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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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tief in die Augen. Er hatte das Gefühl, kaum atmen zu können, so berauschend war ihre Nähe.
    „Du bist eine so starke Frau. Ich glaube, dass du alles überwinden kannst, wenn du nur willst. Doch für die Mitglieder des UMBRATICUS DICIO ist die Gefahr eines Suizids immer präsent.“
    Er sah sie ernst an.
    Katharina lehnte sich ein Stück zurück und erwiderte seinen Blick.
    „Ja. Das gilt für jeden von uns.“

Kapitel 41
    Der Entwarnungsruf kam genau zur rechten Zeit. Cendrick war gerade dabei gewesen, den halben Kurs zusammenzutrommeln, als Katharina und Flint Cromwell betraten. Ihre Rückkehr wurde von einer Welle der Erleichterung begleitet.
    „Cat! Da seid ihr ja!“
    „Wir haben uns schon Sorgen gemacht!“
    „Wo hast du sie gefunden?“
    „Schön, dass du wieder da bist!“
    Nachdem die ersten Wogen geglättet waren, bat sie Flint um ein Gespräch. Die zwei verschwanden wieder nach draußen und spazierten bei Nacht durch den Park.
    „Ganz schön viel los da drin …“, begann Cat ein zaghaftes Gespräch.
    „Ja, sie haben sich alle Sorgen um dich gemacht.“
    Das Medium nickte leicht und beide sahen unschlüssig auf den Weg vor sich. Sie hatten festgestellt, dass es wesentlich leichter war, schwierige Dinge beim Gehen zu besprechen. Man bewegte sich neben dem anderen und war nicht gezwungen, ihm ins Gesicht zu sehen. Das machte vieles einfacher.
    „Vor ein paar Wochen habe ich mich mit Linda unterhalten“, sprach Cat weiter.
    „So?“
    „Ja, ich dachte, ich folge deinem Beispiel.“
    Sie schmunzelte kurz.
    „Inwiefern?“
    „Na ja … ich wollte wissen, wie deine Aura aussieht … manchmal. Also habe ich sie einfach gefragt.“
    „Ach so?“
    „Hm.“
    „Und wie sieht sie aus?“
    „Oh, ganz unterschiedlich.“
    Wieder ein Schmunzeln.
    Flint wusste nicht, was er sagen sollte, also schwieg er und hoffte, dass sie mit dem Gespräch fortfahren würde.
    Sein Wunsch sollte sich erfüllen.
    „Es hat mir geholfen … beim Nachdenken. Mir ist vieles klar geworden. Zum Beispiel, dass ich mich unbedingt bei dir bedanken muss, weil du mich so sehr unterstützt hast in diesem Semester.“
    Flint schüttelte den Kopf und seufzte schwer.
    „Ich wünschte, ich hätte mehr getan. Ich wollte dir die ganze Zeit helfen, aber ich wusste nicht, wie. Du hast andauernd diese Last mit dir herumgetragen und ich habe dir nichts davon abgenommen. Ich war dir keine große Hilfe.“
    „Doch!“, widersprach sie energisch. „Sehr sogar. Du warst als Einziger immer für mich da. Du hast immer wieder zu mir gehalten, als keiner verstehen konnte, wie es mir ging. Als Vanita kam, als ich von den Visionen geplagt wurde … Ich wusste einfach, dass du da bist und dass ich jederzeit zu dir kommen konnte. Das hat mir … sehr … geholfen … Danke.“
    Flint lächelte kurz und nickte leicht. Noch immer traute er sich nicht, sie anzusehen.
    Diesmal war er es, der das Wort als Erster ergriff.
    „Als wir Semesterferien hatten und ich mich nicht gemeldet habe …“
    „Schon okay. Du brauchst dich deshalb nicht entschuldigen.“
    „Ich würde es dir aber wirklich gerne erklären. Es ist nicht so, dass ich mich nicht melden wollte oder es vergessen hätte. Ich habe jeden Tag an dich gedacht.“
    Zum ersten Mal hatte er wieder etwas Mut gesammelt, sodass er sich traute, einen Blick zur Seite zu werfen. Er sah, dass sie an ihrer Unterlippe nagte, und er fand es einfach bezaubernd. Es motivierte ihn, weiterzusprechen.
    „Es ist so … Mein Vater und ich … wir haben nicht unbedingt das beste Verhältnis. Kurz nach meiner Ankunft hatten wir einen Streit. Danach hat er mein Handy konfisziert und der Internetanschluss war auch schon eine Weile nicht mehr gezahlt worden. Und ich hatte kein Geld fürs Internetcafé. Peinlich, aber wahr …“
    „Oh, ihr habt aber wirklich kein gutes Verhältnis.“
    „Nein, echt nicht.“
    Er lachte freudlos.
    „Warum hast du mir das nicht einfach gesagt?“
    „Weil es mir unangenehm war. Ich meine, ich schaffe es nicht mal, mich meinem Vater gegenüber durchzusetzen.“
    „Das muss dir doch nicht unangenehm sein! Das Problem haben wir doch alle.“
    „Ach ja?“
    „Natürlich! Linda muss immer noch die dicken Pullis mitnehmen, wenn sie von zu Hause kommt, und wehe, wenn sie nicht regelmäßig mit ihrem Bruder in Kontakt bleibt.“
    Cat lachte leise.
    „Und ich selbst? Ich stand mein Leben lang unter der Fuchtel meiner Eltern. Sie haben entschieden, mit wem ich zu tun habe und wann und

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