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Die Chronik der Verborgenen - Geliebte Blutrose (German Edition)

Die Chronik der Verborgenen - Geliebte Blutrose (German Edition)

Titel: Die Chronik der Verborgenen - Geliebte Blutrose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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damenhafte Verhaltensweisen, als ob irgendjemand heute Wert auf so etwas legen würde. Sie packte mich in hübsche Rüschenfummel, als ob ich ein verdammtes Baby wäre. Und am schlimmsten, sie verbot mir jeden Umgang mit Männern, das wäre nichts für Kinder, hatte ich schon erwähnt das Sie eine Macke oder besser gesagt einen fiesen Mutterkomplex hat? Überflüssig zu erwähnen, dass ich am ersten Tag als die zehn Jahre um waren, das Weite gesucht habe, aber dazu später. Zurück zu den Regeln, erste und wichtigste Regel: Die Menschheit darf nicht wieder an uns glauben, heißt übersetzt so viel, wenn du so dämlich bist, irgendetwas zu machen, dass sie auf unsere Spur bringt, kriegst du Ärger. Regel Nummer zwei: Respektiere das Territorium von älteren Vampiren, die werden sauer, wenn man sie uneingeladen stört. Regel Nummer drei: Tja das ist die oben erwähnte zehnjährige Sklavenregel. Das war es auch schon, nur drei Regeln, eigentlich nicht viel, aber sie einzuhalten, ist gar nicht mal so leicht. Neben den Regeln erfuhr ich von ihr auch etwas über meine Fähigkeiten. Vampire werden mit dem Alter immer mächtiger, aber Neuzugänge wie ich, verfügen außer überlegener Körperkraft und Schnelligkeit zusammen mit enormer Wundheilung eigentlich nur über geringe mentale Fähigkeiten. Ich habe Florence Leute zu den verrücktesten Sachen bringen sehen. Aber bei mir recht es vorläufig gerade mal für einige Minuten Blackout. Die Sache mit den Verwandlungen ist Quatsch, es ist ein Ding der Unmöglichkeit die Masse eines Menschen in eine Fledermaus zu quetschen. Einige ganz Alte sollen angeblich die Gestalt von großen Raubtieren annehmen können, aber begegnet bin ich noch keinem. Und da wären natürlich noch unsere Schwächen, wir vertragen kein Sonnenlicht, es verbrennt uns, genug davon kann uns sogar töten. Umbringen kann uns ein Holzpflock ins Herz, und natürlich die gute alte Köpfung, völliges Verbrennen ist auch eine recht sichere Methode. Silber verbrennt und bannt uns, wenn wir in Körperkontakt damit kommen. Und Kreuze, die können uns bannen, allerdings nur die jüngeren von uns, Florence zum Beispiel ist bereits immun dagegen. Und da wäre natürlich die Sache mit dem Blut, wir müssen uns davon ernähren. In Florences Haus gab es immer eine Menge Diener, die ihr treu ergeben waren, also kein Problem an Nahrung zu kommen. Solche Diener, sofern sie diskret sind, dürfen übrigens als Einzige ungestraft von uns wissen. Sollten sie aber abtrünnig werden, hat ihr Vampir für ihr Ende zu sorgen, und zwar bevor der Rest der Menschheit auf uns aufmerksam wird. Es ist also nicht ohne Risiko sich Diener zu halten, wie sie es nennt. So weit die Zusammenfassung dieser fürchterlichen zehn Jahre. Nachdem ich sie durchgestanden hatte, und gelernt hatte, was nötig war, raffte ich die paar Besitztümer, die ich ergattert hatte zusammen und sah zu, dass ich von ihr weg kam, und zwar so weit wie möglich.
    Als ich meine völlig aufgelöste Schöpferin schließlich endlich verlassen konnte, hatte mein erster Weg mich in ein Einkaufszentrum geführt, hatte ich schon erwähnt, wie praktisch rund um die Uhr Öffnungszeiten für uns Vampire sind? Dort konnte ich mir endlich wieder vernünftige Klamotten und eine moderne Frisur zulegen. So startete ich in mein endlich wieder freies Leben und machte mich auf den Weg nach New York City. Ich hatte diese Stadt aus zwei Gründen gewählt, erstens es war leicht dort unterzutauchen und zweitens es war herrlich weit weg von meiner Ersatzmutter.
    Nach der ersten Euphorie wurden mir die Probleme, die sich außerhalb ihres kleinen Märchenreiches ergaben nur allzuschnell bewusst. Ich war zwar inzwischen sechsundzwanzig Jahre alt, und damit längst erwachsen, aber ich steckte noch immer im Körper einer Sechzehnjährigen, und zwar einer die viel zu jung wirkte, als dass ich irgendjemand vom Gegenteil hätte überzeugen können. Was mich im Wesentlichen vor zwei Probleme stellte, erstens niemand würde mir einen Job geben, von dem ich leben konnte, nun ja besser gesagt mein totes Leben finanzieren konnte. Zweitens niemand würde mir legal eine Wohnung vermieten. Was konnte ich also tun, nun genau das was jeder ausgerissene Teenager macht, ich tauchte in der Illegalität unter. Ich mietete mir von einem schleimigen Typen im schlechtesten Viertel eine Wohnung, die eher die Bezeichnung Verlies verdient hätte. Denn eigentlich bestand sie nur aus einem einzigen Zimmer, von dem

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