ich kenne noch nicht mal ihren Namen. „Reife Leistung Stormcloud, du hast nicht mal deine Frage genutzt“, denke ich ironisch, wenn ich so weiter mache, wird mein Plan allerhöchstens grandios scheitern, ebenso wie mein Versuch ein wenig zu schlafen. Kaum schließe ich die Augen, sehe ich sie vor mir. Entweder ihre verbrannten Handgelenke oder ihren verführerischen Körper, der sich auf der Couch rekelt, und das Schlimmste daran ist, ich weiß nicht, was davon mich mehr beunruhigt. Ich suche die Sachen, die ich ihr heute Nacht bringen will zusammen, Blutbeutel, wieder Lektüre, aber diesmal für Erwachsene und frische Kleidung. Ich kenne ihre genauen Masse nicht, aber so zierlich, wie sie ist, wird sie in meinem Hemd ertrinken. Aber es ist besser als dieselben Klamotten tagelang zu tragen, nur bis ich etwas Passendes für sie habe. Ich sollte besser mal mein Gehirn in Gang bringen und sie neben ihrem Namen auch nach ihrer Kleidergröße fragen. Ich frage mich inzwischen ernsthaft, wo eigentlich der abgebrühte Jäger, der sich ohne zu zögern und ohne Angst auf den Feind gestürzt hat, abgeblieben ist? Aber im Grunde genommen kenne ich die Antwort, vor einem Kampf hätte ich keine Angst gehabt, nur vor diesen verrückten Gefühlen, die gerade sie in mir auslöst, und davor zu scheitern und damit wieder einmal meinen Lebenszweck zu verlieren. Ich bin viel zu früh fertig, also ziehe ich meine Jacke über und zwinge mich eine Runde in meinem Rettungsrevier zu drehen, um vielleicht jemand helfen zu können, und dabei mit etwas Glück meine Gedanken wenigstens für kurze Zeit von ihr freizubekommen. Mich beschleichen ernste Zweifel, ob ich geeignet bin, ausgerechnet sie auf den rechten Weg zu führen.
    Um nicht übereifrig zu wirken, lasse ich mir bewusst Zeit und gehe erst eine Stunde nach Sonnenuntergang in den Keller. Die Tasche über die Schulter geworfen, das Kreuz noch unter dem Pullover, schließe ich die Tür auf und betrete ihren Kerker. Ich versuche das Zimmer aus ihrem Blickwinkel zu betrachten, um mich in sie hinversetzen zu können, aber fast sofort zieht sie meinen Blick auf sich. So zierlich sie körperlich ist, sie strahlt eine Präsenz aus, die sie sofort in den Mittelpunkt rückt, selbst wenn sie nicht die einzige Person im Raum gewesen wäre. Sie liegt auf der Couch, an die Seitenwand gelehnt, ihre schlanken Beine, die durch die enge Jeans hervorragend betont werden, wie ich ärgerlicherweise bemerke, an den Knöcheln übereinandergeschlagen, was die Silberketten durcheinanderbringt. Der weite Pulli, der bis über ihren Po geht, weist inzwischen einige Falten auf, ihre blonden Locken hat sie zu einem Knoten geschlungen, wahrscheinlich um sie in Ordnung zu halten. Auf ihrem Schoss liegt aufgeschlagen eines der Jugendbücher, sie hat wohl ein wenig darin geblättert, was sie allerdings je unterbricht, als ich eintrete. Sie richtet den Blick ihrer tiefblauen Augen auf mich, ohne ihre Position zu verändern, fragend, viel zu alt um ihre wahre Existenzform zu verbergen. Erst auf dem Weg die Treppe hinunter habe ich mir meinen Plan wieder vor Augen gehalten, und mir vorgenommen mich nicht ablenken zu lassen. Ich erwidere ihren Blick, ohne zu zwinkern und sage: „Du schuldest mir noch eine Antwort.“ Sie zuckt gleichmütig die Schultern, „dann frag“. „Werde ich, aber erst mal sollten wir uns vorstellen, bei all der Zeit, die wir miteinander verbringen werden, ich heiße Eric, wie darf ich dich

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