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Die Chronik der Verborgenen - Geliebte Blutrose (German Edition)

Die Chronik der Verborgenen - Geliebte Blutrose (German Edition)

Titel: Die Chronik der Verborgenen - Geliebte Blutrose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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an Kindern zu vergreifen.“ Ich fuhr zu dem Störenfried herum, und sah zum ersten Mal ihn, den Mann an dessen Kellerwand ich jetzt hänge. Er war niedlich, anders kann ich es nicht sagen, er war groß, gute ein Meter achtzig, seine Haut hatte einen etwas dunkleren Teint, vielleicht ein halber Latino oder auch Ureinwohner. Er war schlank vermutlich durchtrainiert, obwohl das in den Schlabberklamotten die er trug nicht eindeutig festzustellen war. Sein Haar war schwarz, und es brauchte einen Friseur, denn es war in dieser unmöglichen Länge zwischen nicht mehr kurz aber auch nicht gepflegt lang. Sein Gesicht war eine Spur zu weich um ihn wie einen harten Kerl wirken zu lassen. Aber die tief braunen Augen hätten es ziemlich sinnlich machen können, falls er nicht diese unmögliche, viel zu große Brille getragen hätte. Sein Blick hatte sich jetzt von meinem Freier mir zugewendet, er sah mich ernst an und sagte sanft: „Hör mal zu Kleine, ich weiß nicht wie du hier gelandet bist. Aber es gibt andere Möglichkeiten, du musst das nicht machen.“ Autsch, das war weniger niedlich, warum konnte nicht mal ein süßer Kerl wie er die Frau in mir sehen. Aber klar, für ihn war ich ein Teenager, während er wie Ende zwanzig wirkte. Zum wiederholten Mal verfluchte ich Florence, hätte mich dieses blöde Miststück damals nicht verwandelt, dann könnte ich heute so einen schnuckligen Typen haben, statt mich mit Perversen rumzuschlagen. Nun ja genau genommen wäre ich inzwischen fast sechzig und könnte höchstens noch meine Enkel abknutschen, aber he wenigstens früher hätte ich mal so einen wie ihn haben können. Er interpretierte mein Schweigen wohl als Angst und war näher gekommen. Er zog eine Karte aus seiner Jackentasche und hielt sie mir entgegen. „Ich verstehe, dass du mir nicht traust, aber das ist ein Ort an den Mädchen wie du gehen können.“ Jetzt wurde es meinem potenziellen Opfer wohl zu viel, er trat das Gaspedal durch und suchte das Weite. Super, jetzt musste ich nicht nur den barmherzigen Samariter loswerden, ich musste mir auch noch eine neue Mahlzeit suchen. Ich seufzte innerlich auf, mein Leben war wirklich völlig daneben, ich ließ den Teenager raushängen und pflaumte ihn an: „Du weißt gar nichts, lass mich bloß in Ruhe.“ Dann rannte ich theatralisch weg. Aber was tat dieser Verrückte, er folgte mir, natürlich hätte ich ihn leicht abhängen können, aber da war ja diese verfluchte erste Regel. Also stoppte ich nach als ich merkte dass er nicht aufgab, als ob ich völlig außer Atem wäre. Er schnaufte nicht mal, obwohl wir etliche Hundert Meter gelaufen waren, er war offenbar gut in Form. Er hielt mir wieder die Karte hin und sagte fast flehend: „Bitte nimm wenigstens die Karte, damit du weißt, wo du hinkannst, wenn du es dir überlegst. Sag einfach Eric schickt dich.“ Ich griff gehorsam nach der Karte und nickte brav. Er entspannte sich sichtlich, er lächelte mich freundlich an und fügte hinzu: „Wenn du Hilfe brauchst, ich komme da auch immer wieder vorbei, du kannst dich jederzeit an mich oder an die Frau dort wenden.“ Oh ja das Gesicht konnte ich mir bildlich vorstellen, wenn ich sagen würde: „Bitte Eric ich bräuchte mal einen halben Liter Blut von dir, weißt du ich esse so etwas“, die Vorstellung reizte mich zum Lachen. Um ihn endlich loszuwerden, sagte ich artig: „Ich werde daran denken“, und nahm die Karte entgegen.
    In der nächsten Nacht hatte ich mehr Glück, nachdem ich das Abendessen zügig hinter mich gebracht hatte, ging ich in den Park.  Es war eine der wenigen Freuden, die mir geblieben waren. Ich liebe den Park, nun ja im Sonnenschein wäre er vermutlich noch schöner gewesen, aber he man wird bescheiden. Ich hatte meine Jagdkleidung gegen ein bequemes Shirt und Jeans getauscht und schlenderte nun gemütlich durch den dunklen Park. Einen Vorteil hatte die Nacht ja, man war fast völlig allein hier. Nur ein paar Penner hier und da, die auf einer der Bänke nächtigten und ab und zu ein Liebespärchen, das sich heimlich traf. Aber im Großen und Ganzen war ich mit den Eichhörnchen und ein paar Eulen alleine. Ich atmete die nach grün duftende Luft genüsslich ein. Ich war natürlich nicht mehr gezwungen zu atmen, aber ich genoss frische Gerüche wie jeder andere auch. Ich merkte auf, in der Mischung aus Grün war noch ein anderer Geruch, einer meiner Art war hier. Ich ging vorsichtig weiter, die meisten Vampire hier in der Stadt waren nicht

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