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Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Titel: Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Collin McMahon
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herauskommen, wenn man erst mal drin war.
    »Komm schon. Willst du Tarkan helfen oder nicht?«, zischte ich. Mülli zögerte. Ich packte noch einen drauf: »Wer soll dir sonst die superschnellen Grafikkarten in deine alte Kiste einbauen?«
    Mülli schaute verlegen auf seine Füße. Er zögerte immer noch.
    Die Leute begannen, uns komisch anzusehen. Der Pförtner blickte genervt von seiner Bild-Zeitung auf. Doch Mülli war wie versteinert. Er traute sich nicht in das käfigartige Drehkreuz hinein. Ich wusste, jetzt musste ich handeln. Und zwar sofort. Zum Glück hatte ich noch ein As im Ärmel und das packte ich jetzt aus: »Ich kann dir helfen, die Beta-Version von Grand Theft Auto V zu finden.«
    Mülli stutzte. Er starrte mich an, als ob ich ihm gerade die Wiederkehr des Messias mit der nächsten S-Bahn angekündigt hätte. Eine Beta-Version war eine Vorab-Version von einem Programm, das es noch gar nicht zu kaufen gab, und Grand Theft Auto war eines der erfolgreichsten PC-Spiele überhaupt. Noch dazu ab 18 bei uns.
    »Ohne Witz?«, stammelte er.
    »Nichts leichter als das«, log ich. Ich hatte mir das ehrlich gesagt völlig aus den Fingern gesogen. Ich hatte keine Ahnung, wann GTA 5 überhaupt rauskommen sollte. Aber ich wusste, dass Mülli darauf anspringen würde. Und das war im Moment alles, was zählte. Begeistert lief er mir hinterher durchs Drehkreuz.
    Im Gegensatz zu den ganzen Superhirnen sah der Pförtner eher so aus, als bräuchte er Klettverschlüsse an seinen Schuhen, weil er mit dem Zubinden überfordert war. Ich wedelte ihm mit der ausgedruckten E-Mail vor der Nase herum. Er nahm sie und griff missmutig zum Telefon, kniff die Augen zusammen und versuchte angestrengt, die einzelnen Buchstaben zu entziffern, wobei er sie halblaut mit den Lippen nachsprach. Er wählte eine Nummer und sprach: »Ja, hier Pforte. Herr Stronzius? Hier sind zwei Kinder. Ein Ewald Strumpfgut...«
    Der Pförtner blickte Mülli wohlwollend an. Guter deutscher Name. Mit meinem Alias hatte er schon deutlich mehr Schwierigkeiten.
    »...und ein T-u-r-g-u-t O-n-u-r. Sie sagen, sie hätten einen Termin. Ja? Ja. Verstehe. Danke.«
    Er grunzte, legte auf und deutete auf eine Ecke, wo wir wohl warten sollten. Es schien für ihn eine große Ehre zu sein, dass wir kleinen Rotzgören vom großen Immens-Konzern empfangen werden sollten. Wir versuchten, ehrfürchtig zu schauen und warteten, bis jemand uns abholen kam.
    »Jemand« war dann ein dünner Klapperstorch im Karohemd und Cordhosen, mit DREI Kugelschreibern in der Brusttasche, zwei Telefonen am Gürtel und einem Knopf im Ohr. Er war vielleicht 20, aber kam sich vor wie der Chef hier. »Strumpfgut? Onur? Mein Name ist Khakashvili. Ich bin Trainee in der IT-Abteilung.«
    Bei der Erwähnung seines Namens musste Mülli sich auf die Lippen beißen, um nicht laut loszulachen. Die hatten hier wirklich alle so alberne Namen. Ich konnte nicht anders und musste nachfragen: »Trainee? Was heißt das denn auf Deutsch?«
    »Naja. Trainee ist so was wie ein Lehrling«, ließ er sich herab zu sagen.
    »Und warum sagen Sie dann nicht gleich Lehrling?«, fragte ich äußerst respektvoll.
    »Weil – weil ein Trainee was Besseres ist als ein Lehrling.«
    »Klingt auf jeden Fall besser«, nickte ich zustimmend und versuchte, beeindruckt zu tun. Ich hörte Mülli hinter unseren Rücken laut losprusten. Kaka der Trainee schaute ihn an, und Mülli versuchte so tun, als hätte er niesen müssen. Ich bot ihm ein Tempo-Taschentuch an.
    Da klingelte eins der Telefone an Kakas Gürtel. Er begann, mit seinem Bluetooth-Kopfhörer zu sprechen, der ihn aussehen ließ wie den Hiwi von Lando Calrissian in Das Imperium schlägt zurück – also dieser Typ , der immer Anweisungen bekommt, Han Solo in Karbonit einfrieren zu lassen und so was. Er sah uns mit einem Blick an, der sagte: »Mitkommen«, und ging zügig durchs Gelände davon. Wir taten also so, als wären wir Han Solo und Chewbacca in der Wolkenstadt und folgten ihm. Ich gab ab und zu Wookie-Grunzlaute von mir, um mein Misstrauen auszudrücken, und Mülli piepste wie R2D2.
    Bald wurde uns klar, was es mit dem Trainee-Job auf sich hatte. Denn in so einer großen Firma sind die IT-Leute (das heißt Informationstechnologie ) meistens dazu da, um irgendwelche völlig bescheuerten Fragen von totalen Noobs zu beantworten, die vergessen hatten, den Computer einzustecken oder so. Ohne Witz. Das kannte ich schon von meinem Onkel, der musste auch manchmal mit solchen

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