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Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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»Das Haus steht seit Tagen leer. Du kannst dich darauf
verlassen, daß im Moment kein Mensch darin
wohnt…«
    Der Mann, der das sagte, hieß Jean Rogg, war Schweizer und
hatte acht Jahre seines Lebens hinter Gittern verbracht. Er lebte
hauptsächlich davon, daß er anderen das wegnahm, was sie
verdient hatten. Trotz der Strafen, die Rogg verbüßt hatte
-Schlüsse für sein Leben hat er daraus nicht gezogen.
    Jean Rogg war ein notorischer Dieb, einer, der als
»unverbesserlich« eingestuft werden mußte. Er konnte
nicht sehen, daß andere besaßen, was er nicht hatte. Also
beschaffte er es sich auf unrechtmäßige Weise.
    In Roggs Begleitung befand sich ein junger, blasser Bursche, den
er in einer Basler Kneipe kennengelernt hatte.
    Das Umland war Roggs Betätigungsfeld. Einsam stehende
Wohnhäuser und Bungalows hatten es ihm angetan. Tagelang
beobachtete er ein Objekt. Er wurde nur aktiv, wenn er sicher sein
konnte, daß tatsächlich niemand im Hause war.
    Seit drei Tagen kreuzte er in der Gegend auf, und in dieser Zeit
hatte niemand das Gebäude verlassen oder betreten. Das Haus lag
günstig wie selten eines. Nahe am Wald zwischen Äckern und
Feldern, abseits von der Straße. Die nächste Ortschaft war
fünf oder sechs Kilometer entfernt hinter dem Wald, und wenn
schon tagsüber kaum ein Mensch hier vorbeikam, tat sich nach
Einbruch der Dunkelheit erst recht nichts.
    Keine Nachbarschaft, niemand, der nach dem Rechten sah…
    Der Coup war in allen Einzelheiten abgesprochen. Während Jean
Rogg das Beste abräumte, sollte Peter Durand Schmiere
stehen.
    Die beiden Einbrecher hoben sich kaum von der Dunkelheit ab. Es
war besonders finster in dieser Nacht, sternen- und mondlos.
    Leise rauschte der Wind in den Blättern der Büsche und
Sträucher, die vor und hinter dem Haus standen.
    Klappläden waren vor den Fenstern. Die Haustür war
massiv. Ein Messingschild hing drang. Es trug den Namen
›Friedrich Chancell‹…
    Selbst über das Leben des Abwesenden hatte Rogg einiges in
Erfahrung gebracht. Chancell war Privatforscher, hatte Aktien- und
Wertpapierbesitz und war kein Unbekannter. Das Hobby des Mannes
bestand darin, viel zu reisen und aus den entferntesten Ecken und
Winkeln der Welt seltsame Dinge mitzubringen, die er dann sammelte.
Chancell hatte mehrere Texte veröffentlicht, in denen er sich
mit der Wahrscheinlichkeit früherer
’Götterbesuche’ aus dem Weltall oder anderen
Dimensionen beschäftigte.
    Rogg rieb sich die Hände. »Wenn er so überzeugt von
seinen verrückten Ideen ist – vielleicht ist etwas Wahres
dran«, sprach er leise zu seinem Kumpan. Peter Durand war einen
Kopf kleiner, trug eine schwarze Lederjacke und hatte dunkelblondes,
fast schulterlanges Haar. »Wenn es die Götter gibt, von
denen er schreibt, dann hat er vielleicht auch schon mal etwas
gefunden und mit nach Hause gebracht«, grinste Rogg in der
Dunkelheit. »Götter hatten viel Gold, nicht wahr?
Vielleicht hat er ihnen etwas davon geklaut… und wir
holen’s uns jetzt wieder.«
    »Hast du denn von ihm schon mal etwas gelesen?« fragte
Peter Durand. Er selbst kannte nur den Namen eines Boulevardblattes,
in dem er hin und wieder blätterte. Aber außer den
neuesten Sportergebnissen und den Adressen und Telefonnummern
stadtbekannter Hostessen interessierte ihn weiter nichts.
    Daß jemand auch einen längeren Text las, verwirrte
ihn.
    »In meiner Zelle lag einer, der las den ganzen Tag. Hefte,
Taschenbücher, Illustrierte… was ihm in die Hand kam. In
einer Zeitschrift hab’ ich durch Zufall eines Tages etwas von
diesem Chancell entdeckt. Er schrieb von einer Urwald-Expedition,
Entdeckungen, die bewiesen, daß vor langer Zeit Fremde aus
einer anderen Welt diese Erde besuchten. Ich hab’ mir das alles
gut gemerkt, denn es war interessant. Wenn dieser Chancell
wüßte, daß einer seiner Leser jetzt vor seiner
Haustür steht mit einer ganz bestimmten Absicht – der
würde ganz schöne Augen machen. Was ich dir übrigens
jetzt auch empfehlen möchte, Durand, halt Augen und Ohren
offen… wenn irgend etwas ist, gib mir ein
Zeichen…«
    »Geht alles in Ordnung, Jean. Du kannst dich auf mich
verlassen…«
    Unweit der Stelle, an der die beiden Einbrecher ihr Vorgehen
nochmal besprachen, stand ein Kombifahrzeug mit weit geöffneter
Hintertür. Der Rücksitz war herausgenommen, und mehrere
dunkle Planen und Wolldecken lagen dort.
    Jean Rogg ging in die Nische, in der sich die Haustür befand
und begann seinen Plan in die Tat

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