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Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Titel: Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Collin McMahon
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unterstellen, jetzt nur noch...
    ...ein paar kleine Klicks und ich öffnete wieder alle Ports auf dem Rechner. Khakashvili saß neben uns und hämmerte mit den Fingern auf den Schreibtisch. Wahrscheinlich hatte er einen Portscanner runtergeladen, um zu schauen, wo bei mir etwas offen war. Und siehe da, auf einmal hatte er Erfolg. Er hatte natürlich alle Administratoren-Passwörter und Zugänge und war gleich bei mir drin, schnappte sich die Datei BlueFlag und kopierte sie zu sich runter. »Gewonnen! Ha, ha! Ich hab’s«, jubelte er, bevor ihm der Atem stockte. Plötzlich gehorchte ihm sein Rechner nicht mehr, und ich hatte stattdessen darauf Zugriff. Seelenruhig schnappte ich mir also seine Datei RedFlag und kopierte sie zu mir rüber. Denn ich hatte ihm den VX-Wurm untergejubelt, in der Datei BlueFlag (das .exe war unsichtbar geblieben). Und er hatte ihn selber rüberkopiert...
    »Blöd. Ich glaube, Ihr Computer hat jetzt einen Virus...«, grinste ich ihn an. Er starrte ungläubig zurück.
    In dem Moment kam ein Typ durch die Tür gestürmt, der nur der Chef sein konnte, dieser Stronzius. »Khakashvili, was ist da los? Wir haben einen Virus hinter der Firewall, wissen Sie da was drüber?«
    Fassungslos starrte der Chef Kakas Bildschirm an, auf dem sich nun ein großes Bild einer Bombe ausbreitete. Kaka wurde kreidebleich.
    »Abgang«, flüsterte ich Mülli zu.
    Mülli nickte. Gemeinsam ergriffen wir die Flucht.

»Halt! Hilfe! Hacker! Haltet sie auf!«, rief uns der Chef hinterher, während wir fluchtartig das Gebäude verließen. Wir hatten jetzt alle Infos, die wir brauchten. Und ich hatte wenig Lust, denen alles erklären zu müssen – sprich, warum wir wussten, wo der VX-Wurm auf ihrem Server zu finden war und so weiter und so fort. Also zog ich einen schnellen Abgang vor. Der Chef wollte uns schon seinen jungen Gehilfen auf den Hals hetzen, doch bei dem klingelten zum Glück wieder beide Telefone gleichzeitig. Reflexhaft ging er ran, bevor Stronzius ihm das Telefon aus der Hand riss, auflegte und damit die Werkssicherheit anrief.
    Mist. Wir waren zwar zwei junge Götter und deutlich schneller als diese lahmen Tüten, doch wenn uns jetzt die Securitys vom Eingang her entgegenstürmten, wären wir gefangen. Mülli hatte denselben Gedanken gehabt.
    »Wo sollen wir hin?«, fragte er hektisch und blickte sich auf dem sterilen Technik-Campus um.
    Da sah ich in einiger Entfernung eine Gruppe von Jungs und Mädchen, die in eine große Werkhalle geleitet wurde. Vielleicht konnten wir uns ja unauffällig unter die mischen.
    »Hier lang!«, rief ich Mülli zu und hastete in Richtung der großen Halle, auf der in großen roten futuristischen Buchstaben »FAB 4« stand.
    »FAB 4?«, wunderte er sich. »Ist das nicht irgend so ’ne alte Rock-Band? Wie die Fanta 4?«
    Ich zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.« Mein Musikgeschmack ging mehr in Richtung Rap und Elektro. »Wahrscheinlich hat das eher was mit Fabrik zu tun – aber was für eine?«
    Wir eilten der Gruppe hinterher – und keine Sekunde zu früh, denn als die Glastüren von FAB 4 hinter uns zugingen, sahen wir eine ganze Truppe von uniformierten Sicherheitsleuten auf die Plaza stürzen, die wir soeben verlassen hatten. Sie begannen, sich umzusehen, unser guter Khakashvili kam aus dem IT-Gebäude und fuchtelte mit den Armen herum. Es gab kein Entkommen. Wir saßen in der Falle!
    »Guck mal, Enis, was machen die denn da?« Vor uns war die geführte Gruppe von Schülern in einer Art Umkleide. Sie waren alle ein paar Jährchen älter als wir und so gelangweilt, dass sie uns gar nicht beachteten. Ihr Lehrer, von der Sorte bärtiger Physik-Mathe-Lehrer, unterhielt sich angeregt mit einem weiteren Trainee-Gesicht: diesmal eine junge Dame, Typ Oberlippenflaum, die ohne Weiteres einen totalen Männerberuf machen könnte, weil sie sowieso wie ein Typ aussah. Der Lehrer schien voll darauf abzufahren.
    »Also, wir betreten jetzt den Reinraum«, sprach das Mannweib, »und ich muss euch bitten, alle eure Jacken,Taschen und persönlichen Gegenstände hier in den Spinden zu deponieren und die Schutzkleidung überzuziehen.«
    Sie hielt so komische weiße Anzüge mit Handschuhen, Überschuhen und Atemmasken hoch und zeigte uns, wie man sie anzog. Man sah darin aus wie eine Mischung aus Chirurg und Astronaut.
    »Reinraum? Was meint sie damit?«, murmelte Mülli und sah mich aus großen Augen fragend an.
    Ich hatte das schon mal irgendwo gehört und wusste, es hatte was mit

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