Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
Vom Netzwerk:
und vollführte einige Probeschwünge mit der neuen Klinge. Das Breitschwert erzeugte einen sauberen, tiefen Ton, als es die kalte Luft durchschnitt, und war perfekt ausbalanciert. Auch die Länge der Waffe schien ganz auf ihn abgestimmt zu sein.
    »Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll«, sagte Kordal, als er die Waffe schließlich wieder wegsteckte und sich den Gurt um die Hüften schlang. »Hier.« Er reichte Wardjn seinen alten Schwertgurt. »Behalte es.«
    »Es wird hier auf dich warten«, versicherte Wardjn.
    Kordal, Lantuk und Daavir standen an Surdans Stadttor neben Gallak und Nnelg und beobachteten, wie sich das orkische Heer in Marsch setzte. Die Banner der verschiedenen Clans flatterten im Wind und wurden von ihren Trägern stolz emporgereckt. Borbog hatte Wurlaghs Banner durch sein eigenes ersetzt, als er den Clan übernahm. Nicht mehr Wantois Orkmesser, sondern Borbogs Streitaxt zierte das rot getränkte Leinen. An der Spitze des Heeres schritt die orkische Reiterei gemächlich voran. Daavir hatte sie eindringlich gewarnt, dass die Pferde ein Risiko bei der Überquerung des Passes darstellen würden, doch die wilden Orkkrieger hatten ihn überstimmt. Kordal konnte sie insgeheim verstehen. Der Kampf zu Pferd brachte ihnen schon jetzt gewaltigen Ruhm unter ihrem Volk ein.
    Die Aussicht auf eine gewaltige Schlacht um das Schicksal der Sterblichen war ein Ruf, dem sie nicht widerstehen konnten. Vaull ritt an der Spitze . Er hatte sich als Begabtester im Umgang mit den Tieren erwiesen und selbst Daavir Lob entlockt. Der junge Krieger lernte erstaunlich schnell. Eines Tages konnte ein vortrefflicher Reiter aus ihm werden.
    »Kandidaten für den Schwarzen Wind von Zunam?«, neckte Kordal den hünenhaften Südländer, als die Pferde sie passierten.
    Zu seiner Überraschung nickte Daavir. »Noch nicht heute, aber ausgeschlossen ist es nicht.«
    Lantuk brummte leise, eine Unmutsbekundung, die er häufiger verlauten ließ. Aber zu Kordals Erleichterung stellte sich der Freund nicht mehr offen gegen die Orks. Spannungen in unseren Reihen könnten im Gebirge unser Ende sein , dachte Kordal besorgt. Doch ein Blick zu Lantuk versicherte ihm, dass sein langjähriger Kampfgefährte ihn nicht enttäuschen würde.
    »Wir kamen als Feinde, verlassen die Stadt als Besatzer und hoffen, eines Tages in Freundschaft zurückzukehren«, seufzte Gallak leise.
    »Ul‘goth traf eine gute Wahl, als er dich zu seinem Statthalter ernannte«, meinte Nnelg.
    »Eines Tages werden die Menschen verstehen, was dein Volk heute für sie tut«, versicherte Kordal. Und mit einem mitfühlenden Blick zu Lantuk fügte er hinzu. »Es braucht einfach seine Zeit.«
    »Wenn wir zurückkehren, wird der Schnee bereits geschmolzen sein«, überlegte Gallak.
    »Ein perfekter Neubeginn«, sagte Kordal aufmunternd, doch seine Worte hellten die Miene des Statthalters nicht auf.
    »Ich mache mir größere Sorgen, was geschieht, wenn wir den Norden tatsächlich erreichen«, meldete sich Lantuk unvermittelt zu Wort.
    Kordal setzte bereits zu einer Erwiderung an, stockte aber. Ja, was geschieht dann eigentlich? , fragte er sich stattdessen. Wir wissen nicht mehr, als dass es Krieg geben wird, aber nicht, wo.
    »Wir folgen der Spur der gnomischen Armee«, sagte Gallak entschlossen. »Ein solches Heer wird wohl kaum unbemerkt bleiben.«
    »Ebenso wie unseres«, murmelte Lantuk, ließ es aber zu Kordals Erleichterung auf sich beruhen.
    ***
    »Wir werden die nördlichen Ebenen in einer halben Mondphase erreichen, Herold ... ich meine König«, sagte der kleine Gnom und verbeugte sich so tief, dass seine Nasenspitze den Schnee berührte.
    »Noch vier Tage? Weshalb sind wir so langsam?«, herrschte Pharg‘inyon den Gnom missmutig an und brachte ihn vor Schreck so weit aus dem Gleichgewicht, dass er vornüberkippte.
    Als er sich wieder aufgerappelt und sich den Schnee aus Bart und Mantel geklopft hatte, versuchte er sich an einer Erklärung: »Wir müssen vorsichtig sein, mein König. Neuschnee hängt über unseren Köpfen; eine abgehende Lawine könnte das halbe Heer verschlingen.«
    »Ja, ja«, sagte Pharg‘inyon gelangweilt und wedelte den Gnom mit einer Handbewegung fort.
    Ich sollte dich in eine tiefe Schlucht stürzen! , schrie Dergeron in seinem Kopf.
    Pharg‘inyon schüttelte sich vor Lachen, was ihm einige fragende Blicke der umstehenden Gnome einbrachte, doch die kleinen Männer waren schlau genug, nicht weiter darauf zu achten. Bereits am ersten Tag

Weitere Kostenlose Bücher