Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
Vom Netzwerk:
Winterstürmen über die Bergpässe zu kommen.«
    »Und wirst du sie begleiten? Oder kehrst du nach Ma’vol zurück?«
    Die Frage traf ihn völlig unvorbereitet. »Ich weiß es nicht«, war seine ehrliche Antwort.
    »Wir könnten hier Männer wie dich gebrauchen«, sagte Wardjn unvermittelt und tauschte einen flüchtigen Blick mit seiner Schwester. »Vor allem, da du anscheinend gut mit den Orks umgehen kannst.«
    Hier in Surdan bleiben? , dachte der Krieger verwundert und blickte sich um. Dies war eine Möglichkeit, an die er bisher noch gar nicht gedacht hatte. Um in den Zeiten des Friedens zwischen Orks und Menschen zu vermitteln?
    Je länger Kordal darüber nachgrübelte, desto klarer wurde ihm sein weiterer Weg. »Ich werde das orkische Heer begleiten. Nördlich der Todfelsen wird man ihnen gegenüber wohl ähnliche Zweifel hegen wie hier.«
    Dassra schaute zu Boden. Das Lächeln schien aus ihrem Gesicht verschwunden zu sein. »Dann solltest du vorsichtig sein.«
    »Da hat sie Recht«, pflichtete Wardjn ihr bei. Er klopfte Kordal freundschaftlich auf den Rücken und fügte augenzwinkernd hinzu: »Du sollst wissen, dass du hier immer willkommen sein wirst!«
    Der Blick des Kriegers pendelte zwischen den beiden Geschwistern hin und her. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Danke.«
    »Gut, dann geh jetzt zu Gallak. Aber wage es nicht zu verschwinden, ohne dich zu verabschieden, verstanden?« Damit drehte sich der Schmied um und verschwand in seinem kleinen Häuschen.
    »Das werde ich bestimmt nicht«, murmelte Kordal und blickte Dassra dabei tief in die Augen.
    Erneuter Schneefall puderte die Dächer strahlend weiß und schien viele der lauten Rufe der Orks einfach zu verschlucken. Kordal überprüfte noch einmal den Sitz seiner Rüstung, dann zog er dicke Wollkleidung darüber und schlang schließlich einen dicken Ledermantel eng um sich.
    Knapp zweitausend Orks folgten Gallaks Ruf zu den Waffen. Mehr Krieger wollten die Clans nicht entbehren; zu ungewiss war ihre Zukunft im Land südlich der Todfelsen. Eine Vorsichtsmaßnahme, die Kordal nur zu gut verstand, als er Wardjn in die Augen blickte.
    »Es wird besser werden«, versicherte ihm Kordal.
    »Ihr werdet sicher einen ganzen Mond für den Weg über die Berge brauchen«, gab der breitschultrige Mann zurück. »Und dann noch einmal so lange, um wieder hierher zurückzukehren.«
    »Eine lange Zeit«, stimmte Kordal zu. »Wenn wir uns wiedersehen, wird es bereits Frühling.«
    »Und was sollen wir bis dahin tun?«, fragte Wardjn.
    Kordal seufzte. »Versucht, euch zu arrangieren. Lernt euch kennen. Geht aufeinander zu. Ihr sitzt hier gemeinsam den Winter über fest. Und du weißt selbst am besten, dass es ein harter Winter wird.«
    Er legte dem großen Mann eine Hand auf die Schulter, und für einen Moment wirkte Kordal wie der Hüne und Wardjn wie ein kleiner Junge. »Du trägst eine enorme Verantwortung, Wardjn. Ich weiß, du kannst ihr gerecht werden.«
    »Pass auf dich auf, Kordal aus Ma’vol«, sagte Wardjn und ergriff Kordals rechten Unterarm. »Meine Schwester wäre untröstlich, sollte dir etwas zustoßen.«
    Kordals Augen weiteten sich überrascht, und er schüttelte ungläubig den Kopf. Dann erwiderte er die Geste und drückte den muskulösen Unterarm des Schmieds, so fest er konnte. »Ich werde zurückkommen.«
    »Surdan wird Männer wie dich brauchen«, sagte Wardjn. Dann öffnete er seinen Mantel und löste einen breiten Ledergürtel. Er schlang den Gürtel zweimal um eine Schwertscheide, die daran befestigt war und überreichte Kordal den Waffengurt. »Hier, das wirst du brauchen. Ich habe es für dich gefertigt.«
    Kordal war sprachlos vor Rührung und staunte über die Waffe in seiner Hand. Langsam zog er das Breitschwert aus der Scheide und betrachtete es im Licht der Morgensonne. Die Klinge war etwas breiter als seine Hand und drei Fuß lang, dennoch kaum schwerer als das Langschwert, das er momentan am Gürtel trug. Eine breite Hohlkehle trennte die beiden Schneiden voneinander. Eine Parierstange in Form eines gespreizten Flügelpaares und ein dreigezackter Eisenknauf umrahmten den lederumwickelten Griff.
    Erst bei genauem Hinsehen erkannte Kordal einzelne Worte, die in der alten Runenschrift der Südländer in die Hohlkehle graviert waren. »Besonnenheit, Ehre, Stärke, Glück, Freundschaft und Frieden«, las er leise vor.
    »Dinge, die wir brauchen«, erklärte Wardjn knapp, »und die wir uns wünschen.«
    Kordal trat beiseite

Weitere Kostenlose Bücher