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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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bei dieser Kälte machte ihn noch wahnsinnig. Wenn sie noch etwas weiter fuhren, würden sie bald Berchtis' Leuchtturm erreichen, der Hammaburg mit seinem magischen Licht in der Nacht vor Morgoyas Schattenkreaturen schützte. Kai tastete bei dem Gedanken besorgt nach der Zaubernuss in seiner Jackentasche. Es war doch nicht wieder etwas mit dem Feenlicht des Turms geschehen? Morgoyas Schattenarmee hatte erst vor einigen Monaten versucht, es gegen trügerisches Irrlichtfeuer auszutauschen, um Hammaburg zu stürmen.
    Nein, unmöglich. Wenn dem so wäre, hätte ihm die Feenkönigin davon berichtet. Er konnte immer noch nicht glauben, dass es erst wenige Stunden her war, seit ihm Königin Berchtis im Haus des Magisters erschienen war. Leider hatte er bisher keine Gelegenheit gehabt, Fi von dem wundersamen Besuch zu erzählen. Dabei musste er unbedingt in Erfahrung bringen, wann dieses Mondfest begann.
    »Großsegel bergen, Männer! Auf, auf, auf! Worauf wartet ihr, ihr lahmen Flusskrebse!« Der Klabauter übergab die Ruderpinne einem Rothaarigen, während die Männer in den Tauen mit routinierten Griffen das gebrasste Segel einholten. Koggs sprang kurzerhand vom Heckkastell auf das Hauptdeck, wobei sein Holzbein laut klapperte, und klopfte zu Kais Verwunderung dreimal gegen die Tür zum Niedergang. »Fi, Rob. Anker zu Wasser lassen!«
    Die Elfe nickte, und gemeinsam mit ihrem Kameraden betätigte sie die Winde. Augenblicke später ratterte die Ankerkette durch die Öffnung im Schiffsbug und ein lautes Platschen war zu hören, als das schwere Eisen die Wasseroberfläche durchschlug. Es dauerte nicht lange und der wendige Segler verlor an Fahrt.
    Koggs trat neben Kai an die Reling und verschränkte die Arme auf dem Rücken. »Verratet Ihr mir endlich, was der Grund unserer Reise ist?« Vor Kais Lippen tanzte eine eisige Atemwolke.
    »Ich dachte, Thadäus hätte dich Geduld gelehrt, du ruhelose Feuerqualle«, brummte der Klabauter und schniefte. »Du wirst es gleich erfahren. Außerdem sind wirnoch nicht vollzählig.«
    Kai blickte sich um und freute sich, als auch Fi zu ihnen trat. Ihr schmales Gesicht wurde weich vom Fell ihrer Mütze umrahmt und in ihrem sonnenhellen Haar blitzten einige Eiskristalle. Sie schenkte Kai einen Blick, der sein Herz schneller schlagen ließ. »Nun, Koggs«, erhob sie ihre melodiöse Stimme, »wirst du uns jetzt endlich verraten ...«
    »Ah, da seid Ihr ja, Stadtkämmerer«, unterbrach der Klabauter die Elfe und wandte seinen Blick an ihnen vorbei dem Kajüthäuschen zu. Kai, der sich regelrecht dazu zwingen musste, seinen Blick von Fis Katzenaugen zu lösen, bemerkte erst jetzt, dass sich die Tür zum Niedergang geöffnet hatte. Heraus trat zu seiner Überraschung ein Mann mit Nickelbrille in einer schwarzen Pelzrobe, der ihm nur allzu gut bekannt war. Ratsherr Hansen. Der Stadtkämmerer gehörte zu den engsten Vertrauten Eulertins und hütete einen jener magischen Schlüssel, mit denen Berchtis' Leuchtturm verschlossen war. Er nahm seine Brille ab, rieb den Beschlag von den Gläsern und trat zögernd zu ihnen.
    »Kapitän Windjammer, ich hoffe, wir können uns auf die Verschwiegenheit Ihrer Männer verlassen. Wenn Schinner kroog erfährt, dass ich in irgendeiner Weise mit dem Fund in Verbindung stehe, dann ...«
    »Mal keine Bange, Meister Hansen«, krähte der Klabauter. »Die Männer auf meinem Schiff sind handverlesen. Für einen Kanten Schiffszwieback und die Aussicht, Morgoya kräftig in ihren vernebelten Hintern zu treten, würden die sich freiwillig in den Rachen eines Kraken werfen. Ein ganz anderer Schlag, als diese lauszerfressenen Söldner aus Friesingen, mit denen ich damals gemeinsam mit Bilger Seestrand vor der Küste von ...« »Koggs«, ermahnte ihn Fi sanft.
    »Äh, na ja.« Der Klabauter rückte seinen Dreispitz zurecht. »Ihr wisst schon, was ich meine.«
    »Jaja, hab schon verstanden«, murmelte Hansen. »Und, wo ist sie?«
    Koggs deutete zur Steuerbordseite. »Dort!«
    Hansen, Kai und Fi folgten seinem Fingerzeig und starrten in die angegebene Richtung. Auf dem Fluss trieben mehrere kleine Eisschollen, die immerzu von Wellen überspült wurden. Was meinte Koggs nur ?
    »Bei den Träumen meiner Vorfahren!«, stieß Fi schockiert aus und fasste sich an die Brust, wo, wie Kai wusste, ihr magisches Mondsilberamulett verborgen lag. Und nun erkannte auch Kai endlich, was Koggs gemeint hatte. Direkt am Rande der Uferböschung lag ein über und über mit Eis überzogenes

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