1967 - Die List des Scoctoren
Die List des Scoctoren
Der lange Weg zum Fünften Boten – und Tekeners gefährliche Mission
von Uwe Anton
Als Mhogena, der Fünfte Bote von Thoregon, über die Brücke in die Unendlichkeit ins Solsystem zu den Terranern kam, hoffte er auf die Hilfe der Menschheit. Sein Volk, die wasserstoffatmenden Gharrer, ist nämlich von einer ungeheuren Gefahr bedroht: Invasoren haben die Galaxis Chearth angegriffen und das Verderben über zahlreiche bewohnte Planeten gebracht.
Das ist nicht alles. Die Invasoren beabsichtigen, den geheimnisvollen Sonnentresor zu offnen. Wenn sie dies tun, werden die Guan aVar ausbrechen die Sonnenwürmer - und das würde über kurz oder lang den Tod der ganzen Galaxis bedeuten. Hinter der Attacke steckt offensichtlich Shabazza, der Gegenspieler der Koalition Thoregon.
Seine Machenschaften sorgten bereits in der Milchstraße und anderen Galaxien für Tod und Vernichtung. Mhogena konnte bei seinem Besuch auf der Erde nur einen kleinen Erfolg verzeichnen. Aus der Milchstraße brach eine winzige Hilfsflotte auf: die GILGAMESCH der Zellaktivatorträger unter Befehl des Arkoniden Atlan und zehn Kampfschiffe der wasserstoffatmenden Maahks.
Mit dieser bescheidenen Streitmacht nimmt Atlan den Kampf, gegen die Invasoren auf.
Immerhin konnten erste Siege errungen werden. Jetzt müssen sich die Verbündeten auf ein gefährliches Spiel einlassen - und auf DIE LIST DES SCOCTOREN...
Die Hauptpersonen des Romans:
Mhogena - Der Bericht des Fünften Boten umfasst auch kosmische Ereignisse.
Ronald Tekener - Der Smiler begibt sich freiwillig in die Höhle des Löwen.
Vil an Desch - Der ehemalige Anführer der Algioten lässt sich auf eine Verabredung ein.
Dro ga Dremm - Der neue Scoctore der Algiotischen Wanderer bittet zum Gespräch.
Atlan - Der Arkonide bleibt nach wie vor misstrauisch.
Ganzetta - Der Wlatschide begibt sich an Bord eines Feindraumschiffs.
1.
Mhogena
1218 NGZ: Chethona
„Protektor", sagte Mhogenas persönlicher Adjutant Nokdael, „die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zu deinem siebzigsten Geburtstag sind so gut wie abgeschlossen. Die Bevölkerung kann es nicht erwarten, zu deinen Ehren bei einem großen Volksfest die Vereinigung einzugehen und sich vor dir in Einklang mit der Schöpfung bringen zu lassen ..."
„Alle sind eins", murmelte Mhogena. „Wir haben mittlerweile für sämtliche Würdenträger anderer Welten Unterkünfte gefunden. Die Meister des Sandes, die sich angesagt haben, sind im besten Hotel deiner Geburtsstadt Peltuwpar untergebracht, und..."
Mhogena hörte nur noch mit halbem Ohr hin. Fünfzig Jahre, dachte er. Fünfzig Jahre bin ich nun alt... Waren wirklich schon vierzig Jahre vergangen, seit sein äußerstes linkes Auge sich aufgehellt hatte und völlig starr geworden war? Und er den Zwilling gesehen hatte, den geheimnisvollen und legendären Großmeister des Ordens des. Grauen Sandes, den stärksten Psi-Reflektor, den das Volk der Gharrer angeblich je hervorgebracht hatte ...
Ob in einer Vision oder in Wirklichkeit, er hatte es noch immer nicht herausgefunden.
Falls ja, waren sie für ihn vergangen wie vierzig Monde. Andererseits ... es musste eine lange Zeit vergangen sein, denn er hatte bereits mehr erlebt als mancher Gharrer in der gesamten Spanne, die die Schöpfung ihm zugestand. Und er hatte das Gefühl noch längst nicht am Ende seines Wege angekommen zu sein. Unter den Fittichen Phisagons, eines Meisters des Sandes, der zu seinem Vorbild und Lehrmeister geworden war, hatte er an einer Eliteakademie studiert und sich schließlich für eine Laufbahn als Diplomat entschieden.
Phisagon, dachte er traurig, der Meister des Sandes, dessen körperlicher Makel aus einer beulenartigen Wulst hinter dem Augenkamm bestand. Vor einigen Jahren war er gestorben. Schon das allein machte Mhogena auf brutale Weise deutlich, wieviel Zeit tatsächlich vergangen war. Mit lediglich zwanzig Jahren - schon damals ein kosmoregional angesehener Diplomat, mit dem man gern Umgang hatte - war er 'zum Protektor seiner Heimatwelt Pauthor ernannt worden, und bei dem großen Volksfest zu seinem Amtsantritt hatte er etwas vollbracht, was noch keinem Gharrer zuvor gelungen war.
Als natürliche Psi-Reflektoren vollzogen die Gharrer ein Ritual, das unter dem Motto „Alle sind eins" stand. Dabei vereinigten sie ihre Kräfte zu einem Schild, der die gesamte Welt umgab, auf der das
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