Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch
du sagen, was du willst! Kein Wunder bei dem Namen: Hansen! Ich meine, wie langweilig ist das denn? Sein Vorname ist noch unmöglicher.“
„Harald?“, riet Cat mit Tränen in den Augen.
„Nein, schlimmer: Manfred!“
„Hallo, zusammen! Hier geht’s ja lustig zu“, stellte Flint fest und sein Blick verharrte eine ganze Weile auf Katharina, ehe er sich setzte. Er hatte sich ebenfalls eine Schale mit Müsli aufs Tablett gestellt, dazu ein paar Früchte und eine Tasse heiße Schokolade.
Die zwei Frauen grüßten zurück. Katharina eine ganze Spur freudiger als Tamara.
„Keinen Kaffee heute?“, fragte er verwundert in Cats Richtung.
„Nein, heute nicht. Heute genieße ich.“
„Das ist schön.“
Seine Mundwinkel hoben sich und aus irgendeinem Grund beschleunigte sich Cats Herzschlag.
Ich liebe diesen Tag jetzt schon!
Ihre gute Laune schwand jedoch, als Linda an den Tisch trat.
„Tut mir sehr leid, Cat, aber ich habe eine schlechte Nachricht für dich. Ich hörte von Cendrick, dass Dozentin Frey uns den Zusatztermin bereits am Aushang angepinnt hat – und der ist heute um 14 Uhr.“
„Und was genau heißt das?“, erkundigte sich das Medium.
„Unser Wochenende ist gestorben, das heißt das!“
Diese aufgebrachte Antwort war von Cendrick gekommen, der sich nun ebenfalls am Tisch niederließ.
„Morgen …“, brummelte er.
Die anderen grüßten zurück.
Na, großartig, das kann nur bedeuten …
„Wir werden keine Zeit für dein Ritual haben, Cat. Zumindest ich habe keine …“, bestätigte der blonde Magier ihren Verdacht.
Gestern hatte die Dozentin ihnen mitgeteilt, dass sie zwar bereit sei, das Kräuterkundeseminar den neuen Vorgaben anzupassen, dass sie jedoch eine spezielle Prozedur bei der Herstellung einer Paste unbedingt im zweiten Semester durchnehmen müsse. Der Ablauf dauere aber mehr als drei Stunden und dürfe nicht unterbrochen werden. Da sie nur noch anderthalb Stunden am Stück dozieren konnte, war sie gezwungen, auf ein Wochenende auszuweichen. Sie hatte dem Kurs die Wahl des Termins gelassen. Und da wohl alle diesen zusätzlichen „Freizeitraub“ so schnell wie möglich hinter sich bringen wollten, hatte sie das jetzige Wochenende gewählt.
Schade… Ich hätte es auch gerne hinter mich gebracht. Es soll wohl nicht sein.
Flint sah sie mitfühlend an.
„Vielleicht können wir es doch noch irgendwie reinquetschen?“, schlug Linda vor.
„Nein, schon okay“, lehnte Cat ab. „Wir verschieben es einfach um eine Woche.“
„Wenn bis dahin nicht noch etwas anderes dazwischenkommt, bin ich dabei“, stimmte Cendrick zu.
„Kannst du denn so lange warten?“, wollte Flint wissen.
Er ist so süß! Er macht sich immer Sorgen um mich.
„Ja, klar. Kein Problem. Ich hatte heute keine Visionen. Es ist nicht weiter dringend. Vielleicht kommen sie ja auch gar nicht mehr. Vielleicht war das nur so eine Art Vorankündigung.“
Sie lächelte aufmunternd.
„Mach dir keine Sorgen.“
Flint nickte leicht und wirkte beruhigt.
„Diese dämlichen Vollidioten! Denen werde ich’s geben!“
Ärgerlich kam Valerian in den Speisesaal gestürmt und knallte eine neue Ausgabe von Cauldron, Toad & Witch’s Tooth auf den Frühstückstisch. Dabei warf er den anderen Studenten im Raum drohende Blicke zu für den Fall, dass jemand es wagte, ihn anzustarren.
„Oh, sie haben was Neues geschrieben?“ Cat lehnte sich interessiert nach vorne und zog die Zeitung zu sich heran.
„Lies laut vor! Ich will es auch hören“, bat Linda den Unsterblichen.
TEIL DREI DER STARPORTRAITREIHE
Wer hätte das gedacht?
Zum Auftakt des zweiten Semesters bieten wir den verehrten Leserinnen und Lesern einen höchst delikaten Lesegenuss. Intensive Recherchen haben ergeben, dass Valerian Wagner, Kraftpaket und Unsterblicher der Runde, gar nicht so unsterblich ist, wie man meinen möchte!
Unsterbliche sind reinkarnierte Seelen, die aus einer über fünftausend Jahre alten Zivilisation stammen. Die damalige Bevölkerung wurde (laut geheimer Quelle) vom Erdboden getilgt. Um ihr volles Machtpotenzial zu nutzen, müssen die Körper der unsterblichen Seelen eine „Wandelung“ vollziehen. Gerüchten zufolge hat unser Held dies jedoch noch nicht fertiggebracht. Wir drücken ihm die Daumen, dass es ihm bald gelingen möge.
(mx)
Alle Blicke wandten sich Valerian zu.
„Und?“, meinte Cendrick wenig beeindruckt.
„UND? Das ist ja wohl eine Frechheit!“, begehrte Valerian auf.
„Wieso
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