Die Chronik der Verborgenen - Geliebte Blutrose (German Edition)
r wie sehr er mich vermisst hat.
Leseprobe
IM ZEICHEN DES VOLLMONDS
Vom Schicksal vereint
1.Kapitel
Jessica legte den Stift ab um sich die Schl äfen zu massieren, sie war seit morgens um acht in ihrem kleinen Büro, das wohl eher die Bezeichnung Rumpelkammer verdient hätte, und jetzt dämmerte es bereits. Irgendwann im Laufe des Nachmittags hatten stechende Kopfschmerzen begonnen sie zu martern, sie seufzte gequält, nahm den Stift wieder zur Hand und zwang sich die Papiere auf ihrem Schreibtisch weiter durchzuarbeiten. Ihr Boss hatte sie ihr im Vorbeigehen auf den Schreibtisch gelegt, begleitet von der herablassenden Bemerkung, dies wäre eine äußerst wichtige Angelegenheit und müsse morgen früh fertig sein. Sie schimpfte vor sich hin: "Wenn sie so überaus wichtig ist warum machst du dann nicht zur Abwechslung mal deine Arbeit, anstatt sie mir aufs Auge zu drücken und Golfen zu gehen." Aber es half nichts, sie war auf diesen lausigen Job angewiesen, um ihre Miete zahlen zu können.
H ätte ihr jemand vor einem Jahr vorausgesagt wie ihr Leben verlaufen würde, sie hätte ihn ausgelacht, denn vor einem Jahr hatte sie noch ein Leben gehabt. Einen Lebensgefährten, mit dem zusammen sie etwas aufbauen wollte, und einen angemessen bezahlten Job in dem kleinen Tourismusbüro ein paar Straßen weiter. Sie kam aus durchschnittlichen Verhältnissen und es war nie ein Thema gewesen ihre Energie, ihre Zeit und ihre mageren Ersparnisse in die Renovierung des Hauses, in dem sie gemeinsam leben wollten zu stecken. Ebenso, wie es nie ein Thema gewesen war, dass es sein Haus war, aber zum Thema war es geworden, als er sie wegen einer 10 Jahre jüngeren Blondine vor die Tür gesetzt hatte, ohne ihr auch nur einen Cent zurückzugeben. Beim Gedanken daran verkrampfte sich ihre Hand um den Stift, sie nahm ihn schnell vom Papier, um keine Flecken auf die Akten zu machen. Ja so sah ihr Leben im Moment aus, sie war 30, alleinstehend und pleite, nachdem sie die hämischen Blicke und das Getuschel hinter ihrem Rücken nicht mehr ertragen hatte, war das Jobangebot hier in Hopes End, etliche Meilen weg von ihrem Geburtsort entfernt, ihr gerade Recht gekommen. Der Name des kleinen Städtchens war ein Überbleibsel aus der Einwanderer Zeit, als hinter der Stadtgrenze nach Westen nur Wildnis und Indianer gewesen waren. Es war ihre Schulfreundin Anna gewesen die ihr bei einem der vielen E-Mail Kontakte, die sie seit Jahren pflegten, davon erzählt hatte. Sekretärin eines Stadtrates hatte sich gut angehört, aber es war wieder mal typisch für ihr Pech gewesen, dass sie von allen arbeitsamen Leutchen hier den einzigen Faulpelz als Boss erwischt hatte. Sie erstickte ihn Arbeit und verdiente gerade mal genug um die Miete für ihr ein Zimmer Apartment und was sonst noch so zum Leben anfiel bezahlen zu können. Jessica schloss für einen Moment gequält die Augen um die schmerzliche Realität auszublenden, gerade als sie mit ihrer Arbeit fortfahren wollte, öffnete sich ohne Vorwarnung die Tür. Sie blickte hoch und sah in das aufgeschwemmte Gesicht ihres Vorgesetzten, Kenneth Stone trug immer noch sein Golf Gewand war aber nicht im Mindesten entspannt, sondern sichtlich aufgeregt. Er sagte: "Miss Carras ich habe einen wichtigen Auftrag für sie." Jessica stöhnte innerlich auf, zwang sich aber freundlich zu erwidern: "Natürlich Stadtrat, aber ich bin mit diesem wichtigen Auftrag noch nicht fertig. Wenn sie mir nur die Informationen da lassen, werde ich mich gleich morgen früh um die neue Sache kümmern." Im Kopf überschlug sie schon, ob es notwendig wäre, morgen noch früher im Büro zu sein. Er griff nach den Papieren vor ihr, nahm sie in die Hand und erwiderte: "Vergessen sie diese Papiere, die neue Sache ist sehr viel wichtiger, es geht um die Zukunft der Stadt, sie müssen gleich morgen früh zum Sheriff." Sie runzelte die Stirn und fragte verwirrt: "Zum Sheriff? Was hat der Sheriff denn mit meiner Arbeit zu tun?" Für einen winzigen Moment hatte er sogar den Anstand leicht verlegen zu wirken, als er sagte: "Nun eigentlich müsste ich mich darum kümmern, aber ich habe die nächsten Tage leider ein wichtiges Meeting in der Stadt, ich werde ihnen natürlich alle Vollmachten da lassen. Der Bürgermeister verlässt sich auf sie." Jessica dachte ironisch: "Ach so ist das, er hat keine Lust sich um ein echtes Problem zu kümmern", laut sagte sie: "Ich verstehe, aber um
Weitere Kostenlose Bücher