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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Vermutung. Dystariel war da anderer Ansicht.«
    »Nicht nur sie, auch wir bezweifeln das«, wandte Koggs ein und spuckte über die Reling. »König Hraudung ist so herrschsüchtig wie der grimme Nordwind. Und zugleich so kalt wie ein Stück Gletschereis! Der lässt sich so leicht von niemandem vor den Karren spannen. Ich verwette zwei Flaschen besten Nebelgewölk darauf, dass Hraudung nichts mit dem damaligen Angriff zu tun hatte. Außerdem dienten auf den Drachenschiffen Untote. Morgoya hatte sie direkt vom Meeresgrund heraufbeschworen.« Hansen nickte zustimmend. »König Hraudung ist sehr mächtig. Es heißt, dass er sogar einen Pakt mit einigen Frostriesen geschlossen habe. Durchaus möglich, dass Hraudung glaubt, sein Reich sei unantastbar. Vielleicht will er aber auch nur abwarten, ob er aus dem drohenden Konflikt zwischen uns und Morgoya nicht als lachender Dritter hervorgeht.«
    »Das wäre Selbstmord«, brauste Fi auf. »Allein gegen Morgoya wäre sogar er verloren.« »Das ist anzunehmen«, antwortete Hansen. »Zumindest wäre das ein überaus gewagtes Spiel. Leider wissen wir zu wenig über ihn und sein Reich, um Hraudungs Motive beurteilen zu können. Für uns ist wichtig, was die Nebelkönigin plant. Aus irgendeinem Grund scheint sie vor allem an der Unterwerfung der südlichen Königreiche interessiert zu sein und einem Zweifrontenkrieg aus dem Weg zu gehen. Die wenigen Spitzel in unseren Diensten haben herausgefunden, dass Morgoya ihre Schattenkreaturen vornehmlich entlang der Südküste Albions zusammengezogen hat. Und von Tag zu Tag werden es mehr.«
    »Heißt das, dass Morgoya Angst vor König Hraudung hat?«, überlegte Kai. »Angst? Morgoya kennt keine Angst.« Koggs schnaubte und legte die Hand auf den Säbel an seinem Gürtel. »Aber bei einem Krieg mit König Hraudung würde ihre Schattenstreitmacht geschwächt. Egal, ob sie siegreich ist oder nicht. Sie braucht ihre Kreaturen aber, wenn sie schnell nach Süden vorstoßen will.«
    »Um aufs Festland zu kommen, muss sie jedoch erst die magischen Leuchtfeuer überwinden«, gab Fi zu bedenken. Hansen und der Klabauter nickten.
    »Aber das würde ja bedeuten, dass sie längst einen neuen Plan ausgeheckt hat.« »Natürlich, hast du daran gezweifelt?« Die Elfe schwieg.
    »Hraudung ist ein Narr, wenn er sich mit Morgoya verbündet hat. Ihre Gier ist grenzenlos. Das muss dem König doch klar sein«, meinte Kai.
    »Wir hoffen es«, antwortete der Stadtkämmerer gedehnt. »Aber König Hraudung ist alt und wir wissen nicht, wie seine beiden Söhne Raugrimm und Lefgar das sehen. Zu unserem Glück gilt Lefgar als recht besonnen. Er ist der Ältere der beiden und damit sein Thronfolger.«
    »Das heißt«, schlussfolgerte Fi, »Ihr habt Asmus entsandt, um Verhandlungen mit den Nordmännern aufzunehmen ?«
    »Ja.« Der Stadtkämmerer nickte. »Kapitän Asmus sollte die Bedingungen für ein Waffenbündnis aushandeln. Oder zumindest ein Bündnis zwischen Hraudung und der Nebelkönigin verhindern.«
    »Für mich stellt sich vielmehr die Frage, ob Kapitän Asmus überhaupt in Hraudungs Reich angekommen ist. Seht euch doch das Schiff an.« Fi deutete zu dem vereisten Wrack hinüber.
    Kai nickte. »Koggs, was habt Ihr auf dem Schiff gefunden?«
    Der Klabauter grunzte unwillig und kramte unter seiner Uniform ein Fernrohr hervor und reichte es Kai. »Wirf mal einen Blick hier durch, und dann sag mir, was du siehst.« Es dauerte etwas, bis Kai dieLinsen scharf gestellt hatte. Er ließ seinen Blick langsam über das Deck schweifen. Zwischen den vereisten Aufbauten erkannte er unregelmäßig geformte Schneehügel, die ihn fatal an menschliche Körper erinnerten. Da bewegte sich etwas - aber es war nur Schnee, der vom Wind aufgewirbelt und über das Deck getragen wurde. Doch seltsam ... irgendwie wirkte diese Schneewolke auf besorgniserregende Weise lebendig.
    »Frostgeister«, knirschte Koggs Windjammer und nahm Kai das Fernrohr wieder ab. »Ich habe mit diesen elenden Kreaturen schon öfter zu tun gehabt.«
    Koggs wies mit dem Fernrohr zum Ladebaum am Mast, der schräg über dem abgespannten Beiboot des Seglers hing, und blaffte zwei in der Nähe stehende Männer an. »Worauf wartet ihr? Lasst die Jolle zu Wasser. Wir werden dem verfluchten Kahn jetzt einen Besuch abstatten!«
    Rufe halten über das Deck und in die Mannschaft kam Bewegung. Koggs wirkte außerordentlich knurrig, als er sich wieder Kai zuwandte und seine Stimme senkte. »Ich gehe davon aus, du bist mit

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