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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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habe dir bereits vor siebzehn Jahren gesagt, dass deine Unbesonnenheit dich eines Tages in Schwierigkeiten bringen würde. Du solltest lernen, dich in Geduld zu üben.«
    Einige der übrigen Orks tauschten belustigte Blicke. Niemand riskierte, sich eine ähnliche Standpauke des alten Schamanen einzuhandeln, als Nnelg fortfuhr. »Die Aufgabe, der sich Ul’goth stellte, ist größer als, wir alle vermuteten! Der Morgen des Krieges dämmert bereits, und die Felder der Ehre werden vorbereitet!« Er blickte nacheinander jedem Häuptling in die Augen. »Die Ahnen haben euch zu Kriegern geformt, zu Männern der Ehre! Nun bricht eine Zeit der Prüfungen über uns herein. Söhne Morkarions, werdet ihr dem Ruf folgen?«
    Die erwartete Zustimmung blieb aus. Nnelg seufzte enttäuscht.
    »Wie traurig muss Ul’goth doch sein. Ein König, der seinem Volk den Frieden bringt, aber er führt eine Herde von wehrlosen Schafen an!« Lautes Murren verkündete, dass der Schamane einen wunden Punkt traf. »Die Schlacht von einst, in der die Götter von Orks, Menschen, Zwergen, Elfen und Barbaren gegen die Dunkelheit der Dämonen standen, Seite an Seite, wurde nie zu Ende gebracht! Doch nun marschieren die Armeen erneut, und ich frage euch, werden die Erben Morkarions dem Ruf folgen? Werden wir erneut Seite an Seite mit den Gefährten aus der Vorzeit kämpfen?« Die Stimme des alten Orks hatte sich bei den letzten Sätzen überschlagen, und er wirkte mit einem Mal zu erschöpft, um weiterzusprechen. Es war auch nicht nötig, denn die wütenden Kriegsschreie der versammelten Häuptlinge verkündeten ihre Zustimmung.
    »Sieht so aus, als bekommt ihr eure Stadt früher als erhofft zurück«, flüsterte Kordal Wardjn ins Ohr. Der Schmied stimmte ihm mit einem knappen Nicken zu.
    Erneut war es Borbog, der sich als Erster zu Wort meldete. Diesmal erhob sich der junge Ork, um dem Schamanen in die Augen zu blicken. Kordal war von dem kräftigen Krieger zutiefst beeindruckt. Breite Schultern, bedeckt von schweren, braunen Fellen, verliehen dem Ork eine Präsenz, die selbst Daavir nicht ausstrahlte, obwohl der Reiter aus Zunam gut einen Kopf größer war als Borbog. Der Ork spannte die Muskeln an; fingerdicke Sehnen und Adern traten an Hals und Armen hervor. In seinem Gürtel steckten zwei krude Kriegsäxte, deren Schneiden Kordal an einen Pflug erinnerten.
    »Und was hat dich zu dieser Einsicht gebracht, alter Mann?«, fragte Borbog mit laut dröhnender Stimme.
    Nnelg blieb gelassen und begegnete Borbogs Blick mit seinen klaren, eisblauen Augen. »Ich sah eine Gnomenarmee, die Ul’goth in den Norden verfolgte. Und die Ahnen sprechen von Feuer und Tod, Borbog. Von einem Schwarzen Krieger, der die Armeen der Finsternis anführt. Ich sah den Schwarzen Krieger mit den Gnomen marschieren.«
    Aufgeregtes Getuschel brach unter den Clanhäuptlingen aus, denn jeder wusste um die Träume der Vorsehung, welche die Ahnen den Schamanen sandten, und um die Wahrheit, die solche Visionen bargen.
    Nicht einmal ein Sturkopf wie Borbog konnte diese Wahrheiten anzweifeln. Geräuschvoll ließ sich wieder auf seinen Platz fallen. »Was sollen wir tun?«, fragte er.
    Gallak kam Nnelg mit einer Antwort zuvor: »Das, was wir seit Generationen tun!«, brüllte er und sprang auf die Füße. »Wir stellen uns dem Kampf!«
    Keiner der Häuptlinge gab sich die mögliche Blöße, als Feigling dazustehen. Alle stimmten freudig in Gallaks Kriegsschrei mit ein.
    Es war beschlossen. Die Orks würden über die Todfelsen in den Krieg ziehen.
    Als wieder Ruhe einkehrte, erhob Gallak die Stimme: »Jeder von euch wählt die fähigsten und zähesten Krieger seines Clans aus und rüstet sie für den Marsch über die Berge. Ul’goth braucht uns, und wir werden ihn nicht enttäuschen.«
    Die Häuptlinge verließen eilig die Kaserne. Auch Kordal und Wardjn wollten gerade gehen, als Gallak sie zu sich rufen ließ. Bei ihm stand der Schamane, der die beiden Menschen eingehend musterte.
    »Wardjn«, begrüßte Gallak den Schmied und bot ihm die Hand zum Gruß dar. Wardjn zögerte einen Augenblick, schien mit sich selbst zu ringen, ob er dem Fremden, dessen Rasse Zeit seines Lebens für Tod und Elend der Menschen gestanden hatte, in Feindschaft begegnen oder diese zaghafte Geste der Freundschaft erwidern sollte. Schließlich errang die Besonnenheit des Schmieds die Oberhand, und er umschloss Gallaks dickes Handgelenk mit der eigenen, schwieligen Hand. Der Ork ergriff seinerseits Wardjns

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