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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Grundfragen der Philosophie:
1.) Was kann ich wissen?
2.) Was soll ich tun?
3.) Was darf ich hoffen?
4.) Was ist der Mensch?
    „Die Universität Oldenburg bietet uns folgende Antwort auf diese Fragen an“, berichtete sie und eine neue Folie wurde angezeigt:
Was können wir wissen?
Philosophieren fragt nach den Bedingungen unseres Denkens und nach den Bedingungen unseres Erkennens von Natur und Gesellschaft. Warum bekommen wir mit Hilfe verschiedener Vermögen (Anschauung, Einbildungskraft, Denken, experimentelle Arbeit) etwas über die Gegenstände heraus?
Was sollen wir tun?
Philosophieren fragt, ob die Annahme eines freien Willens begründet ist, und wenn ja, ob und wie es möglich ist, mittels vernünftiger Prinzipien diese Freiheit des Willens zu bestimmen und unser Handeln an solchen Prinzipien zu orientieren.
Was dürfen wir hoffen?
Ideen, die nicht empirische Dinge abbilden und die auch nicht bloße Funktionen des Denkens sind, können auf uns wirken – so die Idee der Menschheit oder die einer vernünftigen Einrichtung der Gesellschaft. Philosophieren fragt, ob wir nicht notwendigerweise solche Ideen entwickeln, welche die guten Gründe abgeben zu hoffen, oder ob unser Hoffen nur eitles Wähnen ist, müßige Mutmaßung über Ideen ohne Substanz.
Was ist der Mensch?
Ohne Zweifel, er ist ein körperlich-seelisches-geistiges Wesen. Doch bloß mit einer Definition ist Philosophieren unzufrieden und fragt: Was ist das, Geist? Was ist Seele (Psyche)? In welchem Verhältnis stehen sie untereinander und in welchem Verhältnis stehen sie zum Körper?
    „In den nächsten Stunden wollen wir uns diesen Fragen ebenfalls nähern. Ich möchte Sie dazu ermuntern, selbst einmal mit dem Philosophieren zu beginnen. Vielleicht werden Sie überrascht sein, wohin es sie führen kann.“
    „Philosophieren – oh Mann! Das wird mein neuer Hass-Kurs, ich sag’s euch! Das toppt ja sogar noch den Eisberg!“
    Frustriert stellte sich Valerian zwei zusätzliche Schälchen Karamell-Birne auf sein Tablett. Graciano stimmte ihm zu.
    „Ich bin auch nicht begeistert. Meiner Meinung nach sollte es lieber einen Theologie-Kurs geben. Davon würden alle weit mehr profitieren.“
    Cendrick verzog das Gesicht.
    „Sei mir nicht böse, Alter, aber ich würde davon genauso wenig profitieren. Ich finde beides eine Qual. Sorry.“
    „Aber der Glaube ist doch keine Qual! Er macht dich frei!“, beharrte der Wächter.
    Bevor eine hitzige Diskussion entbrennen konnte, hatte sich Linda gewohnt geschickt in das Gespräch eingebracht und zu einem neuen Thema gewechselt. Während die anderen sich beim Essen unterhielten, warf Flint Katharina einen Blick zu. Er konnte sie zwar nie lange betrachten, doch diese wenigen Sekunden erfreuten ihn trotzdem.
    Als sie bemerkte, dass er sie ansah, machte sie ein verlegenes Gesicht, ehe sie seinen Blick erwiderte.
    „Ich kann mein Essen gar nicht richtig genießen. Eigentlich sollte ich jede freie Minute nutzen, um noch etwas vorzubereiten. Ständig lerne ich, doch das Gefühl, zu wenig zu wissen, will einfach nicht fortgehen.“
    Das ist so typisch für sie , dachte er und Wärme stieg in ihm auf.
    Das Medium konnte es nicht ertragen, weniger als hundert Prozent zu geben. Nicht, weil sie eine Perfektionistin war, sondern lediglich gründlich.
    „Du solltest dich nicht unter Druck setzen. Es wird schon alles so kommen, wie es soll.“
    Er lächelte sie kurz aufmunternd an. Und auch ihre Mundwinkel hoben sich für einen Moment. Sein Herz schien einen Schlag lang auszusetzen, als er das sah. Es war zwar irgendwie albern, sich über solch einen kleinen Sieg zu freuen, doch er tat es trotzdem.
    „Danke. Aber ich glaube, du weißt, warum ich ein besonderes Interesse habe, dieses Semester so viel wie möglich zu lernen.“
    Er nickte leicht.
    Sie will unbedingt die Ordensprüfung der HETAERIA MAGI bestehen. Auf der einen Seite kann ich das ja nachvollziehen, auf der anderen Seite glaube ich, dass es ihr guttun würde, ihrer wahren Bestimmung zu folgen. Schließlich hat das Schicksal ihr nicht umsonst diese Kräfte gegeben. Aber natürlich ist es ihre Entscheidung. Sie muss sie selbst treffen und auch damit leben.
    „Ja, ich verstehe …“
    Er blickte auf den nunmehr halb leeren Teller vor sich und stocherte in seinem Essen herum. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, dass Katharina einen Moment innehielt, als wollte sie noch etwas sagen. Schließlich aber erhob sie sich.
    „Also … dann werde

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